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0946 - Angst um Lucy

0946 - Angst um Lucy

Titel: 0946 - Angst um Lucy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht.«
    »Nein? Aber ich euch. Es ist nicht schlimm. Es wird alles wieder gut werden, glaubt mir.«
    Jetzt hatte es auch Jack Tarlington nicht mehr auf seinem Platz ausgehalten. Er war in die Höhe geschnellt und stellte die Frage, die ihm am meisten auf dem Herzen lag. »Wo ist das Vampir-Phantom? Wo denn, Lucy? Was ist mit ihm? Hast du es gesehen? Gibt es das Phantom noch?«
    »Ja, Daddy, es ist noch da!«
    Lucy hatte eine klare Antwort gegeben, und die hatte Jack Tarlington hart getroffen und aus der Fassung gebracht. Schreckliche Bilder stiegen vor seinen Augen hoch. Er sah seine Lucy hilflos in der Gewalt des Phantoms, wobei aus ihrem Hals ein dicker Blutstrom quoll, der kochte wie der Inhalt eines Geysirs. Er mußte einfach aufstöhnen und hörte wieder die Stimme seiner Tochter. »Aber es kann mir nichts tun, weil eine Freundin mich beschützt.«
    Eine Freundin! Durch den Kopf des Mannes huschte dieser Begriff. Er war nicht in der Lage, etwas damit anzufangen, und sehr langsam drehte er sich um, weil er seine Frau anschauen wollte.
    Donna hatte versucht, etwas zu sagen, aber Jack war ihr dabei zuvorgekommen. Sie konnte nur schauen und starren. Ihr Kopf war plötzlich leer, aber die Stimme der Tochter war keine Einbildung gewesen. Sie hielt sich irgendwo in der Nähe auf, nur war sie nicht zu sehen. Wie ein Geist, ein unheimlicher Geist, der in seinem eigenen Reich lebte, dem Totenreich.
    Eine Frage drängte sich auf. Donna fürchtete sich davor, sie zu stellen, dennoch konnte sie nicht anders, und sie platzte damit heraus, auch wenn sie die Angst spürte. »Bist du tot? Bist du tot, Lucy? Ist das dein Geist gewesen? Sag es, Kind. Bist du tot?«
    »Nein, Mummy, nein. Ich bin nicht tot. Es ist nur alles so anders. Ich bin bei einer Freundin.«
    Donna kam nicht mehr mit. Mit weinerlicher Stimme wandte sie sich an ihren Mann. »Sag du doch was, Jack – bitte…«
    Tarlington nickte. Es fiel ihm schwer. Er war keine Maschine und hing an seiner Tochter. Aber eine Frage war ihm eingefallen, und sie sprach er auch aus. »Wer ist deine Freundin? Hat sie einen Namen?«
    »Ja, sie heißt Lucy!«
    Beinahe hätte der Mann geschrien. Er wünschte auch, sich verhört zu haben, aber er wußte ebenfalls, daß dies nicht der Fall war. Er hatte sich nicht verhört. Der Name war gefallen, und in seine Gedanken hinein vernahm er das leise gesprochene Wort seiner Frau.
    »Das ist unmöglich. Keine weiteren Lucys. Wir haben genug: Unsere Lucy, die blutige Lucy – und wer soll die dritte sein? Das ist unmöglich!«
    Beide hörten wieder die Stimme aus der Geisterwelt. »Ich habe keine Zeit mehr, euch alles zu erklären. Aber ich komme wieder. Ich werde weg sein. Ich will, daß mich das Phantom nicht mehr jagen kann, und meine Freundin wird mich beschützen. Bye, bye…«
    Ihre Worte verklangen. Etwas wehte kurz danach durch den Raum und streifte als warmer Luftzug die Gesichter der Zurückgebliebenen. Sie hatten beide den Eindruck, daß es mehr ein Abschied gewesen war. Der verloren wirkende Gruß einer Tochter, die im eigentlichen Sinne keine mehr war und nun durch das Jenseits geisterte.
    Jack Tarlington hatte sich wieder neben seine Frau gesetzt, ohne es richtig zu merken. Als sich Donna gegen ihn lehnte, zuckte er zusammen. Er hörte ihr leises Weinen; ihm selbst war auch danach zumute, doch er riß sich zusammen. Es brachte nichts, wenn auch er noch die Nerven verlor. Stumm und fassungslos blieben die beiden auf ihren Plätzen sitzen. Die Stille im Raum wurde nur von ihren schweren Atemzügen unterbrochen, und die kalten Schauer glitten über ihre Haut.
    »Kannst du das glauben, Jack?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Donna drückte seine Hände. »Ich bin völlig von der Rolle. So etwas habe ich noch nicht erlebt, Jack. Das geht über mein Begriffsvermögen. Sie hat von einer Freundin gesprochen, die auf den Namen Lucy hört. Das kann nicht sein, nicht noch eine Lucy! – Oder siehst du das anders, Jack?«
    »Nein, sehe ich nicht. Aber warum sollte sie uns angelogen haben, Donna, warum?«
    Die Frau drehte den Kopf, um den Mann anblicken zu können.
    »Meinst du das tatsächlich so?«
    »Sicher.«
    »Das würde bedeuten, daß eine dritte Lucy mit im Spiel ist. Himmel, wie sollen wir das fassen?«
    »Vielleicht hast du diese Freundin sogar gesehen«, sagte er leise.
    »Denk doch an die letzte Nacht. Erst der Schrecken des Phantoms, und dann hast du später die Gestalt gesehen. Das Wesen, das so geisterhaft erschien.«
    »Es stand

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