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0938 - Rabenherz

0938 - Rabenherz

Titel: 0938 - Rabenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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meinen.«
    Bevor Dunja Bigelow sich erklären konnte, entfuhr Dylan ein: »O Kacke!«
    Gleich darauf erschallte wütendes Bellen, in das sich ein gemeines kehliges Knurren mischte.
    Ein riesiger schwarzer Hund raste über die Zugbrücke auf die Frau zu. Alarmiert von den bedrohlichen Geräuschen fuhr Dunja herum. Da war das Vieh heran und sprang. Reflexartig riss Dunja die Arme hoch. Zwecklos. Das Tier traf ihren Brustkorb und schleuderte sie zu Boden.
    ***
    Etwa 850 n. Chr.
    Matlock McCain stand im Hauptraum seines Hauses - eines der wenigen Steingebäude in der Umgebung - und sah die Brüder seines Clans an.
    Streng genommen handelte es sich natürlich nicht um sein Haus, sondern um das der ursprünglichen Herren über Eilearoch. Allerdings hatten ein Überfall auf die alten Eigentümer und ein anschließendes Blutfest die Besitzverhältnisse neu geregelt.
    Auch seine Brüder waren keine Verwandten im eigentlichen Sinne, obwohl das gleiche Blut in ihren Adern floss. Sie alle trugen nämlich Matlock McCains Vampirkeim in sich, den er ihnen im Laufe der Jahrhunderte durch seinen Biss aufgedrängt hatte. Inzwischen aber waren sie seine loyalen Diener.
    In der Feuerstelle loderten die Flammen. Aber noch höher loderte die Wut in McCain. Denn das, was er so großspurig als seinen Clan, als seine Brüder bezeichnete, bestand aus gerade mal noch zwei Blutsaugern! Alle anderen hatten bei dem Angriff auf diesen merkwürdigen Fremden ihr schwarzes Dasein verloren.
    Matlock hatte zu seinen Dienern eine so enge Beziehung besessen, dass er ihre Todesqualen miterleben musste, als wären es seine eigenen gewesen. Mit jedem Einzelnen von ihnen war auch ein Teil seiner Macht gestorben.
    Matlocks spitze Hauer blitzten im Schein der Flammen auf.
    »Ich weiß nicht, welchen Zauber der Kerl benutzt hat, um eure Brüder zu vernichten. Aber dafür wird er bezahlen, das kann ich euch versprechen. Wir sind nun gewarnt und werden es nicht mehr auf einen offenen Kampf ankommen lassen!« Er hob einen schartigen, gekrümmten Säbel.
    Die beiden Vampire nickten zustimmend.
    »Ich will nicht sein Blut! Ich will seinen Kopf! Und den werde ich mir holen.«
    Ein weiteres Nicken der Blutsauger. Doch dann hielten sie inne und fragten: »Wenn er unsere Brüder vernichtet hat, ist er dann nicht auch uns überlegen? Sie waren zu elft! Wir sind nur zu dritt.«
    »Nein! Ich habe den Angriff erlebt, als wäre ich dabei gewesen. Sie hatten ihn bereits überwältigt. Erst als sie ihn gebissen hatten, konnte er seinen Zauber wirken. Dieser Fehler wird uns nicht unterlaufen.« Matlock McCains Stimme wurde leiser und nahm einen verschwörerischen Ton an. »Außerdem habe ich ein Ritual vorbereitet, mit dem ich mir seine Kräfte aneignen kann! Dazu brauche ich nur noch seinen Kopf. Und den werden wir uns nun holen.«
    Er klopfte seinen Brüdern auf die Schulter. Zusammen gingen sie zur Tür. Sie öffneten sie - und erstarrten!
    Davor stand Rabenherz und lächelte sie an. Seine langen Eckzähne verrieten, dass nun auch er einer von ihnen war. Ein Vampir, in dessen Blut der McCain-Keim schwamm - und über den Matlock deshalb zu gebieten vermochte.
    »Du!«, stieß der Clan-Chief hervor.
    »Sei gegrüßt. Du musst Matlock sein.«
    »Der bin ich!« Geistig griff der Vampir zu, umschloss Rabenherz' Bewusstsein mit seinen mentalen Klauen. »Und du bist ein McCain! Mein Diener!«
    Rabenherz schwieg.
    »Tritt ein! Ich freue mich, dass du freiwillig gekommen bist, um mir deine Kräfte zu überlassen!«
    Der Besucher senkte den Blick und ging drei Schritte nach vorne.
    »Deine demütige Haltung gefällt mir! Sie macht es mir leichter, dir den Kopf abzuschlagen.«
    Matlock riss den Säbel hoch.
    Da hob Rabenherz den Kopf. »Ich bin nicht dein Diener!« Dann ließ er sich fallen.
    Aus der Nacht sprangen drei Wölfe herbei, flogen über den geduckten Rabenherz hinweg ins Haus und gingen den Vampiren an die Kehlen.
    Sofort war Rabenherz wieder auf den Beinen - im Gegensatz zu Matlock McCain, der sich mit einem der Tiere auf dem Boden wälzte. Der Säbel lag einige Schritte von ihm entfernt.
    Rabenherz schnappte ihn sich. »Dein Keim verunreinigt zwar leider mein Blut, aber er macht mich nicht zu deinem Diener. Das lässt mein Blut nicht zu!«
    Auf seinen Pfiff hin ließen die Wölfe von den Vampiren ab und rannten aus dem Haus zurück in den Wald.
    Matlock wollte sich gerade hochstemmen, da sauste die Klinge des Säbels herab und trennte ihm mit einem Hieb den Kopf von den

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