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094 - Das Monster aus dem Eis

094 - Das Monster aus dem Eis

Titel: 094 - Das Monster aus dem Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Sky
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denken, die am Rande eines Festbereiches gelegen hatte. Dort hatte er Freund und Feind empfangen. Und einige Male hatte er Sklaven befohlen, in den Rachen der Saurier zu springen. Sie hatten es getan, ohne sich zu sträuben und ohne zu klagen.
    Und jetzt?
    Drohvou trat an den Ausgang des Zeltes heran. Er schob die Plane zur Seite und blickte hinaus. Der Sturm peitschte ihm ins Gesicht. Er schloß die Augen bis auf einen kleinen Schlitz, weil das Licht ihn blendete.
    Wie kam er in diese Einöde?
    Starr und unbeweglich stand er auf dem Fleck und zermarterte sich das Hirn. Immer wieder versuchte er, sich auf das zu konzentrieren, was geschehen war, und ihn in diese Situation gebracht hatte. Es wollte ihm nicht gelingen. Der Anblick von Schnee und Eis rief jedoch ein gewisses Gefühl der Furcht und der Hilflosigkeit in ihm wach. Hatte er nicht schon einmal gegen diese Elemente kapitulieren müssen?
    Er erblickte das andere Zelt. Langsam schob er sich in den Schnee hinaus. Er hob den Kopf. Von den Wesen die bei ihm erschienen waren, konnte er nichts bemerken. Sie mußten sich entfernt haben. Mit großen Schritten eilte er zu dem anderen Zelt hinüber und öffnete es.
    Der Schock warf ihn fast zu Boden.
    Auf dem Tisch lag Drohna. Ihr Körper war geöffnet worden. Lebenswichtige Organe befanden sich in einer Schale neben ihr.
    Sie war nicht mehr zu retten, sie war tot. Keine Macht der Welt würde sie je wieder ins Leben zurückrufen können.
    Drohvou schwankte. Er betrat das Zelt und näherte sich mit zitternden Knien der Leiche der Frau. Seine Kehle verkrampfte sich, und maßlose Verzweiflung überfiel ihn.
    Was sollte er tun ohne sie?
    Zum erstenmal kam ihm der Gedanke, daß er vielleicht allein auf dieser Welt war. Er konnte sich nicht erklären, weshalb er so dachte, denn ihm fehlten noch viele Informationen. Schwach erwachte die Erinnerung an eine große Katastrophe in ihm. Irgend etwas hatte seine Macht gebrochen und sein Volk vernichtet.
    Am Tisch blieb Drohvou stehen. Seine Hände berührten die Schenkel der Frau. Er war voller Trauer und Verzweiflung. Niemals zuvor in seinem Leben hatte er eine derartige Regung gespürt.
    Er begann, die Wesen zu hassen, die Drohna das angetan hatten. Sie hatten ein göttliches Gebot verletzt, das über allen anderen stand. Ein Mann hatte das Recht, seinen Feind oder seinen Sklaven zu töten, oft hatte er sogar die Pflicht. Er durfte ihm Arme und Beine ausreißen, wenn er ihn zu sehr haßte, aber er durfte ihm niemals die Leibeshöhle öffnen. Damit versperrte er ihm den Zugang zu Tagmur. Niemand aber konnte so verächtlich sein, daß man ihm derartiges antat.
    Drohvou wurde übel. Wieder verkrampfte sich sein Magen, und dieses Mal übergab er sich. Der Anblick des sezierten Leichnams war einfach zu viel für ihn.
    Der Haß in ihm wurde überwältigend. Seine beiden Herzen schlugen in wildem, unbändigem Takt. Drohvou hob die Fäuste. Er wollte alles, was sich in dem Zelt befand, zerschlagen und zerfetzen. In diesem Moment fiel sein Blick auf die beiden blauen Eier.
    Der Atem stockte ihm, sein Zorn verrauchte. Und abermals zitterten seine Knie. Ihm war, als werde er mit einem Eiszapfen durchbohrt.
    Drohna war nicht gestorben, ohne ihm Leben zu hinterlassen. Sie hatte in ihrem Tod noch den Grundstein zu neuer Macht gelegt.
    Drohvou griff so behutsam zu, als könne bereits der leiseste Druck die Eierschalen zerstören. Er nahm die Eier auf und barg sie unter seinen Achselhöhlen, wo sich passende Vertiefungen befanden. Dann floh er aus dem Zelt, allein von dem Gedanken beseelt, die Eier zu retten.
    Mit fast geschlossenen Augen raste er durch die Eiswüste, von Instinkten getrieben. Erst nach einigen Kilometern wurde er sich dessen bewußt, daß er der Wärmespur folgte, die von den Fremden gelegt worden war. Seine Lippen verzerrten sich. Er hatte gar keine andere Möglichkeit gehabt, denn diese Spuren mußten ihn zwangsläufig dorthin führen, wo diese warmblütigen Wesen hergekommen waren.
    Er verspürte neuen Hunger, und er beabsichtigte, sich auf diese skrupellosen Geschöpfe zu stürzen, die Drohna aufgeschnitten hatten. Wie mächtig waren sie? Waren sie kräftiger als er, oder schwächer? Er hatte sie noch nicht richtig gesehen. Er wußte, daß sie ungefähr so groß waren wie er. Weitere Informationen hatte er nicht.
    Er hoffte, bald auf ein einzelnes Exemplar zu stoßen. Er nahm sich vor, es ohne Warnung zu überfallen und zu töten, um es dann in Ruhe untersuchen zu

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