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0945 - Zielort Kristallwelt

0945 - Zielort Kristallwelt

Titel: 0945 - Zielort Kristallwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Picard
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zu den Gemächern des ERHABENEN. Und zu seiner Leibwache! Es ist klar, dass wir die Schuldigen sind. Und sie werden uns finden.«
    Zafier nickte bedächtig, als sei er jetzt derjenige, der die Entscheidungen traf. »Du hast recht, Cento. Wir dürfen nicht erwischt werden. Wir wollten hierbleiben und die Macht übernehmen. Doch das ist misslungen! Wir müssen von hier fort! In ein entferntes Sonnensystem, wo uns keiner sucht!« Panik sprach aus seiner Stimme.
    »Schöne Pläne!«, höhnte der vierte Sampi. Er war bis vor Kurzem der Baumeister Nazarena Nerukkars gewesen. Vorrog hatte sich bereits mit ihm abgestimmt; sie würden in Kore, der Goldenen Stadt, eine Zuflucht finden. In dem Palast, in dem Nazarena Nerukkar gewohnt hatte, wenn sie sich nicht gerade auf einem Eroberungsfeldzug befand. Zu Recht hatte Farkor gesagt, dass sie dort niemand suchen würde. Nicht an einem so offensichtlichen Ort.
    Und hierzubleiben war in der Tat gefährlich. Doch Vorrog wusste auch, wenn sie alle zusammen flohen, hatten sie keine Chance. Sie waren die ehemaligen Haushofmeister des Kristallpalastes und von Tan Morano ersetzt worden, kaum, dass er den Boden des Palastes betreten hatte. Kein Wunder, dass sie sich zurückgezogen hatten. Zwei von ihnen waren auf eigene Faust geflohen, der Dritte hatte sich gestellt. Und war umgehend von Tan Morano langsam zu einem Häufchen Asche verbrannt worden.
    Zafier, Vorrog und die anderen hatten seine Todesschreie noch in den Ohren, denn es war nicht schnell gegangen.
    Sie mussten die Stadt und den Planeten unauffällig verlassen. So bald wie möglich. Und so heimlich wie möglich.
    Und Vorrog wusste, da kam Malkar Zafier ihm gerade recht.
    »Wir werden diesem Gewölbe schon bald den Rücken zukehren! Sobald sich der ERHABENE ganz auf den Wiederaufbau konzentriert«, unterbrach er die fruchtlose Diskussion mit autoritärer Stimme.
    »Dieser eitle Vampir soll sich auf den Wiederaufbau konzentrieren?«, maulte Zafier. »Das glaube ich weniger. Nein. Vorrog, du hast uns in diese Lage gebracht. Ich hatte mehrfach gefragt, ob du alles gut genug vorbereitet hast! Wegen deiner Unfähigkeit sitzen wir hier! Die einzige Möglichkeit ist, dass wir uns stellen und auf die Gnade des neuen ERHABENEN hoffen.«
    Schweigen breitete sich in dem Raum aus, in dem alle jetzt schon seit einer Woche eingesperrt waren.
    Vorrog schüttelte den Kopf. »Das ist keine Lösung. Ich bin eher dafür, dass wir das tun, was Cento und ich für so einen Fall vorgesehen haben. Der ERHABENE hat uns des Amtes enthoben und gesagt, wir sollten dankbar sein, dass wir noch leben und er uns nicht tötet. Das war kein Gerede. Er hat einen Machtkristall missbraucht. Er wird nicht zögern, uns zu töten.«
    »Was also schlägst du vor?«
    »Wir wurden entlassen, ehe der Anschlag stattfand. Niemand weiß wirklich, was geschehen ist. Wir werden möglichst unauffällig, aber nicht heimlich, von hier fortgehen. Ein kleines Raumschiff nehmen und in die Tiefen des Alls fliehen, bevor man uns nachweisen kann, was geschehen ist. Von meiner Villa führt ein unterirdisches Tunnelsystem mit kleinen Elektrofahrzeugen zum Raumhafen. Das werden wir nutzen. Wenn wir dabei unsere Kristalle verwenden, um uns zu tarnen, kann nichts passieren.«
    »Wenn uns der ERHABENE nicht erwischt«, knurrte Zafier. »Wir kennen seine Möglichkeiten nicht.«
    »Wir können auch weiterhin hier sitzen bleiben und darauf warten, dass er uns findet und ohne guten Grund tötet«, erwiderte Vorrog gereizt. »Für was entscheidet ihr euch?«
    Einer nach dem anderen begann, seine Zustimmung zu nicken. Es war ein Vabanque-Spiel, aber es war eine Chance.
    ***
    Die Nacht auf dem Kristallplaneten war schöner, als Tan Morano sich selbst eingestehen wollte. Der Kristallplanet besaß keinen Mond, am samtschwarzen Himmel waren nur abermilliarden von Sternen zu sehen. Auf der Erde wäre eine solche Nacht ziemlich finster gewesen. Tan Morano konnte sich nicht entsinnen, so etwas dort jemals erlebt zu haben.
    Vielleicht in der Wüste, dachte er und versuchte sich an die Nächte dort zu erinnern. Als er wieder in den Himmel sah, waren ihm die Sternbilder fremd.
    Du hast es weit gebracht, Morano. Und du wirst es in den nächsten Jahren noch viel weiter bringen. Selbst wenn ein Alpha jetzt seinen Kristall aufstocken kann, ich werde ihm gewachsen sein. Ich lebe ewig. Zufrieden wandte er sich Sinje-Li zu, die geduldig neben ihm stand und wartete, dass er seine Aufmerksamkeit endlich auf sie

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