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0946 - Angst um Lucy

0946 - Angst um Lucy

Titel: 0946 - Angst um Lucy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kann ich mir denken.«
    Bill hob die Schultern. »Die Kinder werden groß. Die Zeiten ändern sich, die alten sind vorbei, die neuen haben uns längst erreicht, und wir müssen uns darauf einstellen.«
    »Hört, hört, das klingt nach einer Bilanz.«
    Der Reporter hob die Schultern. »Wenn du das so siehst, kann es durchaus sein.«
    »Machst du das öfter?«
    »Kaum, aber immer gegen Ende des Jahres, wenn ich dazu in der richtigen Stimmung bin. Wie sieht es bei dir aus? Wo willst du den Jahreswechsel feiern? – Warst du im letzten Jahr nicht bei deinen Eltern in Lauder?«
    »Richtig. Und auf der Rückfahrt bin ich über die verfluchten Satanisten gestolpert.«
    »Daran erinnere ich mich.«
    »Was ich in diesem Jahr machen werden, weiß ich noch nicht.« Ich drehte das Glas in den Händen und schaute zu, wie sich das Licht auf der Oberfläche des Weins spiegelte. »Meine Eltern möchten natürlich eine Wiederholung, aber ich denke nicht, daß ich wieder zu ihnen hochfahre.«
    »Bei uns steht auch noch nichts fest.«
    »Oder wir feiern mal wieder alle zusammen.«
    »Wäre auch nicht schlecht«, stimmte Bill zu. »Mit Glenda, Jane, Suko, Lady Sarah und so weiter.«
    Ich grinste. »Krieg die mal alle unter einen Hut.«
    »Und es darf nichts dazwischenkommen!« bemerkte Bill. »Das ist auch wichtig.«
    »Richtig!« bestätigte ich. »Der letzte Fall wird dir wohl gereicht haben.«
    »Und ob, John, das hat er.« Bill schüttelte den Kopf. »Wenn ich nicht meine Goldene Pistole mitgenommen hätte, dann wären wir da wohl kaum mit heiler Haut herausgekommen.«
    Da hatte er recht, denn durch den Einsatz dieser ultimativen Waffe hatte Bill Conolly dafür gesorgt, daß der kleine Ort Lianfair nicht von Vampiren heimgesucht worden war. Sie waren durch den Schleim vernichtet worden und hatten sich innerhalb der Blase aufgelöst. Selbst Knochen waren nicht mehr zurückgeblieben.
    »Hast du was von Frantisek Marek gehört, John? Ist er wieder gut in seiner Heimat gelandet?«
    »Ja. Er rief an. Es ist alles okay.«
    »Auch mit seinem Pendel?«
    »Auch damit.«
    »Wobei mir das Vampir-Phantom nicht aus dem Kopf will.« Bill schaute versonnen in sein Rotweinglas. »Ich frage mich immer wieder, ob wir es tatsächlich vernichtet haben oder ob es uns nur getäuscht hat und irgendwann wieder erscheint.«
    »He, he!« protestierte ich. »Jetzt bist du es aber gewesen, der wieder intensiv über den Job redet.«
    Bills Antwort war mit einem Grinsen verbunden. »Solange Sheila nicht zuhört, ist mir das egal.«
    »Stimmt auch wieder.«
    »Was denkst du über das Phantom? Ich habe seine Vernichtung nur aus deinen Erzählungen mitbekommen. Ist es nun weg, oder gibt es diese Gestalt noch?«
    »Ich hoffe, daß sie weg ist.«
    »Genaues weißt du aber nicht?«
    »Nein, aber es löste sich im Turm dort oben auf und verschwand. Die Kraft des Vampirpendels hat das Phantom geschwächt. Du darfst nicht vergessen, daß es ein Wesen war, wie wir es noch nicht erlebt haben. Es hat sich in der Nähe des Grafen Dracula aufgehalten, es hat die Jahrhunderte überlebt, und es hat auch noch diese Zunita erlebt, die man damals als Hexe verbrannte und deren Gesicht in versteinerter Form auf dem Pendel zu sehen ist.«
    Bill genoß den nächsten Schluck Rotwein mit geschlossenen Augen. »Ziemlich viel Vergangenheit, findest du nicht auch?«
    »Wie man’s nimmt. Daran habe ich mich gewöhnt.«
    »Wenig Gegenwart.«
    Ich war etwas irritiert. »Wie meinst du das denn?«
    »Es ist so, John, ich denke nach wie vor an das Vampir-Phantom. Kann es sein, daß es sich nur in irgendeine Dimension zurückgezogen hat, um zu einem bestimmten Zeitpunkt wieder zu erscheinen? Rechnest du auch damit?«
    »Auch wenn ich dich enttäuschen muß, Bill, bisher habe ich nichts davon mitbekommen.«
    »Stimmt auch wieder.«
    »Sollen wir das nicht an einem Abend wie diesem einfach vergessen? Es ist vorbei und…«
    Mein Freund hob die Schultern. »Wetten möchte ich darauf nicht, aber du hast recht. Vergessen wir die Sache.« Er hatte den Satz kaum beendet, da schob Sheila von außen her die Tür auf und betrat lächelnd das Büro. Sie sah aus wie eine Köchin, der es Spaß machte, das Essen zuzubereiten. Vor ihre Jeans hatte sie eine weiße Schürze gebunden. Die Ärmel des roten Pullovers waren in die Höhe gestreift worden, und ihre Augen blitzten. Das blonde Haar hatte sie kurz schneiden lassen. Es umgab ihren Kopf wie ein fransiger Helm.
    Ihre Augen strahlten, als sie sagte: »Es

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