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0936 - Belials Abrechnung

0936 - Belials Abrechnung

Titel: 0936 - Belials Abrechnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ein Mensch sah nicht so aus. Er hatte auch nicht diese Aura, so etwas konnte nur von einem Wesen abgestrahlt werden, das zwar aussah wie ein Mensch, in Wirklichkeit aber keiner war.
    Ein Dämon!
    Der Körper interessierte die beiden Frauen nicht. Er war hager, er war grau, wirkte schmutzig und kam ihnen auf der anderen Seite sogar fast neutral vor.
    Es ging ihnen um das Gesicht.
    Ein menschliches Gesicht, wohlgemerkt, aber auch dieser Ausdruck konnte in mehrere Kategorien unterteilt werden. Dieses Gesicht gehörte zu der bösesten.
    War es alt? War es jung? Lag es irgendwo in der Mitte? Oder konnte man es als alterslos ansehen?
    Hatte es schon immer so ausgesehen?
    Wie war es denn?
    Böse!
    Und das lag einzig und allein am Ausdruck der Augen. Über die etwas lange Nase, die Falten, die wie Furchen in der Haut saßen, über den gekrümmten Mund, darüber hätte man hinwegsehen können, nicht aber über die verdammten Augen.
    Sie waren einfach nur böse. Zwei Halbkugeln ohne Gefühl. Dunkel und etwas bläulich. Traurig schauend, aber auch hinterlistig, grausam und falsch.
    Zugleich waren es die Augen eines Siegers.
    Der Oberkörper war nicht bekleidet.
    In der Dunkelheit verschwamm der untere Teil, aber die beiden Frauen konnten erkennen, daß über die Schultern hinweg etwas nach oben ragte und zweimal einen relativ spitzen Winkel bildete.
    Zuerst konnten sie mit diesem Anblick nichts anfangen. Die beiden Gegenstände waren relativ dunkel. Es konnte sich bei ihnen auch um eine Täuschung handeln, die von den Schatten der doch ziemlich lang wachsenden Haare zurückgelassen worden waren. Haare, die fettig nach unten hingen, als wären sie ein klebriger Vorhang, der sich auf der Kopfmitte in zwei Hälften teilte.
    Die Augen schauten die Frauen an. Nichts war aus ihnen hervorzulesen. Gar nichts. Manchmal malte sich das Schicksal oder das Vorhaben einer gewissen Person in den Augen der Menschen ab, das traf bei dieser Gestalt nicht zu.
    Von einem Entsetzen war bei Jane und Glenda nicht die Rede. Natürlich waren sie überrascht, und natürlich spürten sie auch eine gewisse Angst, aber daß sie sich vor Furcht am liebsten aufgelöst hätten, davon konnte nicht die Rede sein.
    Jane Collins veränderte ihren Gesichtsausdruck. Sie wirkte plötzlich wie eine Frau, die dabei war, über gewisse Dinge nachzudenken. Auf ihrer Stirn entstand eine steile Falte, der Mund zuckte, als wollte sie etwas sagen, aber sie hielt sich zurück. Noch war sie sich nicht sicher. Da die andere Person kein Wort hervorbrachte, drehte Jane den Kopf und schaute Glenda von der Seite her an, um ihre Reaktion zu testen. Sie stellte fest, daß sie es nicht allein war, die sich über das Auftauchen der anderen Gestalt Gedanken gemacht hatte. Glenda Perkins' Gesicht zeigte einen ebenfalls nachdenklichen Ausdruck, und sie sprach auch aus, was ihr durch den Kopf schoß.
    »Ich kenne ihn, Jane. Ich kenne ihn, obgleich ich ihn noch nicht gesehen habe.«
    »Ich auch…«
    »Und? Hast du eine Idee?«
    »Nein, noch nicht. Nur geht es mir so wie dir. Ich frage mich, woher wir ihn kennen, obwohl er uns von seiner Erscheinung her fremd ist. Ich weiß es nicht.«
    »Hast du schon über ihn gesprochen?«
    »Ich kann mich nicht erinnern.«
    »Oder wurde über ihn gesprochen?«
    Diese Frage drang bei Glenda tiefer, als sie es sich vorgestellt hatte. Das war zwar nicht die Lösung, aber der Weg dorthin. Die Worte hatten bei ihr ein Tor geöffnet, durch das sie hindurchgehen mußte, um an die Wahrheit zu kommen. »Ich denke schon, daß über ihn gesprochen wurde. Ja, Jane, ja, so ist es gewesen. Ich kenne ihn, weil ich von ihm bereits gehört habe.«
    »Mir ergeht es ebenso.«
    »Und es gibt nur einen, der uns über diese Person hätte etwas berichten können.«
    Da sich die Gestalt nicht rührte, sprachen die beiden Frauen weiter. »Es muß John Sinclair gewesen sein, Glenda. Es gibt keine andere Lösung, keine, die akzeptabel wäre.«
    »Das ist es.« Glenda war aufgeregt. Der Name John Sinclair war gefallen, und damit erinnerte sich Glenda wieder daran, wie alles begonnen hatte.
    John hatte von seinem Traum berichtet, aber nicht von dieser Gestalt, die vor ihnen stand und sich nicht rührte. Mit ihren kalten Augen hatte sie die beiden Frauen fest im Blick, als wollte sie sie durch sein Starren auffordern, endlich weiterzusprechen.
    Sie taten es nicht, denn sie kamen nicht von der Stelle. Sie waren frustriert.
    Dann bewegte der andere seine Lippen. Zuerst hörten die

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