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0944 - Die Brücke zur Anderswelt

0944 - Die Brücke zur Anderswelt

Titel: 0944 - Die Brücke zur Anderswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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ein. Dabei verlor Hasebe das Pergament. Es fiel zu Boden.
    Erste Stücke wurden aus seinem Gesicht gerissen. Hasebe lag längst und wimmerte nur noch. Seine Abwehrbewegungen erlahmten allmählich, die rechte Hand hing nur noch in Fetzen vom Gelenk. Als kein Leben mehr in seinem Körper war, löste sich seine unsterbliche Seele und - wurde umgehend von der Himmelsleiter assimiliert. Sekunden später war der Kuromaku einer derjenigen, die ihm ein so grausames Ende beschert hatten.
    ***
    Der muss verrückt geworden sein…
    Voller Entsetzen sah der Pilot zu, wie Hasebe ins Nichts sprang. Er senkte die Nase des Hubschraubers, um den Todessturz des Kuromakus zu sehen. Sein Entsetzen steigerte sich noch, als der Yakuza, den er als Schattenriss vor den Lichtern Miyakus stürzen sah, plötzlich im freien Fall stoppte, als habe ihn jemand aufgefangen. Dann schien sich der Schatten frei in der Luft schwebend zu erheben. Der Pilot richtete den Bordscheinwerfer auf die ganz und gar unwirkliche Szene.
    Tatsächlich. Es war der Kuromaku ! Wie ein Gott stand er mitten im Nichts, hob die Arme und machte nun sogar einen Schritt schräg nach oben! Der Pilot schluckte schwer und rief, von Grauen erfüllt, seine Ahnen um Hilfe an. Als Hasebe plötzlich umfiel und wie ein Irrer um sich schlug und trat, begann der Pilot zu zittern. Seine Zähne klapperten aufeinander. Er begriff nicht, was er sah, war aber darauf gedrillt, seinem Boss in jeder Lage zu helfen, wenn dieser Hilfe benötigte.
    Der Pilot zwang den Hubschrauber in eine enge Spirale. Er hatte das Gefühl, näher an den Bedrängten heran zu müssen, ohne wirklich zu wissen, was er dann tun sollte.
    »Ihr Ahnen, steht mir bei«, flüsterte der Pilot, als der Bordscheinwerfer einen fast vollständig zerfetzten Körper aus der Finsternis riss. Er flog noch ein bisschen näher. Dabei kam das Rotorblatt der Himmelsleiter gefährlich nahe.
    Hasebe war ein Unberechtigter gewesen, deswegen hatte der Pilot ihn auch noch auf der Himmelsleiter sehen können. Denn Unberechtigten war es verwehrt, mit der Himmelsleiter ein kleines Stück aus der diesseitigen Realität zu entschwinden. Wenn sie auf Amanohashidate standen, war die magische Brücke so materiell wie sie selbst, auch wenn sie unsichtbar blieb. Nicole, die Berechtigte, beschritt die Himmelsleiter dagegen in einer anderen Realität, obwohl sie zur gleichen Zeit darauf ging.
    Es kreischte, als das Rotorblatt hängen blieb. Die Kabine des Hubschraubers wurde herumgeworfen, bockte, bäumte sich auf und überschlug sich ein paar Mal. Dann schmierte die Maschine ab. Sie fiel direkt auf die Himmelsleiter - und rutschte daran herunter!
    Hina und Yuuki hatten das Geschehen so fasziniert wie schockiert beobachtet, wobei Yuuki nur den plötzlichen Crash des Hubschraubers erkennen konnte. Als sie bemerkten, dass das Wrack die Himmelsleiter herunter rutschte, war es bereits zu spät. Rasend schnell kam der Schatten auf sie zu. Sie versuchten noch auszuweichen. Doch der Brocken aus deformiertem Stahl und Metall war schneller. Hinas schriller Schrei erstarb abrupt, als das Wrack sie unter sich begrub. Yuuki war nicht einmal mehr zum Schreien gekommen.
    ***
    21. August 1488, Zentraljapan
    Miyu weinte noch immer heimlich um ihren Gefährten Daisuke, der als Held zu seinen Ahnen gegangen war. Sie verfluchte den Tag, da Daisuke dem Gott Merlin Treue im Kampf gegen die finsteren Mächte geschworen hatte. Auch sie hatte es getan, aus Liebe und Treue zu ihrer großen Liebe, aber sie hatte nicht ernsthaft geglaubt, dass einer von ihnen dabei sein Leben lassen musste. Sie waren doch beide so jung und so stark gewesen.
    Nun musste Miyu stärker sein denn je. Denn die Herrschaft über Daisuke Endos Reich war auf sie übergegangen. Und als neuer Daimyo durfte sie keine Schwäche zeigen, zumal benachbarte Reiche die anscheinende Schwächephase zu nutzen gedachten und gegen sie rüsteten. Auch musste sie gegenüber ihren Kindern stark sein. Das alles war fast zu viel für sie.
    So rief sie Merlin an, damit er ihr dank des geschlossenen Paktes, von dem sie wusste, gegen die Feinde des Reiches beistand. Der alte Zauberer erschien tatsächlich umgehend.
    »Ich habe keinen Pakt mit Endo geschlossen«, klärte Merlin die verblüffte Miyu auf. »Das hat eine andere getan, indem sie vorgab, ich zu sein. So erschlich sie sich Endos Dienste, ohne je dafür bezahlen zu müssen.«
    Miyu war nahe am Zusammenbrechen. Doch sie hielt sich eisern aufrecht. Mit einem Blick, der

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