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0936 - Belials Abrechnung

0936 - Belials Abrechnung

Titel: 0936 - Belials Abrechnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Unterbewußtsein hat einfach zu viel gespeichert. Die Kapazität ist erschöpft, und nun quillt der Brunnen über. Das Unterbewußtsein wehrt sich. Es will nicht noch mehr aufnehmen. So etwas ist natürlich. Also löst sich der Druck durch deine Träume auf.« Sie lächelte. »Alles klar?«
    Ich schaute sie mit gerunzelter Stirn an. »Eine wunderbare Lösung, Jane. Beinahe schon wissenschaftlich erklärt. Sie mag auch stimmen, aber ich will daran nicht glauben.«
    »Warum denn nicht?«
    »Nenn es Gefühl, nenn es Vorsicht. Nenn es eine Warnung. Ich kann es dir nicht genau sagen.«
    »Du stimmst mir also nicht zu?«
    Ich schwieg.
    Das gefiel Glenda nicht. »He, willst oder kannst du mir keine Antwort geben?«
    »Wahrscheinlich trifft beides zu.«
    »Himmel.« Sie schlug auf den Tisch. Nicht sehr hart, die Tassen hüpften trotzdem. »Dann hat es dich aber voll erwischt, mein Lieber. So kenne ich dich gar nicht.«
    »Das glaube ich dir gerne, Glenda. Eine Frage. Hast du mich schon einmal so erlebt wie in der letzten Nacht?«
    »Nein. Nicht so und nicht so.« Sie errötete leicht.
    Ich mußte grinsen. »Vergiß mal das andere, obwohl es herrlich war. Da wollte ich einfach spüren, daß ich noch lebe. Es war verrückt, das weiß ich, aber auch menschlich. Ich wollte merken, daß ich noch vorhanden bin. Es war wie eine Sucht. Mir ging es darum, das Leben zu erleben. Dieser Alptraum war einfach grauenhaft. Er hat mich völlig aus der Bahn geworfen, und ich mußte einfach Leben spüren.«
    »Zum Glück«, sagte sie leise.
    »Aber der Traum kehrte später zurück«, fuhr ich fort. »Nur habe ich ihn da besser verkraftet, obwohl der Inhalt schlimmer war. Mein Gott, wenn ich daran denke, wie ihr da gelegen habt, da bekomme ich noch jetzt eine Gänsehaut.« Das war nicht übertrieben, denn sie stellte sich plötzlich bei mir ein.
    »Jeder Mensch macht mal eine derartige Phase durch, John. Das ergeht mir ebenso wie dir oder Suko.«
    »Ja, das akzeptiere ich. Ich will nicht sagen, daß ich etwas Besonderes bin, aber ich habe einen Job, der aus dem Rahmen fällt. Das solltest du nicht vergessen. Diesen Alptraum setze ich in einen Zusammenhang mit meiner Dämonenjagd.«
    »Ich kann dir nicht verbieten, es so zu sehen. Aber wir müssen auch vorankommen. Willst du mit Jane darüber sprechen?«
    Ich war unsicher und fragte Glenda: »Was meinst du denn? Soll ich es tun?«
    »Nun ja«, sie drehte sich etwas. »Ich weiß es nicht.«
    »Du würdest es nicht machen?«
    »Richtig. Ich würde Jane und Sarah Goldwyn auf keinen Fall verunsichern. Das bringt wirklich nur Unruhe, und die sollten wir uns nicht leisten, John.«
    »Hm.«
    »Was heißt das?«
    »So genau kann ich es dir nicht sagen, aber es entspricht nicht meiner Überzeugung.«
    »Was spricht denn dafür, daß du es ihr sagst. Du hast doch nichts Konkretes in der Hand. Keine Warnung, die bei dir einging. Du hast nur diesen Traum. Das ist alles. Darauf willst du aufbauen?«
    »Hast du denn einen Vorschlag, Glenda?«
    »Den habe ich.«
    »Und?«
    »Ich würde erst einmal abwarten. Die nächsten beiden Nächte zum Beispiel. Wenn sich der Traum wiederholt, dann sehe ich ihn nicht mehr als normal an. Aber wo würde ich versuchen, ihn einfach zu ignorieren oder zu vergessen.«
    »Ja, das habe ich gehört.«
    »Und was sagst du?«
    Auf diese Frage erhielt sie keine direkte Antwort. »Was hast du denn heute noch vor?«
    »Nichts, John. Wir haben uns ja freie Bahn gelassen.« Sie deutete zum Fenster hin. »Ein goldener Herbsttag wird es kaum werden, denn der Himmel trübt ein. Ich habe mir schon gedacht, in meine Wohnung zu fahren und dort einiges in Ordnung zu bringen. Ich muß noch Wäsche waschen und die Spülmaschine ausräumen. Alltägliche Dinge, die leider getan werden müssen.«
    Ich hatte den Rest Kaffee getrunken, obwohl er bereits kalt geworden war. »Wie sieht es denn mit dem Abend aus?«
    »Den habe ich mir freigehalten. Aber das weißt du ja. Mein Vorschlag, John!« Sie beugte sich nach vorn und stemmte beide Ellbogen auf den Tisch.
    »Wir werden den heutigen Abend ebenfalls gemeinsam verbringen, und zwar bei mir. Du kommst, wir machen es uns gemütlich oder gehen irgendwo etwas essen. Dann werden wir die Bettschwere haben, die uns einen tiefen Schlaf beschert. Gespannt bin ich, ob du bei mir ebenfalls von diesem Alptraum befallen wirst. Sollte dem so sein, können wir Jane ja informieren. Ist das ein Kompromiß?«
    »Ja, das schon.«
    »Gefällt er dir?«
    »Nicht

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