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0940 - Die Zombie-Zeche

0940 - Die Zombie-Zeche

Titel: 0940 - Die Zombie-Zeche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wollte, aber nicht dazu kam, weil dieser auf halbem Weg erstickt war.
    Das Gesicht sah aus wie eine Maske. Die Züge waren bis zur Unendlichkeit verzerrt. Der Mund stand so weit offen, als sollte er an den Winkeln einreißen, und der Speichel drang daraus hervor wie ein durchsichtiger Sirup. Die Angst hielt ihn in den Krallen, aber noch schlimmer war das schleimige Etwas, das den Mann nicht losließ, ihn weiterhin über den Boden schleifte und somit immer dichter an das verfluchte Loch heranbrachte, um ihn dann in die Tiefe zu zerren.
    Ich selbst kam mir so hilflos vor. Mein Rücken schmerzte. Ich wußte, es würde vergehen, aber das brauchte einige Zeit, Minuten vielleicht, und die hatte ich nicht. Da konnte der Mann längst verschwunden sein.
    Bennet stand unter Schock. Andere hätten geschrien. Er tat es nicht.
    Aus seinem Mund drangen Laute, die mehr einem Hecheln und Röcheln glichen und sehr abgehackt meine Ohren erreichten. Und ich hörte noch ein anderes Geräusch.
    Es drang aus der Tiefe an meine Ohren. Seine Quelle lag verborgen in der Erde, und es mischte sich in die Laute des Mannes.
    Ein Stöhnen, ein grauenhaftes Röhren und Rumoren. Unheimlich anzuhören, furchtbar, als hätten sich Monstren gelöst, die lange Zeit in der Gefangenschaft verbracht hatten und jetzt endlich freigekommen waren, wo sie eine menschliche Nahrung so dicht vor sich sahen.
    Bennet hatte es geschafft und seine Arme vorgestreckt. Die Hände waren gekrümmt. Mit den Fingerspitzen versuchte er, irgendwo Halt zu finden, aber der Boden war einfach zu glatt und auch zu schmutzig. Er rutschte immer wieder ab.
    Seine Lampe lag irgendwo im Dunkel der Kaue. Licht bekam ich nur durch meine kleine Leuchte, aber es reichte aus, um all den Schrecken genau zu erleben.
    Ich bewegte die Beine, auch die Arme, aber ich kam nicht von der Stelle.
    Ich lag auf dem Bauch. Meine Augen brannten. Im Inneren tobte ein Sturm. Ich wollte helfen, aber ich war einfach nicht in der Lage, mich normal zu bewegen.
    Mühsam hatte ich mich auf die Seite gewälzt, um eine bestimmte Stelle des Körpers freizubekommen. Ich schob die Hand dorthin, wo auch meine Beretta steckte. Die gezielt geschossene Silberkugel war die einzige Möglichkeit der Rettung.
    Ich klaubte die Waffe hervor, während des Wesen den Mann immer näher an das Loch heranzerrte. Er hatte es geschafft, ein Brett zu umklammern, hielt es fest, aber es gab ihm keinen Halt, denn mit kratzenden Geräuschen wurde es ebenfalls über den Boden geschleift und würde, wie er, auch in der Tiefe verschwinden.
    Ich hielt die Waffe in der rechten Hand und mußte meine Position ein wenig verändern, um das Ziel anvisieren zu können. Noch immer auf dem Boden liegend streckte ich den Arm aus und merkte dabei, daß die Beretta zwar in meiner Hand lag, aber ziemlich zitterte. Für einen ruhigen Schuß würde ich nicht die Zeit finden.
    Dennoch gab ich nicht auf. Den Mann wollte ich auf keinen Fall treffen. Noch war er weit genug von der Schaehtöffnung entfernt, um diesen schwarzen Arm erwischen zu können, der wie ein Stück Schlauch zwischen dem Loch und ihm auf dem Boden lag.
    Ich visierte das Ziel an. Die Kugel mußte flach über den Boden huschen, wenn sie treffen sollte. Im Rücken tobten noch immer die Schmerzen, aber ich kriegte jetzt besser Luft. Noch traute ich mich nicht, aufzustehen, es würde zu lange dauern. Der Schuß und damit auch der Treffer waren jetzt am wichtigsten.
    Meine Hand zitterte und ich keuchte. Die Anstrengung hatte mir den Schweiß auf die Stirn treten lassen. Mein Herz schlug viel schneller als gewöhnlich, das alles war völlig natürlich in einer Lage wie dieser.
    Das Ziel verkleinerte sich von Sekunde zu Sekunde. Lange durfte ich nicht warten. Ich lag noch immer auf der Seite, kroch auch nicht näher an das Ziel heran und versuchte es.
    Der Schuß!
    Daneben!
    Durch die ungünstige Lage war meine rechte Hand in die Höhe gerückt worden und die Kugel über den schwarzen Arm hinweggeglitten. In der Dunkelheit prallte sie gegen die Kauenwand und zerhämmerte eine Fliese.
    So kam ich nicht weiter. Ich mußte einen nächsten Versuch starten, mich zumindet auf die Knie drücken, damit ich schräg von oben nach unten zielen konnte.
    Der Schuß hatte auch bei Gordon Bennet eine Sperre gelöst. Er konnte wieder normal atmen und auch schreien. Ich sah, wie sein Mund zuckte, und einen Moment später hallte sein Angstschrei durch die Kaue.
    Die Echos zitterten an den kahlen Wänden entlang.

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