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0944 - Blutgespenster

0944 - Blutgespenster

Titel: 0944 - Blutgespenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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steckte seine Beretta weg.
    Suko wunderte sich natürlich darüber. Er wollte schon eine Frage stellen, als der Reporter eine andere Waffe hervorholte. Es war die Goldene Pistole, die ultimative Waffe, die vernichtete, die auch für Menschen gefährlich wurde. War man erst mal in der mörderischen Schleimmasse gefangen, gab es kein Entkommen mehr.
    »So«, sagte der Reporter, stellte sich breitbeinig hin und hob den Arm an.
    Suko ging einen Schritt zur Seite und gleichzeitig auch einen zurück. Er wußte jetzt, daß er nur störte, denn mit dieser Aktion mußte Bill allein zurechtkommen.
    Er wartete noch.
    Der rechte Zeigefinger lag am Abzug der gefährlichen Waffe, die so gefährlich gar nicht aussah, denn sie erinnerte mehr an eine übergroße Wasserpistole, und auch ihr Inhalt, der vernichtende Schleim, war so gut wie farblos.
    »Kommt schon!« flüsterte Bill. »Kommt her, ihr verdammten Bestien! Ich habe etwas für euch.«
    Sie kamen, als hätten sie ihn tatsächlich verstanden. Sie waren von sich überzeugt, und sie wollten das Blut der beiden Menschen trinken. Alles andere interessierte sie nicht, denn sie bauten einzig und allein auf ihre Stärke.
    Bill Conolly war ruhig, sehr ruhig - und dann drückte er ab!
    ***
    Auch eine andere Person sprach beinahe die gleichen Worte wie Bill, als er zu den Vampiren geredet hatte. »Komm her, Kleine. Komm zu mir! Komm zu deiner alten Tante…« Die Blutsaugerin kicherte, als hätte sie selbst einen Witz gemacht.
    Die andere Lucy schüttelte den Kopf. »Los, komm!«
    »Nein!«
    Die blutige Lucy lachte: »Du willst nicht? Du willst nicht gehorchen? Du bist ungezogen, wie? Weißt du, was man mit mir damals gemacht hat, wenn ich ungezogen war?«
    »Ich will es nicht wissen!«
    »Man hat mich in den Keller gesperrt. In einen dunklen Keller. Damals, in unserem Haus, das jetzt leer steht, aber bald wieder bewohnt sein wird, das verspreche ich dir. Du bist meinem Freund versprochen, und wenn du nicht kommst, dann werde ich dich holen. Ist das klar?«
    »Ich, ich will aber nicht!« stotterte Lucy. Sie war von einer ihr bisher völlig unbekannten Furcht erfaßt worden. Die Angst schnürte ihr alles zusammen. In ihrem Kopf schien sich das Gehirn zu drehen. Noch immer schaute sie auf die nackte Frau und auf das Monster mit den beiden Flügeln hinter ihr. Sie konnte es nicht begreifen. Sie war taub, sie war stumm, sie bestand nur noch aus Angst, und sie hörte auch die Worte dieser schrecklichen Frau.
    »Wenn du nicht kommst, dann hole ich dich!«
    »Nein!« schrie Lucy. Es war ein Schrei wie eine Erlösung. Sie mußte einfach losbrüllen. Sie wollte nicht, daß sie ihr Blut ließ. Zudem konnte sie den Schrecken nicht begreifen. Da hatte sich eine Sperre in ihre gedankliche Welt gesetzt. Es war wohl der natürliche Schutz eines Kindes vor dem Unbegreiflichen, und sie dachte auch nicht mehr daran, daß ihr Blut diesem grausamen Etwas hinter ihrer angeblichen Tante gehören sollte. Auch der Weg hierher kam ihr in der Erinnerung nicht mehr so gefährlich vor. Sie wollte einfach nur weg, und wenn sie durch die Finsternis des Turmes fliegen mußte.
    All diese Vorsätze drängten sich in ihrem Kopf zusammen und sorgten durch eine regelrechte Explosion dafür, daß sie den Vorsatz in die Tat umsetzte.
    Diesmal schrie das Kind wütend auf, als es auf der Stelle kehrtmachte und losrannte.
    Der Ausgang, die Treppe. Himmel, das konnte doch nicht so weit entfernt sein. Sie würde ihn finden, sie mußte ihn finden. Sie würde die Stufen hinunterrennen und…
    Da war er.
    Dicht vor ihr sogar!
    Aber da war auch die Hand, die sich wie die Kralle eines Raubvogels in ihren Nacken schlug, zugriff, sie nicht losließ und hart herumwuchtete.
    Und das Lachen hörte sich so fürchterlich an, als wollte es ihren Kopf zerreißen. Dann war wieder die Stimme da. »Hab' ich dich! Hab' ich dich endlich!«
    »Nein, nein, nein!« Lucy kreischte. Sie wollte nicht. Sie warf sich vor, sie stemmte sich dabei gegen den Boden. Die Dunkelheit der Tür lockte, in der sich plötzlich etwas bewegte, was auch die blutige Lucy wahrnahm, aber es war zu spät.
    Der Schatten war plötzlich im Raum. Er hatte Gestalt angenommen. Er war ein Mensch, er war der Blonde, und etwas Hartes preßte sich gegen die Stirn.
    Eine Stimme sagte: »Laß das Kind los, sonst schieße ich dir die geweihte Silberkugel durch den Schädel!«
    ***
    Für einen Moment fror selbst bei einer Gestalt wie der blutigen Lucy ihre böse und gierige Gedankenwelt

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