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0940 - Die Zombie-Zeche

0940 - Die Zombie-Zeche

Titel: 0940 - Die Zombie-Zeche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Helma Bennet als sehr nette und liebenswerte Person kennengelernt. Wie würde sie reagieren, wenn sie erfuhr, daß sie ihren Mann nicht wiedersah? Zumindest nicht so, wie er sie verlassen hatte.
    Das war ebenfalls ein Horror. Davor graute mir, und ich schüttelte mich, als ich die Kauentür öffnete und die ehemalige Gemeinschaftsdusche verließ.
    Die Schmerzen im Rücken ließen sich ertragen. Ich beugte ihn ein paarmal durch und atmete tief durch. Dann schaute ich nach vorn.
    Die Dunkelheit vermischte sich mit den Dunstschwaden. Viel war nicht zu sehen. Die Halden verschwammen im seichten Nebel, der auch den größten Teil der Lichter verschluckte.
    Am Rand des Geländes begannen die ersten Gärten der ehemaligen Bergleute. Jenseits davon dann ihre Häuser. Dort mußte ich hin, denn da wohnten auch die Bennets.
    Es war ziemlich still. Der Dunst schluckte viele Geräusche, auch die der Autos, die durch die Siedlung fuhren.
    Sie war nicht ausgestorben, aber viele Menschen hatten sie schon verlassen, weil sie in anderen Orten Arbeit gefunden hatte.
    Nach zwanzig Uhr schlief das Leben hier ein. Bis in den Ort hinein mußte man eine Viertelstunde gehen, und das Dorf selbst war auch nicht gerade das Gelbe vom Ei. Da passierte auch nichts. Selbst Hühnerdiebe hatten an diesem Kaff kein Interesse. Der Bergbau war tot, und die Menschen, die hier noch lebten und den vergangenen Zeiten nachtrauerten, kamen sich wie lebendig begraben vor.
    Genau das schien für Gordon Bennet zu einer grausamen Wahrheit geworden zu sein.
    Mit trüben und schlimmen Gedanken machte ich mich auf den Weg zum Haus der Bennets.
    ***
    Mochte einem Menschen die Arbeit auch noch so viel Freude bereiten, es kamen immer wieder Zeiten, wo er den Job am liebsten verfluchte und fortgeworfen hätte.
    Suko erging es nicht anders. Aber er hatte eingesehen, daß er und John nur dann effektiv arbeiten konnten, wenn sie getrennte Wege gingen, um später möglichst gemeinsam zuzuschlagen.
    Mit den Bennets hatte er auch kurz gesprochen. Dann waren John und der Hausherr verschwunden, während Suko noch für einige Minuten bei Helma Bennet geblieben war, um ihren wirklich aromatischen Tee genießen zu können. Es eilte auch nicht, und Suko, der durch das Fenster schaute, sah zu, wie die Welt allmählich eindunkelte und sich dabei der Dunst verdichtete, ohne daß er zu einem wattigen Nebel geworden wäre.
    Helma Bennet saß neben ihm, allerdings auf der Kante der Couch. Sie hatte die Arme schräg nach vorn gestreckt, die Hände dabei zusammengelegt und sie zwischen ihre Knie geschoben. Ihr Blick war hinaus in den Garten gerichtet, und Suko sah die Frau Im Profil.
    Helma Bennet war ein mütterlicher Typ. Ein rundes Gesicht, eine leicht nach oben gebogene Nase. Das grau gewordene Haar hatte sie zurückgekämmt und im Nacken zu einem Knoten verschlungen. Sie trug ein geblümtes Kleid und eine dunkelrote Strickjacke als zusätzliches Oberteil. Sie schaute dem Dunst nach, der in langen Fahnen durch den herbstlich gefärbten Garten wehte und immer dichter wurde.
    »Es ist kein günstiges Wetter«, erklärte sie, »es paßt aber zu dieser Jahreszeit.«
    Suko stellte seine leere Teetasse ab. »Es gibt Menschen, die das Wetter melancholisch und sogar depressiv macht.«
    Helma Bennet nickte heftig. »Da sagen Sie etwas, Inspektor. Auch ich fühle mich in dieser Zeit immer unwohl, obwohl wir schon so lange hier leben. Wehn mein Mann früher in die Grube fuhr, habe ich immer Furcht gehabt, daß die Nebel in das Erdreich dringen und den Kumpel unten die Luft nehmen könnten. Aber das war natürlich Spinnerei. Trotzdem leide ich darunter. In den letzten Wochen besonders stark.« Sie seufzte und wischte eine Strähne aus ihrer Stirn. »Das ist auch ganz natürlich, wenn ich an die verschwundenen Menschen denke.«
    »Vielleicht tauchen sie wieder auf.« Suko glaubte selbst nicht an seine Worte, und auch Helma schüttelte den Kopf.
    »Nie, Inspektor, nie!« erklärte sie überzeugt. »Die sind und bleiben weg.«
    Die sehen wir nie wieder. Die Menschen hier haben sich auch damit abgefunden. Die Natur schlag zurück, Inspektor. Ich habe das Gefühl, daß sie sich für den Abbau der Kohle rächt. Wir haben ihr das Leben genommen, sie nimmt uns das Leben. Ich möchte nicht wissen, was sich in der Tiefe alles tut. Sie könnten mir zehntausend Pfund versprechen, und ich würde nicht mit dem Förderkorb in den Schoß der Erde fahren.
    »Das glaube ich Ihnen gern.«
    Sie drehte sich Suko zu,

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