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0937 - Die Rückkehr des Amuletts

0937 - Die Rückkehr des Amuletts

Titel: 0937 - Die Rückkehr des Amuletts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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fehlgeschlagen war. Aktanur bewegte sich in Rhett. Auf dessen Rücken formte sich ein Arm aus, während sich aus seinem Hinterkopf plötzlich die Form von Aktanurs Gesicht schob. Für einen Moment sah Rhett aus wie ein Januskopf. Zamorra glaubte schon, Aktanur würde ihn entdecken, da das Gesicht genau in seine Richtung blickte. Aber auch der erneute Verschmelzungsversuch schien ihm wiederum alle Kraft abzufordern.
    »Schluss jetzt«, murmelte der Meister des Übersinnlichen. Er sprang. Wie eine Katze kam er auf Deck auf, etwa drei Meter von Krychnak entfernt.
    Der Dämon kreiselte herum. »Zamorra?«
    Der Professor spürte die Fassungslosigkeit, die in diesem einen Wort mit schwang. Die Überraschung war ihm wohl gelungen.
    Angriff! , befahl er Merlins Stern. Töte Krychnak!
    Im Amulettzentrum leuchtete es auf. Krychnak schrie schrill, die Haut über den Augenhöhlen pulsierte wie verrückt. Silberne Blitze lösten sich und rasten auf den Augenlosen zu, bevor der überhaupt reagieren konnte.
    Zamorras Triumph kam instinktiv. Und wandelte sich in jähes Entsetzen, als die Blitze knapp über Krychnaks Kopf hinweg zuckten und irgendwo im blauen Himmel verschwanden. Im nächsten Moment verschwand auch der Dämon von der Bildfläche. So schnell raste er übers Deck, dass Zamorra nur noch einen huschenden Schemen wahrnehmen konnte. Krychnak sprang in weitem Bogen über die Reling und verschwand, noch bevor er auf dem Wasser aufschlug.
    Der Meister des Übersinnlichen war viel zu geschockt über die neuerliche Ungenauigkeit des Amuletts, als dass er sich sofort um Aktanur hätte kümmern können. So sah er nur noch aus den Augenwinkeln, dass sich Aktanur wieder aus Rhett gelöst hatte und soeben durch die Tür im Schiffsleib verschwand.
    Der Junge brach weinend zusammen. Gleich darauf umarmten sich Zamorra, Rhett und Patricia, die geistig wieder zu sich gekommen war, in innigem Dreierverbund.
    »Ist ja grade nochmals gut gegangen«, murmelte Zamorra, der für den Moment unglaublich erleichtert darüber war, dass er diese finstere Aura um Rhett nicht mehr feststellen konnte. Er glaubte, einen Schatten über die Wand der Radarplattform huschen zu sehen. Aber als er ein zweites Mal hinschaute, war da nichts. Gleichzeitig ließ die Möwe etwas auf Deck fallen, erhob sich von der Reling und verschwand kreischend im blauen Himmel.
    ***
    Caermardhin, Wales
    Krychnak stand vor dem Eingangstor der riesigen Burg und rief nach Asmodis. Doch der Herr Caermardhins ließ sich Zeit. Nach etwa einer Minute materialisierte er hinter dem Augenlosen. Der fuhr herum.
    »Ah, da bist du ja«, zischte er und ließ in diesem Moment jeglichen Respekt vermissen. »Sagtest du nicht, du wolltest die Aktion auf dem Schiff unterstützen? Sagtest du nicht, du wolltest Zamorra weghalten? Nun, Zamorra war da und hat alles gründlich verdorben.«
    Asmodis lachte meckernd.
    »Ah, du lachst darüber, ja? Ich hatte Glück, dass dieser Mistkerl mich und Aktanur nicht mit seinem Amulett gekillt hat. Nur du warst nicht vor Ort, Asmodis. Ich habe keine Ahnung, wie weit ich deinen Worten überhaupt trauen kann. Du sagst etwas und tust etwas anderes. Bist du wirklich noch einer von uns?«
    »Schluss jetzt«, zischte Asmodis zurück und in seinen Augen begannen Feuerräder zu kreisen. »Was glaubst du, kannst du dir hier herausnehmen, du kleiner Kretin? Noch eine Respektlosigkeit und du schaust dir die Höllenlava von unten an.«
    Krychnak sank in sich zusammen. Er spürte, dass er zu weit gegangen war in seinem Zorn. Asmodis stand immer noch höllenweit über ihm und konnte ihn spielend leicht vernichten, wenn er es denn wollte.
    »Für was hältst du mich eigentlich, du Ausgeburt des Himmels?«, donnerte Asmodis. Eine starke Kraft entstand, die Krychnak auf die Knie zwang. Er konnte nichts dagegen tun. Angstvoll starrte er zu dem Erzdämon hoch. »Auch wenn du es mit deinem beschränkten Verstand und deinen noch beschränkteren Fähigkeiten nicht wahr haben willst, aber ich hatte das Geschehen jederzeit im Griff. Alles geschah so, wie ich es geplant habe. Ich durfte dich nur nicht in die Details meines wahren Plans einweihen.«
    »Ja, Herr.«
    »Siehst du, schon besser. Zamorra hat mitnichten alles verdorben. Ich weiß nun nämlich, an was es liegt, dass Aktanur nicht mit Rhett Saris verschmelzen kann.«
    »Du bist groß und mächtig, Asmodis. Darf ich es erfahren, Herr?«
    »Ja. Der Erbfolger hat in der Zwischenzeit das Magiepotenzial, das ihm dieser

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