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0948 - Leonoras Alptraumwelt

0948 - Leonoras Alptraumwelt

Titel: 0948 - Leonoras Alptraumwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sondern auch einen Teil seines Gesichts. Die Augen zuckten unter den Lidern, er schien etwas zu sehen, das uns verborgen blieb. Dann hatte er den Mund so weit offen, daß er ein Wort hervorbringen konnte. »Nein…«
    »Da passiert was, John!«
    Ich nickte nur und spürte, wie meine Stirn feucht wurde. Zugleich rann ein kalter Schauer über meinen Rücken.
    Und wieder hörten wir Barry sprechen. »Nein, nein, nein - du, du schaffst es nicht…«
    »Was schafft sie nicht?« fragte ich.
    Bracht schlug die Augen auf.
    Jetzt war er wach; das versetzte mir einen Stich, denn ich wußte, was es bedeutete. Barry schaute in unsere Gesichter. Sein Blick zeigte keine Skepsis, er wußte genau, wen er vor sich hatte. Aber wir beide sahen auch die Furcht in seinen Augen und bekamen synchron das ungute Gefühl, das durch Brachts Worte in der folgenden Sekunde bestätigt wurde.
    »Sie ist so nah, so nah…«, flüsterte er.
    ***
    Die letzte Bemerkung hatte uns die Sprache verschlagen. Wir blieben beide stumm, aber wir hatten keinen Grund, seinen Worten zu mißtrauen. Er war Barry F. Bracht, er war der Schläfer, und er stand während des Schlafs mit seinem Zweitkörper in Verbindung, denn er sorgte dafür, daß Zebulons Informationen auf Barry F. Bracht übertragen wurden. Was Zebulon in der anderen Welt erlebte, bekam auf Barry F. Bracht mitgeteilt.
    Wenn dieses Voodoo-Weib also nah war, dann stimmte es. Und ich war es, der sich drehte, aber hinter uns lag ein leerer Raum. Suko befand sich noch immer bei Shao.
    Bracht hob den linken Arm an. Er geriet damit in Glendas Nähe, die seine Hand umfaßte, als wollte sie ihm Trost spenden. Mit einer weich klingenden Stimme sprach sie ihn an. »Was hast du gesehen, Barry? Hast du sie erlebt? Die verdammte Voodoo-Hexe?«
    »Ja, das habe ich.«
    »Wo? Du hast von Nähe gesprochen.«
    »Sie ist nahe.« Er hatte die Augen jetzt weit geöffnet und bewegte nur sie, ohne seine Lage zu verändern. Der Atem drang schnaufend durch seine Nasenlöcher, auf der Stirn hatte sich ein Schweißfilm gebildet, aber Bracht konnte die Voodoo-Hexe nicht lokalisieren und uns keine näheren Auskünfte geben.
    Deshalb versuchte ich es auf einem anderen Weg und wollte wissen, was mit Zebulon geschehen war.
    »Er…?« hauchte Barry.
    »Ja.«
    »Weg!«
    »Du hast also keinen Kontakt mehr mit ihm?«
    »Nein, nein…«
    »Hat er die Voodoo-Hexe gefunden, Barry?« Ich drängte ihm die nächste Frage auf. »Hat er sie gefunden. Weißt du etwas Genaues darüber? Hast du ihn auf seiner Reise begleiten können?«
    »Er ist nicht mehr da.«
    »Ist er ganz weg?«
    »Ja.«
    Das war nicht gelogen, weil Barry F. Bracht nur während des Schlafs in der Lage war, Zebulon entstehen zu lassen. In einem Wachzustand war ihm das nicht möglich.
    Allmählich verlor ich den Mut. Diese verfluchte Voodoo-Frau schien selbst Zebulon überlegen zu sein. In welch eine Welt war sie nur eingetaucht? Noch liefen wir an ihrer langen Leine, jeden Augenblick konnte sie wieder zuschlagen und in Suko und mir die grauenvollen Phantasien entstehen lassen, die wir dann in die Tat umsetzen wollten. Es lief nicht gut für uns, überhaupt nicht.
    Barry F. Bracht richtete sich auf. Er stöhnte dabei und faßte sich an den Kopf. »Es tut mir leid, aber ich kann nicht mehr einschlafen, den deshalb werde ich auch nicht helfen können. In ihrer Welt ist sie so verdammt mächtig…« Er blieb wie ein Häufchen Elend sitzen, den Kopf gesenkt, den Blick nach unten und zugleich ins Leere gerichtet. Aber seine Ruhe war nur gespielt. Der Kopf bewegte sich plötzlich von einer Seite zur anderen, bevor Barry F. Bracht jedoch etwas sagen konnte, hörten wir hinter uns einen Stöhnlaut.
    Glenda und ich fuhren herum.
    Suko hatte das Schlafzimmer verlassen. Er machte einen völlig unnormalen Eindruck und sah aus wie jemand, der an einer unsichtbaren Last zu tragen hatte. Am Rand des Eßtisches stützte er sich ab. Wir sahen, daß er uns etwas mitteilen wollte.
    Ich hielt es nicht mehr aus. »Was ist denn los? Ist etwas mit Shao passiert?«
    »Nein.«
    »Was dann?«
    »Sie ist da!« keuchte er. »Die verdammte Hexe ist da, und sie hat - sie hat ihre Alptraumwelt mitgebracht. Sie wird uns holen, sie wird uns hineinzerren.«
    »Wieso denn?« schrie ich. »Wo ist sie denn?«
    »Draußen!« flüsterte er. »Sie ist draußen, John. Geht zum Fenster, dann könnt ihr sie sehen.«
    Log er? Hatte er sich gewisse Dinge eingebildet? Ich konnte es nicht glauben, denn Suko spielte uns

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