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0941 - Pakt der Paratender

Titel: 0941 - Pakt der Paratender Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Lukor. „Was hast du hier zu suchen?"
    Neben dem Patriarchen entdeckte er auch die zehn Familienräte. Hotrenor-Taak und der Vincraner Galinorg befanden sich bei ihnen. Zusammen boten sie ein Bild der Harmlosigkeit, und Pefar war erleichtert, die Sippenoberhäupter wohlauf vorzufinden. Aber das war kein Gefühl von Tiefgang, denn in ihm nagte der Schmerz über den Verlust von Ohd. „Ich war in Sorge um euch", sagte Pefar. „Darum machte ich mich auf, um herauszufinden, was hier gespielt wird."
    „Dummkopf!" Lukor sagte es ohne besonderen Tadel. „Wir wollten gerade zurückkehren. Wir haben hier einen Schatz gehoben, Pefar - einen Schatz von unvorstellbarem Wert! Jetzt hat unsere Sippe ausgesorgt."
    Pefar blickte sich in dem fast leeren Gewölbe irritiert um. Zwischen den dicken Stützpfeilern standen wohl Podeste, aber die waren fast alle - leer. Nur auf einigen ruhten schmucklos wirkende Gebilde, die ihn an abstrakte Kunstwerke erinnerten. An einer Wand sah er ein handspannengroßes Relief, über das sein Blick aber achtlos hinwegglitt. Er sah keine Schätze. „Man hat Ohd getötet", sagte er schwer atmend. Bis jetzt war er viel zu benommen gewesen, um sich der ganzen Tragik des Todes seines Lieblingstiers bewußt zu werden. Jetzt traf ihn die Erkenntnis wie ein Keulenschlag. Und damit erwachte der Haß in ihm, und der Wunsch nach Rache. Er ballte die Fäuste. „Ich werde..."
    „Du wirst reichlich entschädigt werden", fiel Hotrenor-Taak ihm ins Wort. „Komm her und urteile selbst, ob dir der Schatz nicht alles andere ersetzen kann."
    Pefar gehorchte widerwillig, und der Lare führte ihn zu dem Relief, das er bisher kaum eines Blickes gewürdigt hatte. Als er jetzt davor stand und prüfend hinsah, konnte er den Blick auf einmal nicht mehr davon wenden. Und je länger er darauf starrte, desto stärker wurde das Gefühl, darin zu versinken. „Dieses Psychod ist eine Leihgabe an eure Sippe", hörte er Hotrenor-Taak wie aus weiter Ferne sagen. „Nehmt es mit an Bord der GARIJATEV, damit sich alle daran erfreuen können."
    So geschah es, und nachdem alle Garija-Pjokkor dem Einfluß des Psychods erlegen waren, dachte keiner mehr von ihnen daran, nach Gäa weiterzufliegen.
     
    *
     
    Es ist ziemlich wahrscheinlich, daß Boyt jemanden schickt, um die fehlenden Psychode von Zwottertracht zu holen", hatte Galinorg zu bedenken gegeben. „Möglich auch, daß er selbst kommt. Darauf müßten wir vorbereitet sein. Denn wenn wir hier, in der Festung, überrascht werden, dann ist es mit unseren Plänen vorbei."
    „Ich würde vorschlagen, daß du einen Erkundungsflug startest", hatte Hotrenor-Taak erwidert. „Damit wir wissen, was in der Provcon-Faust vor sich geht. Es ist gar nicht nötig, daß du dich zu nahe an Gäa heranwagst.
    Es genügt, wenn du den Funkverkehr abhörst."
    Auf Zwottertracht waren sie von den übrigen Welten der Dunkelwolke ziemlich isoliert. Sie waren der paraplasmatischen Sphäre zu nahe, manchmal sogar in diese eingebettet, wenn Ausläufer des Staubmantels über das Zwotta-System hinausragten. Deshalb drangen aus dem Innern der Provcon-Faust keine Hyperfunksignale zu ihnen.
    Galinorg zögerte, bevor er Hotrenor-Taaks Vorschlag annahm. „Ich werde dafür sorgen, daß während deiner Abwesenheit die Vorbereitungen für die Expedition abgeschlossen werden", hatte der Lare versprochen, um Galinorgs Bedenken zu zerstreuen. „Von den Springern haben wir keine Schwierigkeiten zu erwarten. Sie sind fest in unserer Hand."
    „Unternimm bis zu meiner Rückkehr nichts, was unser Unternehmen gefährden könnte, Taak", hatte Galinorg noch gesagt, bevor er mit einem Beiboot der Springer auf Erkundungsflug ging.
    Galinorg war kaum fort, da begab sich Hotrenor-Taak in das Psychode-Museum und schloß sich dort mit den zwölf paraplasmatischen Kunstwerken ein.
    Die Psychode verloren sich in dem gewaltigen Gewölbe, das Harzel-Kolds Museum bis ins Detail nachgebaut war.
    Margor hatte vor Jahren die Festung seines Vaters in der Absicht zerstört, damit auch sämtliche Psychode zu vernichten und so alle Spuren der prä-zwotterischen Kultur zu verwischen. Er wollte damit verhindern, daß die Psychode anderen in die Hände fielen, die dadurch vielleicht ähnliche Fähigkeiten wie er entwickeln würden.
    Aber als das Gebäude in einer Implosion verging, da hatte Galinorg zuvor schon alle Psychode in Sicherheit gebracht. Später ließ der Vincraner das Bauwerk von den Zwottern nachbauen und die paraplasmatischen

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