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094 - Der Teufel von Tidal Basin

094 - Der Teufel von Tidal Basin

Titel: 094 - Der Teufel von Tidal Basin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Mann ist tot«, hörte er plötzlich Marfords Stimme. »Er wurde erstochen!«
    Der Arzt war aufgestanden, und im Licht der Laterne sah Hartford, daß die Hände des Doktors blutbefleckt waren.
    Sergeant Elk, der am Ende der Straße eine Spielhölle kontrollierte, hörte die Trillerpfeife und eilte sofort herbei. Aber auch die Bewohner der umliegenden Häuser strömten auf das Signal hin ins Freie. Eine Sensation wollten sie sich nicht entgehen lassen, und als sie Mord hörten, stand bald eine dichte Menschenmenge um den Tatort. Immer neue kamen dazu - wie Ratten aus ihren Höhlen. Elk telefonierte sofort nach dem Polizeiarzt, und als er zurückkam, wusch sich Dr. Marford gerade die Hände in einer kleinen Schüssel, die ihm ein Polizist gebracht hatte.
    »Mason ist auf der Wache - er kommt auch her.«
    »Elk, warum werde ich eigentlich hier festgehalten?« fragte Lamborn aufsässig. Er stand zwischen zwei Polizisten, die ihn bewachten. »Ich habe nichts getan, ich bin ganz unschuldig . ..«
    »Halten Sie den Mund«, erwiderte der Sergeant fast freundlich. »Mr. Mason ist in ein paar Minuten hier.«
    Lamborn seufzte.
    »Ausgerechnet der!«
    Chefinspektor Mason kontrollierte zufällig an diesem Abend den Bezirk und war gerade auf der Polizeiwache, als Elk anrief. Kurz darauf erschien er in einem großen Polizeiauto mit einem Stab von Beamten am Tatort. Auch der Polizeiarzt Dr. Rudd war in seiner Begleitung.
    Er kannte Dr. Marford oberflächlich und begrüßte ihn mit einem kühlen Kopfnicken, denn er ärgerte sich, daß sein Kollege schon vor ihm da war.
    Sofort stellte er eine genaue Untersuchung an.
    »Der Mann ist natürlich tot«, erklärte er und machte eine Miene, als ob die Tragödie hätte abgewendet werden können, wenn er etwas früher gekommen wäre.
    »Haben Sie gesehen, daß er eine Stichwunde hat, die -« begann Marford.
    »Ja, ja, selbstverständlich«, unterbrach ihn Dr. Rudd ungeduldig. »Natürlich.« Er sah zu Mr. Mason hinüber. »Tot. Genaueres kann ich Ihnen erst später sagen. Eine schwere Stichwunde. Der Tod ist wahrscheinlich sofort eingetreten.« Er wandte sich wieder an Marford. »Waren Sie hier, als es passierte?«
    »Ich kam gleich darauf- vielleicht eine Minute später.«
    Dr. Rudd steckte die Hände in die Taschen.
    »Na, dann können Sie uns ja über verschiedenes Aufklärung geben.«
    Mason mischte sich ein. Er war ein stattlicher Mann, wenn er auch einen kahlen Kopf hatte. Seine funkelnden Augen schauten vergnügt in die Welt, und seine Stimme klang tief und salbungsvoll.
    »Schon gut, Doktor.«
    Er regte sich über die Unverschämtheit Dr. Rudds nicht auf, denn der maßte sich gewöhnlich eine Stellung an, die ihm nicht zukam.
    »Wie ist doch Ihr Name?« wandte er sich an den fremden Arzt.
    »Marford.«
    »Dr. Marford, Sie waren also hier, als der Mord begangen wurde, oder jedenfalls kurze Zeit später. Sicher können Sie uns manches sagen, aber im Augenblick sind Sie natürlich noch zu erregt.«
    Marford schüttelte lächelnd den Kopf.
    »Ich kann Ihnen leider nur sehr wenig sagen, Mr. Mason. Ich sah nur, wie der Mann umfiel.«
    »Ich habe diesen Mann hier verhaftet«, meldete Hartford, der sich ungeheuer wichtig vorkam.
    Der Chefinspektor beugte sich nieder und beleuchtete die schreckliche Wunde mit seiner Taschenlampe.
    »Wo ist denn das Messer, mit dem er erstochen wurde?« fragte er. »Das müssen wir vor allem finden.«
    »Es ist kein Messer da«, erklärte Elk mit sonderbarer Genugtuung.
    »Verzeihen Sie«, mischte sich Hartford wieder ein, »ich habe diesen Mann hier verhaftet.«
    Mason schien ihn zum erstenmal zu sehen und maß ihn mit einem kühlen Blick von Kopf bis zu Fuß.
    »Den hätten Sie längst auf die Polizeiwache bringen sollen«, erwiderte er dann liebenswürdig.
    »Ich habe angeordnet, daß er bis zu Ihrer Ankunft hier bleiben soll«, sagte Sergeant Elk.
    »Schon gut«, entgegnete Mason ungeduldig. »Es ist ein Vergnügen, wenn man sieht, daß alles genau nach den Vorschriften gehandhabt wird. Sie scheinen hochintelligente Beamte in Ihrem Bezirk zu haben, Inspektor.«
    Die letzten Worte hatte er an Bezirksinspektor Bray gerichtet; aber dieser hatte keinen Sinn für Humor und überhörte die Ironie, die in der Bemerkung lag.
    »Ja, sie sind sehr brauchbar«, bestätigte er selbstzufrieden.
    Mr. Mason schaute auf den Toten, dann zu dem Mann, den die beiden Polizisten am Arm hielten.
    »Kein Messer gefunden . . . Elk, durchsuchen Sie doch einmal die Taschen des

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