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0944 - Die Brücke zur Anderswelt

0944 - Die Brücke zur Anderswelt

Titel: 0944 - Die Brücke zur Anderswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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Vampirdämon fürchtete Endo und tat alles, um ihn zu vernichten. Doch bisher hatte keiner der Rivalen einen entscheidenden Vorteil erringen können.
    Je näher Uchida dem seltsamen Felsen kam, desto stärker wurde seine Unruhe. Als er direkt davor stand und die kahlen Wände hochstarrte, spürte er regelrechte Angst. Sein Pferd, das ohnehin gegen die schwarzmagische Aura seines Reiters abgeschirmt war, weil es sonst durchgedreht hätte, bekam deswegen nichts von der bedrückenden Ausstrahlung mit.
    »Hm«, murmelte Uchida und ritt mit gezogenem Kurzschwert um den Felsen herum. Die Form seines Umrisses war unregelmäßig, an seinem Gipfel war er nur unwesentlich schmaler als an seinem Fuß. Als Uchida um einen Felsvorsprung bog, öffnete sich unvermittelt ein übermannsgroßer Spalt vor ihm.
    Der Vampir zügelte sein Pferd und sprang herunter. Vorsichtig näherte er sich dem Spalt. Als er dicht vor dem Felsen stand, streckte er seine Hand aus, berührte ihn kurz und zog sie umgehend wieder zurück. Aber nichts passierte. Der Felsen fühlte sich wider Erwarten wie ganz normales Gestein an.
    »Hier ist eine Öffnung! Sie scheint in den Berg hinein zu führen!«, brüllte Uchida seinen Gefährten zu. »Ich werde jetzt hineingehen!«
    Der Vampir kämpfte seine Angst nieder und näherte sich dem Eingang…
    ***
    Gegenwart, Tokio
    Asmodis stand vor der beleuchteten Glasfassade des mitternächtlichen Tokioter Bahnhofs Shinjuku. Er hatte die Gestalt eines dicklichen japanischen Geschäftsmannes angenommen und starrte, wie die vielen Hundert anderen Gaffer auch, auf den schwer verletzten jungen Mann, der im Bestreben, noch seinen Zug zu erreichen, über die Straße gehastet und dabei von einem Auto erfasst worden war. Polizei- und Ambulanzwagen waren bereits vor Ort, die zuckenden Rotlichter hatten etwas Gespenstisches.
    Allerdings nicht für den ehemaligen Fürsten der Finsternis. Asmodis war an der ganzen Szenerie nur mäßig interessiert, sie war für ihn vielmehr Mittel zum Zweck. Denn sie hatte den Shinigami auf den Plan gelockt, auf dessen Spur er sich gesetzt hatte. Der japanische Todesengel, der die Seelen Toter ins Jenseits zu geleiten hatte - sofern sie nicht von Dämonen in die Schwefelklüfte gezogen wurden, selbstverständlich - stand neben dem Sterbenden. Der wurde soeben reanimiert, doch Asmodis befürchtete, dass die Lebensuhr des Mannes abgelaufen war. Aber nicht nur seine…
    Asmodis' Gedanken schweiften kurz in die Vergangenheit zurück. Wie lange hatte er nach dem Wesen JABOTH gesucht, in dem sich der HÖLLENKAISER LUZIFER alle einhunderttausend Jahre gemäß einem Fluch zu erneuern hatte. Genau so lange wie nach CHAVACH, dem Jäger, der JABOTH töten, und damit LUZIFERS Erneuerung verhindern sollte. Nun hatte er beide innerhalb kürzester Zeit gefunden, so wie es ihm einst vom KAISER aufgetragen worden war.
    Bei JABOTH handelte es sich um Rhett Saris ap Llewellyn, den Erbfolger. So wie der KAISER es einst vorausgesagt hatte, war SEIN Erneuerungskörper im Kreis der magischen Wesen um Professor Zamorra zu finden. Doch es war ein hartes Stück Arbeit gewesen, das zu erkennen! Nun, eigentlich war es so, dass JABOTH noch nicht existierte. Nicht richtig jedenfalls. Einst, im Abgrund der Zeiten, hatte der höllische Ministerpräsident Lucifuge Rofocale die Erbfolge erschaffen. Mit dem Ziel, den Erbfolger von Leben zu Leben stärker werden zu lassen, damit er in seiner zweihundertfünfzigsten und letzten Inkarnation zu Xuuhl werden konnte, dem stärksten und unüberwindlichsten Dämon überhaupt, würdig, den überwältigenden Geist des KAISERS LUZIFER in sich aufzunehmen. Doch dann hatte Merlin die Erbfolge gereinigt und auf die Seite des Guten gezogen. So lauerte Xuuhl zwar immer noch im Erbfolger, hatte sich aber seit Merlins Eingriff nicht mehr richtig entwickeln können. Wie er Xuuhl im Erbfolger starkmachen konnte, wusste Asmodis inzwischen. Er musste Rhett Saris lediglich mit dessen schwarzmagischem Zwilling Aktanur verschmelzen, den der Dämon Krychnak einst geschaffen hatte, um die Erbfolge wieder auf die Seite des Bösen zu ziehen. Diese Verschmelzung war bisher aber nicht gelungen.
    LUZIFERS Sonderbeauftragter kicherte leise. Er konnte dieses Vorhaben nun in aller Ruhe angehen. Denn den fürchterlichen Jäger CHAVACH, der ihn dabei hätte stören können, gab es nicht mehr. Asmodis höchstpersönlich hatte ihn gekillt. Hier in Tokio, in einem Tempel. Durch einen unglaublichen Zufall war er auf CHAVACH

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