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0938 - Rabenherz

0938 - Rabenherz

Titel: 0938 - Rabenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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allzu ausgeprägt erschien, erzählte er als Zugabe auch noch alles, was er über die Erbfolge wusste.
    Matlocks Laute der Erinnerung spielte einen wunderschönen Akkord.
    Die Quelle des Lebens !
    Das war es! Dort musste er hin. Er ahnte nicht einmal, warum oder wer ihm diesen Auftrag erteilt hatte, aber er wusste, dass es so war. Wenn er erst dort war, würde ihm schon wieder einfallen, was er dort zu tun hatte.
    Er bewies dem Krieger, dass es mit dessen Unsterblichkeit nicht allzu weit her war, und fasste einen Plan. Geduldig wartete er auf das Jahr 939 - das Jahr, in dem Ghared in seinem Sohn wiedergeboren werden sollte. Kurz bevor es so weit war, entführte McCain Ghareds Frau Chloe und somit auch das ungeborene Kind. Das neue Behältnis für die Erbfolgerseele.
    So konnte er Ghared zur Teilnahme an einem Ritual zwingen, bei dem McCain ihm die Llewellyn-Magie stehlen wollte. Leider scheiterte der Plan. Im letzten Augenblick gelang es dem Erbfolger , die Zeremonie zu unterbrechen und McCain sogar mit einer Erinnerungsblockade zu belegen.
    Als hätte es da schon recht viel gegeben, was sich zu blockieren lohnte.
    Doch selbst auf die wenigen Bruchstücke, die er hinter dem Wall inzwischen hatte erahnen können, vermochte er nun nicht mehr zuzugreifen.
    Jahrhunderte irrte er ohne Ziel und Sinn durch die Welt, bis die Llewellyn-Blockade erlosch. Mit einiger Verspätung führte er seinen Plan nun doch noch aus, auch wenn der neue Erbfolger nun Rhett und nicht mehr Ghared hieß. Er raubte ihm die Magie und versuchte mit deren Hilfe zur Quelle des Lebens zu gelangen.
    Wieder ging etwas schief und er machte mit Anka Crentz und Dylan McMour einen unfreiwilligen Zeitsprung in die Zukunft. [3]
    Völlig erfolglos war er damit aber nicht gewesen! Denn kaum in der Zukunft angekommen, brach nun auch der Erinnerungswall in sich zusammen. Plötzlich wusste er wieder alles! Seine Existenz hatte einen Sinn verliehen bekommen. Er kannte seinen Auftrag.
    Doch dessen Erfüllung war durch den Verlust der Llewellyn-Magie in weite Ferne gerückt. Gut, über geringe Mengen davon verfügte er noch, aber reichten die aus, den Durchgang zur Quelle des Lebens noch einmal zu öffnen? Oder könnte es gelingen, das Ritual zu wiederholen, mit dem er dem Erbfolger seine Kräfte gestohlen hatte? Das würde nicht leicht werden und eine große Gefahr für ihn darstellen. Warum sollte er sich ihr aussetzen, falls die Reste der Llewellyn-Magie auch für ein neuerliches Tor zur Quelle genügten?
    Aber wie sollte er testen, ob sie ausreichten? Dazu brauchte er einen Auserwählten, denn ohne den nutzten ihm alle Erbfolger-Kräfte nichts. Nur für ihn öffnete…
    McCain stutzte, als ihm eine andere Möglichkeit einfiel.
    Der Abwehrschirm um Llewellyn-Castle! Wenn er ihn durchdringen konnte, wenn der Schirm ihn akzeptierte, dann dürfte noch genug Erbfolger-Magie in ihm ruhen.
    Diese Nacht würde zeigen, ob noch Aussicht auf Erfolg bestand. Doch zunächst würde er sich nach der nächsten Mahlzeit umsehen.
    ***
    Mit blutverschmiertem Mund stand Matlock McCain vor einem Wäldchen nahe Château Montagne und ließ seiner Wut freien Lauf. Immer wieder drosch er mit der rechten Faust gegen einen Baumstamm. Sämtliche Fingerknochen waren inzwischen gebrochen und zermalmt. Egal, seine vampirischen Selbstheilungskräfte würden das in Ordnung bringen. Er spürte keinen Schmerz. Nur Hass!
    Die M-Abwehr um Llewellyn-Castle hatte ihn abgewiesen! Er war wie gegen eine Mauer gelaufen.
    In seinem Zorn hatte er einen betrunkenen Touristen gerissen, der das Pech hatte, sich ausgerechnet diese Nacht für Sightseeing im Mondlicht ausgesucht zu haben.
    Der Druidenvampir hatte den Kerl nicht nur ausgesaugt, er hatte ihn regelrecht zerfetzt!
    Wider besseres Wissen war er danach in Frankreich erschienen - eine seiner Druidenfähigkeiten, die er nicht mehr missen mochte. Auch dieser Gryf irgendwas, den er schon vor Hunderten von Jahren im Dunstkreis des Erbfolgers Ghared gesehen hatte, verfügte über eine ähnliche Fertigkeit, nur musste er sich im Gegensatz zu Matlock in Bewegung befinden, um zeitlos springen zu können.
    Offenbar war diese Form des Reisens unter Druiden verbreitet, egal ob sie nun vom Silbermond stammten oder von dort, wo Matlock McCains Wurzeln lagen.
    Obwohl er das Ergebnis vorausahnte, musste er auch die M-Abwehr um Château Montagne testen.
    Natürlich wies auch sie ihn ab.
    Seit Stunden stand er nun schon hier und beobachtete das Schloss. Er hoffte, dass

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