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095 - Rebellion der Regenwuermer

095 - Rebellion der Regenwuermer

Titel: 095 - Rebellion der Regenwuermer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cyril F. Toncer
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Laparouse wandte sich schaudernd ab.
    „Damit Sie aber sehen, meine Herren, daß ich Ihnen nichts vorerzähle, will ich Ihnen eine kleine Kostprobe vom Wirken meiner Regenwürmer geben. Sie haben sie zwar schon selbst in Aktion erlebt, aber jetzt erst geht es richtig los. Es hat nicht etwa nur hier im Umkreis geregnet, ich habe es nach der wirklich genialen Methode des Herrn Professor Juillard überall tüchtig schütten lassen. Zum Beispiel knapp tausend Kilometer von hier, in der südalgerischen Sahara. Vom Mittelmeer her kommen auch unsere Würmchen. Sie greifen gerade die Oase Amedjel an.
    Die Regierung Boumedienne ist aufgewacht und hat die Situation ernst genommen. Sie setzt Düsenbomber mit Napalm gegen die Echsenwürmer ein. Sehen Sie sich zum Spaß das Resultat an.“
    An der rechten Wand flammte ein Bildschirm auf, der eine Ansiedlung mit braunen Lehmhäusern, Gärten und Palmen zeigte. Durch die Aprikosen- und Orangenhaine wälzten sich die scheußlichen Ungeheuer, eine Bahn schwärzlicher Vernichtung nach sich ziehend, wo es vorher gegrünt und geblüht hatte. Mensch und Tier flüchteten sich schreiend in die Häuser.
    Der Prankenhieb eines Scheusals riß eine Frau zu Boden, die ihr Kleinkind auf dem Rücken trug. Ein Kamel wurde geköpft und sank blutströmend um. Ziegen, die mit lautem Gemecker durchs Gelände rannten, wurden tot gebissen.
    In einer Hofeinfahrt stand ein Polizist und feuerte mit seinem Gewehr auf die Bestien. Eine wandte ihm den Kopf zu und ließ eine Flamme züngeln. Der Polizist stürzte tot zu Boden, das Gewehr fiel ihm aus der Hand.
    Jetzt wurde ein rasch anschwellendes Heulen hörbar. Gleich darauf erschienen im Tiefflug sechs silberglänzende Düsenbomber mit den Abzeichen der algerischen Luftwaffe. Sie spien Feuer aus allen Rohren und warfen Napalmbomben auf die Würmerarmee. Gelbrote Blitze und lange Rauchfahnen begleiteten die Explosionen.
    Doch die Würmer hielten nur kurz inne und setzten dann ihren Vormarsch fort, ohne im geringsten behindert zu sein. Im Gegenteil, ein besonders großes Ungeheuer hob den Rachen und spie eine lange Flammenzunge aus. Sie erfaßte einen der Düsenbomber, der abstürzte und auf der Erde zerbarst.
    Stanicus schaltete das Gerät wieder aus.
    „Nun, Dr. Laparouse, haben Sie wohl gesehen, daß ich Ihnen nichts vormache. Die Sache läuft flott. Wir haben keinen Grund, länger zu zögern. Die ganze Welt wird sich gegen mich zusammentun, aber es wird nichts nützen. Ich werde ihnen allen meinen Willen aufzwingen und meine Bedingungen stellen. Es wird keine Demokratien und keine Diktaturen mehr geben, sondern nur noch das Regime des Professors Satanicus. Auf also, meine Freunde, an die Arbeit! Die Stunde ist da!“
    Dr. Laparouse nickte kurz, dann kam er auf den Höllenmeister zu und sank vor ihm in die Knie. Er griff nach dem linken Arm des Bösen und schob den Ärmel zurück. „Sie haben mich überzeugt, Professor“, sagte er demütig. „Darf ich Ihnen die Hand küssen, als Ihr allzeit ergebener Knecht?“
    Der Höllenfürst lächelte einen Augenblick geschmeichelt, und dann begriff er, aber es war schon zu spät. Blitzartig hatte Laparouse den Unterarm des Satans herumgerissen und eisern umklammert. Der schon einmal erwähnte schwarze Fleck dicht unter dem Ellenbogen wurde sichtbar. Pierre Laparouse zückte etwas Glänzendes, von dem man nicht sagen konnte, wo er es so schnell hergenommen hatte.
    Der Satan wollte seinen Widersacher zurückschleudern, doch Laparouse, der sich das Hemd weit aufgeknöpft hatte, rückte mit dem Oberkörper zur Seite. Satanicus blickte voll in das Halbmond-Amulett. Die davon ausgehende magische Strahlung lähmte den Bösewicht sekundenlang, und dies genügte Laparouse. Mit voller Wucht stieß er sein Instrument – eine Injektionsspritze – in das schwarze Mal am Arm des Unholds.
    Der Teuflische schrie voller Entsetzen und taumelte mit erhobenen Händen zurück.
    „Nein, nein, Laparouse!“ wimmerte er. „Das können Sie doch nicht tun!“
    „Sie sehen ja, Professor Satanicus, daß ich es kann und schon getan habe“, versetzte der Arzt kalt. „In einem alten Buch habe ich gelesen, wie einem Bösewicht Ihres Schlages beizukommen ist, nämlich durch eine Injektion des Anti-Teufels-Serums in seinen Drudenfleck. Auch die Zusammensetzung dieses Serums war in dem Buch bekanntgegeben, so daß ich in der Lage war, die Flüssigkeit herzustellen. Den Fleck hatte ich schon in Paris gesehen, als Sie mich eingeladen hatten,

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