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0945 - Verdammte Totenbrut

0945 - Verdammte Totenbrut

Titel: 0945 - Verdammte Totenbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Käfer kommen, um sich in das alte Fleisch der Leiche hineinzufressen und sich durch die Augenhöhlen wühlen. So und nicht anders, das kannst du mir glauben.«
    »Dann bist du davon überzeugt, daß eine Gefahr in der Nähe lauert?«
    »Ja, eine tödliche.«
    Wendy hatte Mühe, cool zu bleiben, aber in diesem Fall war die Frau die stärkere Person. »Gut, William, dann werden wir etwas dagegen unternehmen. Oder ich in diesem Fall.«
    Überzeugt hatte sie ihn nicht. »Was willst du denn tun, verflucht! Was kannst du gegen drei Tote, die leben, noch alles unternehmen? Nichts, gar nichts…«
    Sie hob den Finger wie eine Lehrerin, die einem Schüler etwas erklären wollte. »Noch hat sie keiner von uns gesehen«, erklärte sie wider besseres Wissen. »Und deshalb werde ich Hilfe holen, darauf kannst du dich verlassen.«
    »John Sinclair ist noch nicht hier.«
    »Vergiß ihn, William.«
    »Nein, das kannst du nicht machen.« Er wollte nach Wendy greifen, weil sie sich vom Bett gewälzt hatte, aber sie war schon zu weit fort, und so faßte er ins Leere. Er sah sie durch die Tür des Schlafzimmers verschwinden, und auf seinem Gesicht malte sich plötzlich die Verzweiflung ab. »Das kannst du nicht machen, Wendy! Das kannst du doch nicht tun! Ich bitte dich, ich bitte dich, ich…«
    Sie wollte nicht auf ihn hören. Das tragbare Telefon lag irgendwo im Wohnraum, den sie vorsichtig betrat. Obwohl hier kein Rollo die Fensterscheibe verdeckte, war es doch düster, und der Nebel draußen hatte eine eigenartige, geheimnisvolle Atmosphäre geschaffen.
    Das Telefon lag auf dem Tisch. Nur schwer zu sehen, weil es eine dunkle Farbe hatte. Wendy wollte danach greifen und berührte es, als sie etwas wahrnahm.
    Ihr Freund hatte von einem bestimmten Geruch gesprochen. Sie hatte ihn nicht akzeptieren wollen, doch nun war es soweit.
    Der Duft der toten Frauen.
    Widerlich, nach alter Erde, nach Verwesung, nach Pflanzenresten und verfaultem Fleisch riechend.
    Ein Geruch, wie sie ihn noch nie wahrgenommen hatte, zudem noch leicht süßlich, so daß sie nicht anders konnte, als sich zu schütteln.
    Wendy ließ das Telefon los und drehte sich um. Die Tür hatte sie nicht geschlossen, die stand beinahe bis zum Anschlag offen. Wendy konnte in den Flur schauen, in dem es düster war.
    Der Gestank strömte ihr aus dem Flur entgegen.
    Wendy schluckte. Plötzlich bekam sie eine wahnsinnige Furcht. In der letzten Zeit hatte sie sich zu sehr um ihren Freund gekümmert und die Furcht unterdrücken müssen.
    Jetzt aber stieg sie hoch.
    Heiß, brutal und schnell!
    Sie hielt den Atem an. Auch William mußte etwas gehört haben, denn er rief nach ihr. Aber seine Stimme kam ihr so weit weg vor, wie durch einen Ozean getrennt.
    Wendy wunderte sich selbst, daß sie auf die Tür zuging und nicht floh. Sie hätte nur das Fenster zu öffnen brauchen, dann wäre alles klar gewesen, aber in diesen Augenblicken da spürte sie auch die Verantwortung, die sie ihrem Freund gegenüber hatte.
    Sie erreichte die Schwelle.
    Der Blick nach links.
    Beinahe hätte sich Wendy an ihrem eigenen Speichel verschluckt, denn was sie sah, konnte sie kaum glauben.
    Drei Gestalten waren auf geheimnisvolle Art und Weise in das Haus eingedrungen. Sie standen im Flur, die Körper umweht von diesen hauchdünnen Fäden, die Blicke zum Schlafzimmer hin gerichtet, wo William Cox lag, an dem sie sich rächen wollten.
    Das alles schoß Wendy innerhalb von Sekunden durch den Kopf, und sie überwand ihren inneren Schweinehund, ging vor, stand im Flur und rief mit zittriger Stimme: »Was wollt ihr…?«
    ***
    Ich fuhr, und ich wußte genau, daß ich mich beeilen mußte, um zum richtigen Zeitpunkt einzutreffen. Es war nur ein Gefühl, aber ich kannte mich selbst, denn oft genug hatte ich meinen Gefühlen nachgegeben und war richtig damit gefahren.
    Bath war ein wirklich schöner, ein alter Kurort. Schon vor Jahrzehnten waren hier die Gäste hergekommen, um sich zu erholen. Gepflegte Parks, alte Häuser, keine großen, modernen Bauten, die die alte Architektur störten, zumindest nicht auf den ersten Blick. Hier schien die Zeit stehengeblieben zu sein.
    Es mochte auch am Dunst liegen, der den Ort so plötzlich überfallen hatte.
    Der Nebel bewegte sich nicht. Er stand über dem Ort wie eine stille Haube und dämpfte die Geräusche. Ich hatte Mühe, mich zu orientieren und wußte auch nicht, ob ich bei der Verkehrsführung in die beiden Kreisverkehre richtig abgebogen war. Schließlich erkundigte

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