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0948 - Wohnsitz der Götter

Titel: 0948 - Wohnsitz der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Information stand im Widerspruch zu dem, was er unmittelbar nach dem Ende der Schulung gedacht hatte. Er war sich dessen nicht sicher, und er wußte nicht, ob sie sich auf alle Metallenen bezog, oder ob Kurnaz davon ausgenommen war.
    Er versuchte es, Kurnaz einen Befehl zu erteilen. Es fiel ihm nicht leicht. Er atmete einige Male tief durch. Allzu groß war die Ehrfurcht vor dem Fremden, das sich ihm überall präsentierte, zu tief war die Überzeugung in ihm verwurzelt, daß alles, was mit der TepponKluft zu tun hatte, göttlich war.
    „Es ist zu heiß für uns", erklärte er dem Roboter. „Sorge dafür, daß es kühler wird. Beeile dich."
    Vernaz fürchtete, für seine Worte bestraft zu werden. Die anderen Pilger beobachteten Vernaz. Viele von ihnen glaubten, daß Kurnaz den Priester vernichten würde.
    Doch sie irrten sich. „Es wird kühler werden", erwiderte der Roboter. „Ich habe bereits entsprechende Anordnungen getroffen."
    Vernaß wußte, daß diese über Funk erteilt worden waren. Auch über diese Technik hatte er im positronischen Lernstuhl viel erfahren. Dennoch war Funk für ihn noch immer die Göttersprache.
    Die Pilger blickten Vernaz an, als habe er den Verstand verloren. Er wandte sich ihnen zu. Beruhigend hob er die Arme.
    . „Freunde und Brüder", sagte er salbungsvoll. „Ihr seht, es gibt keinen Grund zur Beunruhigung. Es ist alles in Ordnung."
    Ihm half, daß die Temperaturen spürbar absanken. Die erhitzte Luft wurde abgesaugt, und kühle Luft strich durch die Belüftungsgitter herein.
    Der Priester erkannte, daß er gewonnen hatte. Jetzt wurde er endgültig von den Pilgern als Respektsperson anerkannt. Niemand versuchte, ihm seinen Rang streitig zu machen.
    Vernaz wandte sich erneut an den Roboter.
    „Wir wollen jetzt mit dem Schulungsprogramm fortfahren", sagte er freundlich und legte dem Roboter eine Tatze auf die Schulter. „Nur zu. Niemand wird die Nerven verlieren."
    Der Roboter verwahrte sich nicht gegen die herablassende Behandlung.
    „Geht wieder in die Boxen", rief er den Dallazen zu. „Die Schulung geht weiter. Niemand braucht weitere Zwischenfälle zu befürchten. Wir haben alles überprüft. Es ist alles in Ordnung."
    Willig befolgten die Priester seine Befehle. Sie setzten sich in die Boxen und ließen sich die Schulungsringe auf die Schädel legen. Tatsächlich schlössen die Roboter das weitere Programm ohne Panne ab.
     
    *
     
    Jagur, der Kommandant der Androiden, ließ sich erschöpft auf einen Hocker sinken. Er drückte eine Taste, mit der er den Medoroboter aktivierte, der sich über ihm befand. Teile der Maschine senkten sich herab und legten ihm Sonden an. Sekunden später befaßte sich der Roboter bereits mit seinem verbrannten Arm.
    Bis vor wenigen Minuten hatte Jagur so gut wie keine Beschwerden gehabt. Doch das hatte sich geändert. Plötzlich schmerzte und brannte der Arm so stark, daß er nicht mehr klar denken konnte.
    Jagur schloß die Augen. Für Sekunden schlief er ein. Als er wieder erwachte, fühlte er sich besser. Der Roboter hatte ihm eine stärkende Injektion verabreicht, die jetzt schon Wirkung zeigte.
    Der Kommandant wartete noch einige Minuten, nachdem die Behandlung abgeschlossen war, um sich zu erholen, dann erhob er sich.
    Er war entschlossen, seinen Auftrag durchzuführen.
    Noch wußte er nicht, wo die Burg Kemoaucs war. Er glaubte, daß sie irgendwo im Weltraum schwebte, und daß früher oder später jemand kommen werde, um sie zu entführen. Dazu wollte er es nicht kommen lassen.
    Er ging zum Kommandostand der Wohneinheit, in der er sich befand. Von hier aus konnte er die Einheit steuern und sie durch die Burg lenken. Er befand sich in unmittelbarer Nähe der Hauptleitzentrale. Jetzt wollte er versuchen, in diese einzudringen.
    Er nahm einige Schaltungen vor und schaltete mehrere Videosysteme ein, um sich über die nähere Umgebung der Wohneinheit zu informieren.
    Plötzlich erschien ein Bild auf den Schirmen, mit dem er nicht gerechnet hatte. .
    Etwa achtzig fremdartige Gestalten saßen an langen Tischen und speisten. Sie sahen aus wie große, braune Bären.
    Ihre Gesichter waren jedoch humanoid.
    Jagur war so überrascht, daß er minutenlang regungslos vor den Schirmen verharrte und die Fremden beobachtete.
    Sie aßen und tranken mit großem Appetit. Sie wurden von Robotern der Burg bedient, mit denen sie sich sichtlich gut verstanden.
    Damit war für den Kommandanten alles klar.
    Diese Fremden mußten dafür verantwortlich sein, daß

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