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094 - Der Teufel von Tidal Basin

094 - Der Teufel von Tidal Basin

Titel: 094 - Der Teufel von Tidal Basin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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vernünftig von Ihnen. Es liegt keine Notwendigkeit vor, etwas zu verheimlichen. Nun vergessen Sie einmal, was Sie zu Mr. Bray gesagt haben, und wir wollen es auch vergessen«, sagte er lächelnd. »Sie verbergen etwas, um sich oder Ihre Frau vor einer eingebildeten Gefahr zu schützen. Aber dadurch verwickeln Sie sich immer mehr in Widersprüche und machen sich nur des Mordes verdächtig. Also, wovor fürchten Sie sich denn eigentlich?«
    Louis Landor vermied den Blick des Chefinspektors.
    »Wahrscheinlich halten Sie etwas zurück, was gar keine Bedeutung hat. Es ist aber sehr wichtig und bedeutungsvoll« - Mason betonte jedes Wort und klopfte mit dem Finger auf den Tisch -, »daß ich genügend Material habe, um Sie des Mordes anzuklagen! Sie waren in Tidal Basin. Ein Messer wie dieses hier war die Mordwaffe. Die Scheide habe ich hier. Sie haben dem Ermordeten Geld gezahlt. Warum haben Sie das getan?«
    »Sie wollen uns doch wohl nicht erzählen, daß Sie es aus reiner Menschenfreundlichkeit getan haben?« mischte sich Bray plötzlich ein, aber ein Blick Masons ließ ihn sofort wieder verstummen.
    »Sie sind einem Erpresser in die Hände gefallen - stimmt das?« fragte der Chefinspektor.
    »Ja, das stimmt«, erwiderte Inez. »Das ist die reine Wahrheit. Ich kann es beschwören.«
    »Das hatte ich mir gedacht. Bateman wußte etwas von Ihnen oder von Ihrer Frau. Vielleicht haben Sie irgendwie gegen das Gesetz verstoßen . . .« Er machte eine Pause, als ob er eine Antwort erwartete.
    »Ich bin nicht bereit, eine Erklärung zu geben«, sagte Louis schnell.
    »Aber Sie sind bereit, auf der Anklagebank Platz zu nehmen und sich des vorsätzlichen Mordes beschuldigen zu lassen? Und Ihre Frau ist damit einverstanden?«
    Sie schüttelte den Kopf, konnte aber kein Wort hervorbringen.
    »Nun gut, Sie wurden also das Opfer eines Erpressers.«
    »Ja«, hauchte Inez mit schwacher Stimme.
    »Was hatten Sie denn getan? Haben Sie jemand ermordet oder beraubt?« Plötzlich änderten sich Masons Gesichtszüge, und er lächelte, was gar nicht am Platze zu sein schien. »Ach, jetzt weiß ich es - Bigamie!«
    »Nein«, sagte Louis.
    »Dieser Bateman war Ihr Mann«, fuhr Mason fort und zeigte auf Inez. »Und er lebte noch, als Sie Ihren jetzigen Gatten heirateten. Ist das nicht richtig?«
    »Ich dachte, er sei tot«, erwiderte sie leise, aber er hörte trotzdem jedes Wort. »Ich war meiner Sache ganz sicher, denn ich hatte es in der Zeitung gelesen und mir den Ausschnitt aufgehoben. Als ich ihn später wiedersah, erzählte er mir, er habe die Geschichte nur in die Welt gesetzt, um die Polizei von seiner Spur abzubringen. Ich schwöre, daß ich nichts davon wußte.«
    Mason lehnte sich in seinen Stuhl zurück und steckte die Daumen in die Ärmellöcher seiner Weste.
    »Auch Scotland Yard wußte es nicht, Mrs. Landor. Ich habe die Akten hier.« Er zeigte auf verschiedene Dokumente, die neben ihm lagen. »Wir haben einen Bericht aus Australien, daß er tot ist. Großer Gott, aber warum ängstigen Sie sich denn? Bigamie ist doch unter diesen Umständen kaum ein Vergehen! Sie werden irgendeine Geldstrafe bekommen und die Summe an die Armenkasse abführen müssen. Wann haben Sie ihn denn zuletzt gesehen?«
    Die Blicke der beiden Gatten trafen sich, und Louis nickte.
    »Gestern«, sagte Inez.
    »Sie hörten schon vor vier Tagen, daß er in London war«, bemerkte Bray. »Ihr Dienstmädchen sagte, daß Sie seit vier Tagen in gedrückter Stimmung gewesen seien.«
    Sie zögerte.
    »Sie können die Frage ruhig beantworten«, meinte Mason.
    »Er schrieb - ich konnte nicht glauben, daß er wirklich noch am Leben war.«
    Und nun erzählte sie Einzelheiten. Bateman wußte, daß sie in guten Verhältnissen lebten, und verlangte Geld unter der Drohung, sie öffentlich der Bigamie zu beschuldigen. Er war ohne einen Cent in England angekommen. Andere Verbrecher hatten ihn an Bord um das letzte Geld betrogen. Aber er hatte glänzende Aussichten.
    »Ja«, sagte Mason trocken, »ich kenne den Namen der Dame.«
    Er setzte sich tiefer in seinen Stuhl und legte die Fingerspitzen zusammen, denn er kam jetzt zu dem schwierigsten Punkt des Verhörs.
    »Er hat Sie also in Ihrer Wohnung aufgesucht - wann war denn das?« »Gestern.«
    »Hat er Sie besucht, um das Geld zu holen?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Nein, das hatten wir ihm durch die Post geschickt.«
    »Warum kam er dann? Um Ihnen zu danken?«
    Sie antwortete nicht.
    »War Ihr Mann nicht zu Hause?«
    Sie

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