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0943 - Der KYBSOON-Effekt

Titel: 0943 - Der KYBSOON-Effekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kugeln ebenso auf einer Eiswelt wie innerhalb von Glutorkanen überstanden. Das Innere der Kugel bestand aus einer Vielzahl kleiner Räume, die sich um ein Kommunikationszentrum gliederten. Die spärliche Inneneinrichtung glänzte in fröhlichen, optimistischen Farben.
    Der zentrale Raum, in dem sonst Funkanlagen und Meßgeräte standen, war in dieser Kugel fast leer; es gab nur einige Mehrzweckboxen, die auch als Tische zu gebrauchen waren, und einige große Sessel aus einem Baukastensystem.
    Demeter lag in dem gelben Raum, mit breiten Gurten auf dem Lager festgeschnallt. In den anderen Kleinzellen befanden sich Roi Danton, Hytawath Borl und Payne Hamiller. Sämtliche Versorgungssysteme waren eingeschaltet und arbeiteten lautlos.
    Der Transporter sank durch die obersten Schichten der dünnen Atmosphäre.
    Erste Lichterscheinungen bildeten sich vor den winzigen, wie Prismen gearbeiteten RundblickBullaugen. Die Oberfläche kam näher. Sonnenreflexe erschienen auf den Flanken der gelandeten Beiboote. Roi Danton und Payne Hamiller hatten das Landegebiet ausgesucht; es lag einige Kilometer abseits der Schiffe in einem ausnehmend langweilig wirkenden Gebiet des Planeten. Nichts sollte das Experiment ablenken können. Der Blick nach draußen würde immer wieder nur von grenzenloser Langeweile sein.
    Die schwere Jet schwebte entlang einer Reihe von Beibooten. Der Pilot sah, daß nur vereinzelt Gruppen von KybsoonKranken außerhalb der Schiffe standen. Die Jet überflog mit ihrer silberfunkelnden Last einen niedrigen Hügel, bremste ab und glitt entlang eines trockenen Flußbetts nach Westen. Große Flächen „abgeweideter" Sandflächen, leicht an den streifenartigen Teilen zu erkennen, zogen unter dem Gespann vorbei.
    Über einem riesigen Sandfleck, vollkommen leer, hielt die Jet an. Ferne, in der Hitze verschwimmende Bergketten bildeten die Grenze gegen den diffusen Himmel. Ein Sandschleier kennzeichnete die Richtung, in der kilometerweit entfernt ein See lag. Die Kugel senkte sich langsam. Borl, der im Sessel vor den Geräten saß, kippte drei Schalter.
    An drei Stellen der Kugel fuhren stummelige hydraulische Arme mit riesigen Tellern aus. Die Teller kippten in die Waagrechte.
    „Borl an Pilot!" sagte Hytawath halblaut. „Ich bin bereit. Absetzen."
    „Pilot an Kugel. Verstanden." Die Jet senkte sich, bis die Lampen aufleuchteten, die den Bodenkontakt signalisierten. Die Finger und Magnetelemente der Greifer zogen sich aus den Vertiefungen der Kugel. Die Hydraulik federte leicht ein, dann lösten sich die Greifer vollständig.
    „Borl an Pilot: danke. Ihr könnt uns abholen, wenn alles vorbei ist. Klar?"
    „Verstanden. Viel Erfolg, Kollege." Die Jet klappte die Greifer ein, stieg über der funkelnden Kugel steil aufwärts und verschwand im stauberfüllten Himmel über Klinik.
    Hytawath Borl löste die Zentralverriegelung seiner Anschnallgurte und stand auf. Er verzichtete darauf, die normale Schwerkraft einzustellen. Er bemerkte, daß sie es in den nächsten zwei Tagen schwer genug haben würden; sie konnten sich zumindest die Bewegungen eine Spur leichter machen. Borl ahnte, daß für lange Zeit dies wohl seine letzte humorvolle Bemerkung bleiben würde, und ging, nachdem er die gesamte Versorgung kontrolliert hatte, in den Zentralraum hinunter.
    „Und nun zu unserer ErinnerungsMörderin", murmelte er.
    Danton und Hamiller kamen die jeweils drei flachen Stufen herunter. Hamiller schaltete einige zusätzliche integrierte Lichtleisten ein. Danton hob die Brauen, sah sich schweigend um und schaltete das Licht wieder aus.
    „Nicht meinetwegen", sagte er. „Wegen Demeter. Sie verträgt keine Helligkeit."
    Hytawath sagte knurrend: „Wir werden Ihren medizinisch fundierten Rat dringend nötig haben. Holen wir jetzt unsere gemeinsame Freundin?"
    Danton schnappte zurück: „Lassen Sie Ihre kaum qualifizierten Bemerkungen. Demeter schläft noch. Oder sie ist bewußtlos. Sie ist nicht ansprechbar. Wir sollten uns unterhalten."
    Borl ließ sich in einen Sessel fallen, schob einen Becher unter einen Hahn und mischte den heißen Kaffee mit Milch und Zucker. Er rührte langsam mit einem Plastikstäbchen darin herum und betrachtete seine Kontrahenten, als wären sie besonders interessante Spezimen eines exotischen Sternenvolks. Schließlich sagte er mürrisch: „Wir haben uns immer und immer wieder gestritten, unterhalten, gegenseitig angegiftet, uns über den anderen und über uns selbst geärgert und die Konkurrenten zum

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