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0943 - Der KYBSOON-Effekt

Titel: 0943 - Der KYBSOON-Effekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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berührt hatte.
    Die nächste Rollbewegung zerrte an seinem Körper, aber die geringere Schwerkraft Kliniks ließ das Zerren und Reißen noch erträglich erscheinen. Borl spähte durch das Bullauge, das vor ihm hin und her tanzte.
    Durch die hochwirbelnden Staubfahnen und, geblendet von der roten • Sonne, konnte er den Schwarm der Tellerfräsen sehen, der jetzt in einer eleganten Wendung die Sandfläche verließ und auf die Gebiete mit dunkler Färbung losschwebte. Die Kugel kam zur Ruhe und blieb im Sand liegen.
    Der Boden des zentralen Raumes befand sich in senkrechter Position, wirkte also wie eine Wand. Vorsichtig ließ sich Borl von seiner Position heruntergleiten und kämpfte sich bis zu dem kleinen Schaltpult hin. Es hing quer über ihm in der Luft. Er zog sich schnell an der Konstruktion des eingebauten Sessels hoch und betätigte den Schalter, der eines der Stützbeine betätigte. ,Langsam fuhr die Hydraulik das Bein aus.
    Die Kugel kippte langsam herum, der Boden des Raumes war jetzt rechts und in einem Winkel von vierzig Grad neben ihm. Roi und Payne kamen fluchend auf die Beine. Borl fuhr die zweite Stütze aus und wartete. Die Kugel kippte leicht nach vorn und ruhte jetzt auf ihrer eigenen Rundung und zwei tellerförmigen Stützen.
    „Kümmert euch um Demeter!" rief Borl und zog sich in den Sitz des Sessels. Er fuhr die beiden Stützen so weit aus, wie es die Hydraulik zuließ, und jetzt bewegte sich die Pionierkugel in die gewünschte Richtung und schlug leicht mit der dritten Stütze auf den Sandboden zurück.
    Jetzt war der Boden wieder parallel zur Planetenoberfläche. Borl arretierte die drei hydraulischen Stützen und sprang nach unten.
    „Der Pilot hat uns mit Sicherheit auf eine Tellerfräse gesetzt, die unter dem Sand verborgen war."
    „Glücklicherweise", gab Hamiller zurück, der sich hinter Roi an der Tür zu Demeters Kammer befand, „waren es kleinere Exemplare.'' Die Kugel hätte sehr viele, wenn nicht gar alle Erschütterungen vertragen. Aber vielleicht wäre es einem der EinzelgängerExemplare von etwa hundert Meter Durchmesser gelungen, die Kugel in voller Geschwindigkeit aus der Rotation heraus gegen einen Felsen zu schmettern.
    „Ich hoffe, Demeter hat alles gut überstanden", knurrte Roi und riß das schmale Schott auf. Demeter hing schräg aus dem Bett, aber die gepolsterten Gurte hatten sie festgehalten. Ihr Gesicht war vom Schrecken gezeichnet, aber sie blickte Roi und Payne mit offenen, klaren Augen an.
    Roi schnallte die Arme und die Schienbeine los und sagte besorgt: „Bist du in Ordnung?"
    „Ja. Und wo sind wir?"
    Verstört, aber im vollen Bewußtsein schaute sie zu den Männern auf.
    „Auf Klinik. Irgendwo im Sand. Die Tellerfräsen haben uns ein wenig durchgeschüttelt", erläuterte Danton.
    „Auf Klinik", flüsterte sie. „Ich wußte es. Die Schocks und diese Signale. Ich bin vollständig bei mir."
    Payne drängte sich an Danton vorbei und löste die übriggebliebenen Magnetverschlüsse. Die breiten Gurte klirrten an die Seiten des Lagers. Demeter griff nach Paynes Arm und zog sich hoch. Sie schwankte leicht. Die Ärzte der BASIS hatten sie in einen leichten Bordoverall gekleidet.
    „Du sprachst von Signalen?" erinnerte sie Hamiller. Hinter ihnen tauchte Borl auf und lehnte sich lässig gegen den Rahmen des Schottes. Er betrachtete schweigend und, wie es schien, leicht irritiert die Gruppe. Demeter senkte den Kopf und sagte: „Ich bin also allein mit euch drei in dieser..."
    „Pionierkugel, ja. So ist es."
    „Warum?"
    „Weil du nachweislich zwei Mordanschläge auf Danton und mich unternommen hast", sagte Borl. „Und weil der Planet dich mit Signalen bombardiert, deiner Aussage nach, die irgendwelche Erinnerungsstöße auslösen. Und darüber hinaus auch deswegen, weil wir uns endgültig eine Aufklärung über unsere Beziehungen zu dir versprechen."
    Demeter blinzelte und wischte sich über die Augen.
    „Es sind Signale", sagte sie nachdenklich. „Sie waren im Raum schon stark. Hier auf Klinik sind sie viel stärker. Sie haben ein riesiges Stück meiner Erinnerung freigelegt. Ich weiß jetzt, warum ich euch angegriffen habe. Es ist eine schmerzliche Erinnerung."
    Borl schloß die Augen und ließ den Klang ihrer Worte auf sich einwirken. Die Sprache war klar und eindeutig, aber die Worte wurden im inneren Zwang ausgestoßen. Die Wyngerin schien im Augenblick nicht aggressiv zu sein.
    Außerdem gab es für sie im gegenwärtigen Zeitpunkt keinerlei

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