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0948 - Leonoras Alptraumwelt

0948 - Leonoras Alptraumwelt

Titel: 0948 - Leonoras Alptraumwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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losließ.
    Zebulon war kein Mensch. Er war auch kein Engel, er war ein Kämpfer, einer, der kein Unrecht mochte. Was Suko da vorgehabt hatte, war Unrecht gewesen, und Zebulon hatte das verhindert.
    Er drehte den Arm so weit herum, daß Suko gezwungen war, die Waffe fallen zu lassen. Mit dem Fuß stieß Zebulon die Beretta außer Reichweite.
    Und was tat ich?
    Ich atmete durch. Ich spürte, wie der Luftstrom in mein Inneres hineinfloß. Die fürchterliche Vorstellungskraft war verschwunden. Ich konnte wieder normal denken, normal reagieren, und sofort kam mir Leonora Vendre in den Sinn.
    Jemand wie Zebulon mußte mehr über sie wissen. Deshalb stellte ich ihm die Frage »Hast du die Voodoo-Hexe gesehen?«
    Bevor er mir antwortete, schaute er auf Suko, der ziemlich belämmert wirkte, zwar alles erkannte, aber nicht wußte, was er sagen sollte. Er hielt sich da raus, dann wischte er über seine Augen, wirkte aber noch immer wie benommen.
    »Ich habe sie nicht gesehen, aber ich habe sie gespürt. Sie hält sich in einer Dimension versteckt, zu der ihr keinen Zutritt habt. Das einmal vorweggenommen.«
    »Du kennst dieses Reich?«
    »Nein, ich kenne keinen Namen. So etwas gibt es nicht. Aber ich werde versuchen, hineinzugelangen.«
    »Kannst du sie vernichten?«
    Die Stimme schien in seinem Helm zu verschwinden, als er mir die Antwort gab. »Ich will es versuchen. Bleib du mit den anderen hier. Wir werden noch voneinander hören.«
    Es waren seine vorerst letzten Worte, die wir in diesem Raum von ihm hörten, denn wieder geschah etwas Unwahrscheinliches, kaum Faßbares. Er breitete seine dunklen Schwingen aus, und dabei erinnerte er mich an den Eisernen Engel, auch wenn er von der Gestalt her nicht so mächtig war.
    Aber er glitt plötzlich durch den Raum und auch in einem schrägen Winkel der Decke entgegen. Da sah es für einen Moment so aus, als würde er gegen sie prallen, aber für ihn war der Widerstand plötzlich nicht mehr vorhanden. Ob sich die Decke, oder Zebulon, an dieser Aufprallstelle auflöste, das war für uns nicht so genau zu erkennen.
    Jedenfalls hatte er die normalen Dimensionsgrenzen überschritten und war auf die Reise in eine andere Dimension gegangen, um das Monstrum Leonora Vendre zu stellen.
    Aber ich fragte mich, ob es damit auch getan war. Schließlich hatte die Vendre es geschafft, uns den Drachentrank einzuflößen, und dessen Wirkung spürten wir nach wie vor. Er tobte in uns, breitete seine Kraft aus, und wir hatten beide erlebt, wie grausam wir reagieren konnte. An die erst kurz zurückliegenden Ereignisse der Vergangenheit durfte ich gar nicht denken und auch nicht daran, daß wir momentan ohne den Schutz des Schattenkriegers Zebulon waren. Wenn die bösen Phantasien zurückkehrten, sah es nicht gut aus. Da wußte wohl keiner von uns, wie er sich davon befreien konnte.
    Barry F. Bracht schlief noch immer. Er lag ruhig da, hatte von allem nichts bemerkt, und ich hoffte, daß sein Schlaf noch lange dauerte. Wenn er erwachte, würde Zebulon nicht mehr erscheinen. Nur im Traum konnte sich diese Gestalt bilden.
    Suko wirkte noch immer wie benommen. Er hatte sich auf einen Stuhl am Tisch gesetzt und schaute ins Leere. Er kümmerte sich auch nicht um die beiden Frauen, die am Boden lagen.
    Glenda stöhnte und wimmerte nicht mehr. Sie hatte sich auf den Rücken gedreht und beide Hände gegen die getroffene Stelle am Leib gepreßt. Den Atem stieß sie durch Nase und Mund gleichzeitig aus. Als mein Schatten über sie fiel, hob sie den Blick an.
    Ich streckte ihr den Arm entgegen und winkte mit der Hand. »Komm, ich helfe dir.«
    Glenda zögerte noch. In ihrem Blick las ich ein gewisses Mißtrauen. »Bist du denn okay, John?«
    »Ja klar.«
    »Tatsächlich?«
    Als sie mir diese Frage stellte, da schämte ich mich. Sie hatte ja so recht, mißtrauisch zu sein. Wahrscheinlich hatte sie miterleben müssen, in welch einen Zustand ich geraten war, und ich erklärte ihr noch einmal, daß alles vorbei war und wir die Chance wirklich nutzen sollten.
    »Gut.« Sie ergriff meine Hand und ließ sich auf die Füße heben. Dort blieb sie gekrümmt stehen und schüttelte den Kopf. »Das war ein Hammer, John, das war eine Bombe. Suko sah aus, als wollte er uns umbringen, verstehst du das?«
    »Ja«, sagte ich und schaute sie dabei nicht an.
    »He, und du?«
    »Laß es, Glenda.«
    Sie ging gekrümmt auf einen Sessel zu und ließ sich nieder. Ich kümmerte mich um Shao, die sich nicht regte. Sie lag nicht weit von den

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