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094 - Der Teufel von Tidal Basin

094 - Der Teufel von Tidal Basin

Titel: 094 - Der Teufel von Tidal Basin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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winkte Dr. Marford.
    »Würden Sie so liebenswürdig sein, die Frau zur Wache zu bringen? Ich denke, es ist nur eine leichte Ohnmacht.«
    Der Arzt protestierte resigniert, brachte aber mit Hilfe eines Beamten die Frau in einen Polizeiwagen und fuhr mit. Vor einer Apotheke am Ende der Basin Street ließ er halten und schickte den Polizisten hinein, um ein Stärkungsmittel zu holen. Aber auch die Medizin brachte die Frau nicht zum Bewußtsein, und sie war noch besinnungslos, als sie die Polizeiwache erreichten.
    Mr. Mason wartete auf die Rückkehr des Wagens und sprach inzwischen mit Inspektor Bray.
    »Es gibt verschiedene Arten von Mord«, meinte er, »einfache und komplizierte. Dies ist ein einfacher, wenigstens bis jetzt. Keine Musik, kein Feuerwerk, kein Damenboudoir, nichts, was auf Verwicklungen erotischer Natur hindeuten könnte. Ein Mann wird erdolcht unter den Augen von drei anderen Leuten, aber niemand hat den Mörder selbst gesehen. Nicht einmal das Messer wird gefunden. Wir kennen weder das Motiv zur Tat, noch haben wir irgendeinen Anhaltspunkt. Selbst der Name des Toten ist nicht bekannt.«
    »Die Frau sprach doch von einem Teufel -«, begann Bray.
    »Wir wollen die Religion aus dem Spiel lassen«, erwiderte Mason müde. »Wer war der Mann, der ihn erstach, und wie gelang es ihm, das Messer zurückzubekommen? Das ist das Geheimnis, das ich aufklären möchte.«

7
    Sergeant Elk kam in die Wache und ging sofort zum Privatbüro des Inspektors, wo Mason in einem Sessel saß. Er war zehn Minuten nach seinem Vorgesetzten zur Stelle und legte zwei Gegenstände auf den Tisch.
    »Der Nachtwachmann war nicht leicht aufzuwecken. Übrigens ist er der Mann von Mrs. Albert.«
    »Ach so, das ist die Frau mit dem Bier?«
    Elk nickte.
    »Ich fand diese Sachen in dem Hof jenseits der Mauer. Offenbar hat Lamborn sie hinübergeworfen, als er Hartford auf sich zukommen sah. Es ist eine Brieftasche und eine Uhr. Das Glas ist zerbrochen, und die Uhr ist Punkt zehn stehengeblieben. Ein Schweizer Werk. Auf der Rückseite ist der Name eines Juweliers in Melbourne eingraviert.«
    Mason betrachtete die Uhr genauer.
    »Vorsicht«, warnte Elk, »es ist ein Daumenabdruck auf der Rückseite.«
    Der Chefinspektor rückte seinen Stuhl ein wenig zur Seite und winkte dem Sergeanten, sich neben ihn zu setzen.
    »Was haben Sie sonst noch gefunden?«
    Elk nahm etwas Papiergeld aus der Tasche und legte es auf den Schreibtisch. Dann öffnete er die Brieftasche und zog zwei neue Banknoten zu je hundert Pfund heraus. Auf der Rückseite trugen sie den Stempel der Maida Vale-Filiale der Midland Bank, und darin war ein Datum eingetragen.
    »Sie sind gestern ausgegeben worden.«
    »Wenn er dort ein Konto hatte -« begann Elk.
    »Das hatte er bestimmt nicht. Man hebt keine zweihundert Pfund von seinem Konto ab und trägt sie in der Tasche herum. In London kann man keine Hundertpfundnote wechseln, ohne sich der Gefahr auszusetzen, verhaftet zu werden. Nein, dieses Geld hat jemand anders von seinem Konto abgehoben, um es dem Toten zu geben. Er hatte also kein eigenes Bankkonto, sonst wäre das Geld doch darauf eingezahlt worden, und er war auch kein Kaufmann, sonst hätte er ein Bankkonto gehabt.«
    »Das klingt ja wie eine Rede von Sherlock Holmes«, brummte Elk.
    Er war schon lange im Dienst und fast ebenso alt wie Mr. Mason, aber unglücklicherweise nie befördert worden. Aber Mason hatte ihn gern und ließ ihm viel durchgehen.
    »Was steckt denn sonst noch in der Brieftasche?«
    »Eine Menge Visitenkarten.«
    Der Sergeant nahm sie heraus und legte sie auf den Tisch. Mason prüfte sie sorgfältig. Es waren Adressen aus Birmingham, Leicester und London, aber die meisten stammten von Leuten, die einen dauernden Wohnsitz in Südafrika hatten.
    »Sie sind alle neu«, sagte er. »Wahrscheinlich hat sie der Mann auf einer Seereise gesammelt. Merkwürdig, wie leicht Menschen vollständig fremden Personen ihre Karte geben.«
    Er drehte mehrere Karten um und entdeckte Bleistiftnotizen darauf. Auf einer stand zum Beispiel: »Zehntausend Pfund jährliches Einkommen«, auf einer andern: »Hat viel Geld durch Diamantenhandel verdient, logiert Ritz, London.«
    Mason lächelte.
    »Sie können raten, womit der Mann sein Geld verdient hat.«
    Er nahm noch eine Karte auf, die auf der Rückseite eine mit Tinte geschriebene Bemerkung trug: »Scheck gesperrt. Adam & Sills.«
    »Ich will Ihnen einen Tip geben. Er ist ein Verbrecher und ein Falschspieler. Adam & Sills sind

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