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0936 - Die letzten Flibustier

Titel: 0936 - Die letzten Flibustier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Türmen und klobigen, würfelförmigen Bauwerken umgab ein kreisrundes Feld, auf das das Dreiecksschiff sich hinabsenkte. Vom Soden aus wirkten die Gebäude bedrückend und drohend. Dis Türme ragten um die siebenhundert Meter auf, und an ihren stumpfen Spitzen saßen Kugeln auf verschieden langen Stielen und Dinger, die an Radarantennen erinnerten, aber sicher keine waren. Sämtliche Gebäude bestanden aus Metall.
    Nirgends gab es Fenster in den Wänden.
    „Ich kann mir nicht vorstellen, daß darin irgend jemand wohnt", murmelte Kayria Schatten. „Diese Gebäude wirken nicht so, als hätten organische Wesen sie gebaut."
    Die anderen stimmten ihr wortlos zu. Dieser Ring aus metallenen Türmen und Würfeln sah eher wie ein technischer Komplex aus, eine gigantische Schaltanlage oder etwas Ähnliches - keinesfalls wie die Heimstatt von Wesen, die die Roboter gebaut hatten.
    Sie fuhren herum, als sie hinter sich ein leises Zischen hörten. Da schwebte auch schon eine der Maschinen herein. „Rundumkämpfer" hatte Kayna diese Roboter getauft, weil sie in jede Richtung schießen und zuschlagen konnte, ohne sich um ihre Körperachse zu drehen.
    „Kommt!" befahl die Maschine.
    Sie folgten dem Rundumkämpfer und stellten fest, daß nur dieser eine Roboter gekommen war, um sie zu holen. Axe hob die Fäuste, denn er meinte, eine günstige Gelegenheit gefunden zu haben, aber Brush Tobbon riß ihn grob zurück.
    „Warte!" zischte er dem Piraten zu. „Hier im Schiff hat es sowieso keinen Sinn!"
    Axe fügte sich nur widerwillig. Er war nicht besonders intelligent, und er machte sich nie die Mühe, taktische Überlegungen anzustellen. Er verstand auch nicht recht, warum die anderen nicht längst etwas unternommen hatten. Gewiß, er hatte selbst gemerkt, daß es wenig Sinn hatte, so einen Rundumkämpfer mit den Fäusten zu bearbeiten, aber ein sinnloser Kampf war in seinen Augen immer noch besser als dieses tatenlose Warten auf eine Chance, die möglicherweise niemals kam.
    Der Roboter führte sie aus dem Schiff und eine schräge Rampe hinab, und sie betraten zum erstenmal den Boden des Planeten Varovaar. Erleichtert stellten sie fest, daß die Temperaturen annehmbar waren, etwas über zwanzig Grad Celsius, und daß sie die Luft atmen konnten. Die Schwerkraft entsprach fast genau der Terranorm.
    Der Boden unter ihren Füßen bestand aus Metall. Anscheinend war dies das einzige Baumaterial, das man auf Varovaar verwendete. Der Rundumkämpfer schwebte vor ihnen her zu Einer langgestreckten Halle, auf deren halbrundem Dach sich die rote Sonne spiegelte. Als sie am Ziel waren, glitt eine Tür auf, und dahinter lag ein hellerleuchteter Gang, der sich durch das ganze Gebäude hinzuziehen schien. Unzählige Türen waren rechts und links zu sehen.
    „Wo leben deine Herren?" fragte Kayna Schatten den Rundumkämpfer.
    Die Maschine schwieg.
    „Jemand muß euch doch gebaut haben!" fuhr Kayna fort. „Wir möchten mit euren Schöpfern sprechen.
    Bringe uns zu ihnen, sofort!"
    Keine Antwort.
    „Vielleicht haben die Roboter sich selbständig gemacht", überlegte Dezibel. „So etwas ist schließlich schon geschehen."
    Sie sahen sich an, und sie dachten alle dasselbe: Wenn s=e es mit solchen selbständigen Robotern zu tun hatten, dann würden sie es schwer haben, noch einmal zu entkommen.
    „Wir hätten es doch im Schiff versuchen sollen", murmelte Tobbon mißmutig.
    „Das habe ich ja die ganze Zeit gesagt", knurrte Axe empört. „Aber auf mich hört ja niemand."
    Der Rundumkämpfer ließ die Flibustier an sich vorbeigehen, und als sie in dem Gang standen, tauchte urplötzlich eine zweite Maschine auf, die offenbar verhindern sollte, daß die Piraten der Verlockung unterlagen, diesen Gang entlang zu fliehen.
    „Da geht’s weiter", stellte Panika fest und deutete auf eine offene Tür.
    Sie sahen einen Raum, der dem, in dem sie die letzten eineinhalb Tage festgesessen hatten, verzweifelt ähnlich sah. Axe, der nichts so sehr fürchtete wie eine neue Gefangenschaft, versuchte einen verzweifelten Ausfall.
    Aber einer der Roboter fing ihn mit seinen dünnen Armen ab und stieß ihn durch die Tür. Die Bewegungen des Rundumkämpfers wirkten spielerisch leicht. Axe landete mit einem lauten Schmerzensschrei auf dem harten Boden, fast fünf Meter von der Tür entfernt.
    Die anderen Flibustier folgten ihm freiwillig. Keiner hatte Verlangen danach, mit den Klauen der Maschinen in Berührung zu kommen. Die Tür schloß sich hinter ihnen, und sie

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