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0940 - Die Zombie-Zeche

0940 - Die Zombie-Zeche

Titel: 0940 - Die Zombie-Zeche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mrs. Bennet -oder?«
    »Was sollte ich gespürt haben?«
    »Dieses leichte Vibrieren unter den Füßen. Das Zittern des Fußbodens, wobei ich den Eindruck habe, daß nicht nur der Boden gezittert hat, sondern die gesamte Erde darunter.«
    »Nein, noch nicht«, sagte sie. »Aber es kann sein. Die Urkraft wird sich ja anmelden. Sie erscheint nicht einfach so. Sie ist eine Gewalt, die in den Jahrmillionen zusammengepreßt wurde und jetzt endlich frei sein kann. Sie wird Wesen wieder ausspucken, diese schwarzen, widerlichen Fische. Wie eine Plage aus der Bibel werden sie über uns kommen. Sie werden wie ein tödlicher Regen durch die Luft fliegen.« Sie ballte die Hand zur Faust und streckte den Arm vor. »Nichts kann sie stoppen. Es ist die Plage der Hölle. Diese Zeche ist dem Tod, dem Teufel und den Dämonen geweiht.«
    Ich wäre lieber bei ihr geblieben, aber es drängte die Zeit. Mit leisen Worten verabschiedete ich mich von der Frau und wußte nicht mal, ob sie mich gehört hatte.
    Auf leisen Sohlen bewegte ich mich vorsichtig in Richtung Tür, denn ich hatte das Vibrieren nicht vergessen.
    Wiederholte es sich, oder war alles nur die Einbildung meiner überempfindlichen Nerven gewesen?
    Ich wußte es nicht. Ich mußte mich an die Tatsachen halten, und die erreichten mich, als ich meine Hand soeben auf die Türklinke gelegt hatte.
    Plötzlich zitterte nicht nur der Boden, sondern auch die Tür, einschließlich der Klinke. Selbst die Fensterscheiben vibrierten. Ich wußte selbst nicht, wie lange ich unbeweglich auf dem Fleck gestanden hatte, aber das Rütteln hatte auch Helma Bennet gespürt. Sie war nicht mehr länger im Wohnraum geblieben und kam. So wie sie konnte auch eine Tote aussehen, bleich im Gesicht und trotzdem Schatten auf der Haut.
    Ich hatte mich inzwischen wieder bewegt. Das heftige Atmen der Frau erreichte mich. Sie hob eine Hand, und auf ihrem runden Gesicht war die Gemütlichkeit verschwunden. Dort hatte sich mittlerweile eine Gänsehaut ausgebreitet. Die Lippen hoben sich kaum von der übrigen blassen Haut ab, als sie sprach. »Das ist es schon gewesen, Mr. Sinclair. Das war die schreckliche Warnung.«
    »Sie meinen das Beben?«
    »Beben?« hauchte sie. »Nein, kein Beben. Oder ja. Aber anders. Ganz anders!« Sie redete schnell und abgehackt. »Ein unheimliches Geräusch, das mit einem normalen Beben nicht vereinbart werden kann. Es sind die Urkräfte, diese gewaltigen und mörderischen Urkräfte. Ich weiß es genau. Es ist die Rache der Welt unter der normalen Erde. Wir Menschen haben sie ausgebeutet und sind nun an die Grenzen gestoßen.« Sie schüttelte den Kopf. »Nein, nicht nur das. Wir haben die Grenzen sogar überschritten. Der Damm ist gebrochen. Freie Bahn für die alten Mächte. Das sage ich Ihnen.«
    »Damit meinen Sie den Schlamm, nicht wahr?«
    »Wen sonst?« flüsterte sie. »Dieser Schlamm, der von anderen Mächten unterwandert ist.«
    »Sehen das die anderen Menschen ebenso?« fragte ich sie.
    Helma Bennet war mit den Gedanken woanders, deshalb fragte sie: »Welche meinen Sie denn?«
    »Die Menschen hier in Llandyll.«
    Sie winkte ab. »Ich weiß es nicht, denn nicht alle wissen Bescheid. Ich habe es erfahren, ich habe auch mit anderen gesprochen, aber man sah es eben anders.«
    »Gut.« Ich nickte. »Es ist also soweit. Die dämonische Natur schlägt zurück. Aber ich kann es nicht zulassen. Es wird Tote geben! Ich bin hierhergekommen, um dieses Rätsel zu lösen. Ein Kollege starb. Ich kann nicht aufgeben und fliehen.«
    »Das sollten Sie aber.«
    »Denken Sie daran, daß ich zusammen mit einem Partner hier erschienen bin. Er ist draußen. Er untersucht das Gelände um die stillgelegte Zeche herum.«
    Helma hatte den Kopf gesenkt. Sie gab sich schicksalsergeben. Der Anblick ihres Mannes mußte dafür gesorgt haben. Sie tat nichts, um dagegen anzugehen. Sie befand sich in einem Zustand, wo ihr das alles ziemlich egal geworden war. »Ich kann nur immer wieder warnen. Die Zeiten haben sich geändert.«
    »Ja, Mrs. Bennet, die Zeiten haben sich geändert. Aber ich kann es nicht hinnehmen.«
    Sie schwieg, denn sie wußte genau, daß sie nichts mehr zu sagen hatte.
    Es war sinnlos, mich aufhalten zu wollen, und deshalb senkte sie den Kopf.
    Das Beben hatte sich nicht wiederholt. Mir war auch klar, daß ich es nicht im Zentrum erlebt hatte. Es waren nur die Ausläufer gewesen, die mich erwischten.
    Aber was war mit Suko? Ich machte mir Sorgen um ihn. Er befand sich auf dem Gelände der

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