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0936 - Belials Abrechnung

0936 - Belials Abrechnung

Titel: 0936 - Belials Abrechnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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meine folgenden Worte sorgten bei ihr für ein Erschrecken.
    »Du bist nicht tot, Glenda? Du - du lebst?«
    Sie streckte einen Arm aus. »Was hast du da gesagt? Kannst du das noch einmal wiederholen, John?«
    »Nein, nein, lieber nicht.«
    Aber sie sprach es aus. »Du wunderst dich darüber, daß ich noch lebe?«
    »So ähnlich«, murmelte ich.
    »Warum denn?«
    Ich winkte ab.
    »Ich will es wissen, John. Irgendwo habe ich auch ein Recht darauf. Letztendlich war ich daran beteiligt.«
    »Ja, später«, gab ich leise zurück. »Nicht jetzt bitte.«
    »Aber du weißt, was du gesagt hast.« Sie schaute mich so streng an, daß ich lächeln mußte. »Ja, das weiß ich, Glenda.« So nackt, wie ich war, stand ich auf, ging auf Glenda zu und nahm sie in die Arme. »Warte bitte bis später. Ich bin nur froh, daß ich dich umarmen kann. Dich und hoffentlich auch Jane.«
    »Wie bitte? Jane? Was hat sie denn damit zu tun?« Die Bemerkung hatte Glenda nicht gefallen. Sie wurde abweisend.
    »Nichts und viel, Glenda. Bitte, ich werde dir alles erklären. Ich möchte mich aber erst mal anziehen. - Du bist es ja schon.«
    »Ja, es ist neun Uhr.«
    »Was?«
    Jetzt lächelte sie. »Der Kaffee ist bereits durchgelaufen. Wenn du zu lange wartest, wird er dir nicht mehr schmecken.«
    »Ich komme so schnell wie möglich.«
    Noch immer etwas irritiert drehte sich Glenda Perkins um und verließ ihren Platz. Sie trug weiße Jeans und einen schwarzen Pullover mit einem V-Ausschnitt.
    Wenn ich ehrlich gegen mich selbst war, dann mußte ich mir eingestehen, daß ich mich saudumm benommen hatte. Aber durch den Traum hatte ich unter einem Schock gestanden. Auch jetzt hatte ich ihn noch längst nicht überwunden und während der Morgentoilette kehrte er immer wieder zurück.
    Als ich das Surren des Rasierapparates an meinen Ohren hörte, da stieg wieder ein Vergleich in mir hoch. Ich dachte an die Schatten, die über die beiden Frauen hergefallen waren und sie tödlich verletzt hatten. Blut auf ihren Körpern, Blut auf ihren Gesichtern, Blut an ihren Kehlen. Etwas Gräßliches hatte mich erwischt, und mir kam auch der Gedanke, ob ich so etwas wie einen Wahrtraum erlebt hatte, einen, der mir den Weg in die Zukunft wies.
    So etwas gibt es, da hatte ich schon meine Erfahrungen sammeln können.
    Auf der anderen Seite jedoch können Träume Sinnbilder oder Vergleiche sein für Dinge, die passieren werden, aber nie direkt mit diesen Bildern zu tun haben.
    Es würde nicht leicht werden, durch diesen Wirrwarr einen Weg und ein Ziel zu finden.
    Aber welches?
    Das Summen des elektrischen Rasierers war normal. Es gab keine Schatten, die bösartig heranhuschten, um mit ihren scharfen Seiten und Kanten mein Gesicht zu zerschneiden.
    Ich lebte wieder in meiner Welt und war nicht mehr in den Alpträumen gefangen.
    Nachdem ich die Haut mit Rasierwasser benetzt und das Fenster geöffnet hatte, streifte ich ein grünes Cordhemd über, knöpfte es zu und verließ dabei das Bad.
    Ich hatte nicht mal geschaut, wie sich draußen das Wetter entwickelt hatte und holte es nach, als ich das Rollo des Schlafzimmerfensters in die Höhe zog.
    Der Himmel war blau.
    Zumindest beim ersten Hinschauen. Und er zeigte auch ein klares, helles Blau, unter dem einzelne dicke, weiße Wolkenberge lagen. Nach Regen zumindest sah dieses Wetter nicht aus. Möglicherweise lag ein wunderschöner Herbsttag vor uns, aber daran würde ich mich kaum erfreuen können.
    Dieses Wochenende hatte ich mir anders vorgestellt.
    Glendas Stimme hallte durch die offenstehende Tür ins Schlafzimmer. »Kommst du, John?«
    »Okay.«
    Glenda war dabei, den Kaffee einzuschenken, als ich das Wohnzimmer betrat. Sie hatte den Tisch dort gedeckt. Auf zwei Tellern verteilten sich jeweils zwei Spiegeleier. Es gab Corned beef, Konfitüre und aufgebackene Brötchen.
    »Möchtest du auch Toast, John?«
    »Nein, danke.« Ich zog den Stuhl heran, setzte mich, ließ meinen Blick über den Tisch gleiten und schwieg.
    Nach einer Weile trank ich Kaffee. Er schmeckte wunderbar, aber ich war an diesem Morgen nicht in der Stimmung, um ihn richtig zu würdigen. Davon ließ sich Glenda nicht abhalten. Sie aß ihre Spiegeleier, schaute auf und sagte dann: »John, jetzt möchte ich von dir wissen, was geschehen ist. Du sitzt da, ißt nichts, trinkst hin und wieder einen Schluck Kaffee und bist ansonsten nur körperlich vorhanden.«
    »Das stimmt.«
    »Dann bitte. Wo liegt das Problem?«
    »Weißt du es nicht?«
    Sie nickte mir über

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