Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0946 - Angst um Lucy

0946 - Angst um Lucy

Titel: 0946 - Angst um Lucy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
verstanden?«
    »Nein, das haben Sie nicht.«
    »Darauf wollte ich hinaus. Es ist nur eine Theorie, aber man sollte darüber nachdenken. Dieses unbekannte Wesen scheint sehr besorgt um Lucy zu sein. Es reagiert wie ein Schutzengel, und möglicherweise wollte sie Lucy auch Schutz bieten, bevor das Vampir-Phantom sie zum zweitenmal besuchte.«
    »Das kann ich nicht nachvollziehen.«
    »Warten Sie es ab, Jack, ich bin noch nicht fertig. Stellen Sie sich mal vor, dieses Vampir-Phantom ist tatsächlich zurückgekehrt und hat sich Lucy geholt.«
    »Das will ich mir aber nicht vorstellen.«
    »Nur rein theoretisch. Wenn er also bei Lucy gewesen ist, glauben Sie wirklich, daß er Ihrer Tochter geraten hätte, einen Wintermantel mitzunehmen?«
    Jack Tarlington schwieg. Mit dieser Entwicklung mußte er zunächst einmal fertig werden. Bill nutzte die Gelegenheit, um uns anzuschauen, und er sah, wie ich in die Hände klatschte, denn diese Folgerung war genau der richtige Weg.
    Selbst Sheila nickte zustimmend und hatte sich wieder etwas entspannt. Sie saß nicht mehr so verkrampft auf ihrem Platz.
    »Sind Sie noch da, Jack?«
    »Ja, das bin ich.«
    »Und? Was sagen Sie?«
    Er stieß die Worte hastig hervor. »Ich habe mit Donna darüber gesprochen, die neben mir steht. Sie hat gesehen, daß der Wintermantel mitgenommen wurde und…«
    »Es ist eine Spur, Jack. Sie kann uns Hoffnung geben, wenn auch nur eine vage. Sie müssen uns vertrauen, denn wir haben Erfahrung, wie sie selbst erleben konnten. Es steht wirklich nicht fest, daß das Phantom zurückgekehrt ist und Lucy entführt hat.«
    »Aber es war doch in der Nacht da.«
    »Richtig, aber auch das andere Mädchen – oder wie auch immer.«
    Wir hörten ihn atmen, bevor er sagte: »Jetzt weiß ich gar nicht mehr, was ich noch denken soll. Ich bin blockiert, aber meine Furcht ist geblieben, ehrlich.«
    »Das ist verständlich. Nur sollten Sie diese Möglichkeit nicht außer Betracht lassen.«
    »Ja, schon – ja«, murmelte er und mußte sich die Kehle freiräuspern. »Jedenfalls ist Lucy weg, und wir wissen nicht, was wir jetzt tun sollen. Wir hatten gehofft, daß der Anruf bei Ihnen – nun ja, ich weiß nicht so recht, wie ich mich ausdrücken soll, Bill…«
    »Sie hofften darauf, daß wir zu Ihnen nach Lianfair kommen, nicht wahr?«
    »Ja, damit haben wir gerechnet.«
    Bill Conolly schaute mich an, wiegte dabei den Kopf und verzog das Gesicht. Ich stand auf, schnippte mit den Fingern. Bill hatte das Zeichen verstanden und gab mir den Hörer.
    »Jack, ich bin es. John Sinclair.«
    »Ja – ähm, gut…«
    »Ich habe alles gehört, Sie brauchen mir nichts mehr zu erklären, und ich kann nachvollziehen, wie es in Ihnen aussieht. Ich kann Ihnen auch keine guten Ratschläge geben, aber ich möchte nicht, daß Sie mich falsch verstehen. Natürlich würden wir kommen, wenn es die Lage erfordert, aber so weit scheint es mir noch nicht zu sein. Wir sollten erst abwarten, ob sich etwas tut oder verändert. Die Strecke ist sehr weit. Wir können telefonisch in Verbindung bleiben, und ich würde vorschlagen, daß Sie die nächste Nacht einmal abwarten. Gehen Sie nicht ins Bett. Bleiben sie auf. Beobachten Sie Ihr Haus von innen und von außen. Und ich bitte Sie, uns anzurufen, wenn etwas passiert. Zwar können wir nicht direkt eingreifen, aber manchmal hilft auch ein Ratschlag.«
    »Womit rechnen Sie denn, John? Daß uns Lucy wieder zurückgebracht wird? Meinen Sie das?«
    »Es ist alles möglich.«
    »Aber…«
    »Bitte, Jack, es ist verdammt schwer, das weiß ich, aber halten Sie sich an die Regeln.«
    »Gut«, flüsterte er. »Gut, John, wenn Sie das meinen. Aber Sie haben auch keine Idee, wo sich Lucy aufhalten könnte?«
    »Nein, doch ich schließe mich Bills Meinung an. Es muß nicht unbedingt das Vampir-Phantom gewesen sein, das sich Lucy geholt hat. Zudem rechnen wir damit, es vernichtet zu haben. Dagegen sprechen allerdings die Male am Hals Ihrer Tochter. Sie sollten die ungewöhnliche Erscheinung nicht außer acht lassen.«
    »Das denke ich jetzt auch«, gab er zu. »Aber ich frage Sie, wer kann diese Erscheinung denn sein?«
    »Das weiß ich leider nicht.«
    »Meine Frau hat von einem Engel gesprochen, John. Glauben Sie an Engel? Ist es überhaupt möglich, daß ein Schutzengel die andere Seite verläßt, um in die Welt der Menschen einzutreten? Und das zur Vorweihnachtszeit. Wenn es nicht so ernst wäre, könnte man sich beinahe darüber amüsieren.«
    »Es gibt die

Weitere Kostenlose Bücher