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095 - Der leuchtende Schlüssel

095 - Der leuchtende Schlüssel

Titel: 095 - Der leuchtende Schlüssel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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gut. Die Nachwirkungen der Gasvergiftung waren sehr unangenehm. Seine Erzählung bestätigte die Theorien des Chefinspektors.
    Surefoot zeigte Moran darauf das Mordgeständnis und las ihm auch Teile daraus vor.
    »Ich weiß nicht, was Binny von Morden schreibt. Das ist doch heller Wahnsinn. Wer ist denn ermordet worden?«
    Smith erklärte es ihm kurz.
    »Was, Hervey Lyne ist ermordet worden? Das ist ja entsetzlich! Wann ist das denn passiert?«
    »An dem Tag Ihrer Abreise.«
    Moran runzelte die Stirn.
    »Aber ich sah ihn doch noch von meinem Fenster aus! Er saß in seinem Rollstuhl unter dem Baum im Park, wo er sich gewöhnlich auszuruhen pflegte. Ich habe ihn häufig dort beobachtet. Binny las ihm vor.«
    »Wann war das?« fragte Surefoot schnell.
    Moran dachte eine Weile nach, bevor er antwortete.
    »Also zehn Minuten, bevor er tot aufgefunden wurde«, meinte Smith. »Die Entfernung war aber wohl zu groß - Sie konnten nicht erkennen, ob er sich mit Binny unterhielt?«
    »Als ich ihn sah, las Binny ihm etwas vor.«
    Surefoot hatte unerwartet einen Augenzeugen gefunden. Moran war vermutlich der einzige, der die beiden kurz vor Lynes Tod beobachtet hatte.
    »Wo saß Binny?«
    »An der gewöhnlichen Stelle. Er schaute Lyne ins Gesicht.«
    »Haben Sie gesehen, daß Binny um den Stuhl herumging?«
    Moran zögerte.
    »Ja. Ich kann mich jetzt darauf besinnen. Er ging um den Stuhl herum. Ich mußte damals daran denken, daß Spieler manchmal von ihrem Stuhl aufstehen und ihn umkreisen, um mehr Glück im Spiel zu haben.«
    »Sonst haben Sie nichts gesehen - oder gehört?«
    Moran schaute ihn groß an.
    »Haben Sie denn Binny im Verdacht?«
    Surefoot nickte.
    »Es ist kein Verdacht mehr. Wir wissen bereits genau, daß er der Täter ist.«
    Moran überlegte noch einmal.
    »Ja, er ging bestimmt um den Stuhl herum. Gehört habe ich nichts. Sie meinen doch einen Schuß? Ich habe auch nicht gesehen, daß sich Binny irgendwie verdächtig benommen hätte.«
    Surefoot sah das gefälschte Geständnis noch einmal kurz durch.
    »Kennen Sie Binny?«
    »Ja, oberflächlich. Er war früher einmal mein Diener. Ich habe ihn entlassen, weil er gestohlen hat.«
    Smith nahm das Zigarettenetui aus der Tasche, das unter dem Sitzkissen des Autos gefunden worden war.
    Moran streckte sofort die Hand danach aus.
    »Ach, großartig, daß Sie das gefunden haben! Das Etui gehörte zu den Dingen, die ich damals vermißte. Wie sind Sie denn dazu gekommen?«
    Bei Morans Zustand hielt Surefoot es nicht für angezeigt, ihm die grausige Geschichte zu erzählen.
    »Ich dachte, es gehörte vielleicht Ihnen. Aber vorläufig brauchen wir es noch.« Er steckte es wieder ein. »Es ist wahrscheinlich schon ziemlich alt und außerdem für die Gelegenheit wohl besonders gesäubert und geputzt worden.«
    »Was für eine Gelegenheit meinen Sie denn?« erkundigte sich Moran neugierig, aber Smith überhörte die Frage.
    Moran sprach dann offen von den Reisen, die er gemacht hatte.
    »Ich hatte es eigentlich nicht nötig, so Hals über Kopf abzureisen, aber ich hatte mich über die Direktion sehr geärgert, die mir den Urlaub abgeschlagen hatte. Es war wichtig, daß ich nach Konstantinopel kam, während der Aufsichtsrat der Cassari-Petroleum-Gesellschaft neu gewählt wurde. Ich habe sehr großes Interesse an der Gesellschaft. Sie ist augenblicklich eine der größten ihrer Art. Übrigens ist Miss Lane auch eine reiche Frau geworden. Die Aktien, die ich von ihr gekauft hatte, können nach türkischem Recht nicht auf mich übertragen werden, da noch eine andere Unterschrift fehlt. Gesetzmäßig habe ich wohl ein Anrecht darauf, moralisch kaum. Ich werde ihr also das Aktienpaket für denselben Preis wieder zurückerstatten, den ich dafür gezahlt habe. Das bedeutet, daß sie mehr Geld besitzt, als sie überhaupt in ihrem ganzen Leben ausgeben kann.« Er lächelte schwach. »Mir ist es ähnlich gegangen.«
    Mehr konnte Smith im Augenblick nicht von Moran erfahren, er war zu abgespannt und müde. Der Chefinspektor ließ ihn allein, damit er sich ausruhen konnte. Scotland Yard hatte die Nachricht durchgegeben, daß Dick Allenby im Flugzeug von Paris nach London unterwegs war. Er erreichte Croydon in aller Frühe und fand dort ein Polizeiauto vor, das ihn zum Regent's Park brachte.
    Als der Wagen in Naylors Crescent einbog, sah er Surefoot Smith und drei Polizeibeamte in Zivil, die ihn erwarteten.
    »Es tut mir leid, daß ich Sie zurückholen mußte, aber es ist notwendig, daß

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