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095 - Rebellion der Regenwuermer

095 - Rebellion der Regenwuermer

Titel: 095 - Rebellion der Regenwuermer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cyril F. Toncer
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ihrer Spitze formierte sich jetzt deutlich ein bösartiges, häßliches und abstoßendes Gesicht: Es war das von Commandant Jules Legrand.
    Laparouse wandte sich um, das ganze Lager war in Bewegung gekommen, verschlafene Gestalten drängten sich aus den Zelten, Lampen leuchteten auf.
    Ein Luftzug erhob sich, der eisig war und aus den Tiefen der Unterwelt zu kommen schien. Er weitete sich in wenigen Augenblicken zu einem heulenden Sturm aus, der an den Verankerungen der Zelte riß. Scheppernd stürzten Benzinfässer um, Kisten rumpelten hinterher. Laparouse war innerhalb weniger Sekunden blind und hatte Mund, Nase und Ohren voll von feinkörnigem Sand.
    Doch schon im nächsten Moment fing es an zu regnen, dann zu gießen und zu schütten, man konnte es nicht einmal mehr als Wolkenbruch bezeichnen. Zusammen mit dem Sturm und dem Sand entstand ein gräßliches Inferno, das aus dem Expeditionslager im Handumdrehen ein Chaos der Verwüstung machte.
    Laparouse hatte vorgehabt, das Zelt des Professors zu erreichen, doch daran war überhaupt nicht mehr zu denken. Er konnte sich nur noch umdrehen, als auch schon etwas Kühles, Feuchtes auf ihn fiel und ihn unter sich begrub. Es war die Plane eines zusammengestürzten Zeltes. Er hatte sich gerade freigemacht und wollte aufspringen, als er jemand gellend schreien hörte: SIE KOMMEN!
    Und da sah er die ersten: Unheilswürmer, genau wie diejenigen damals, in verschiedenen Farben schillernd, grün, blau und fleischrosa. Der einzige, allerdings gravierende Unterschied war der, daß die Biester jetzt mindestens die Größe ausgewachsener Krokodile hatten! Sie schienen von überall aus dem Sand zu kriechen, peitschten mit den krallenbewehrten Tatzen, und rissen die Rachen auf, aus denen kleine Flämmchen zuckten und gefährliche spitze Zähne herausragten.
    „Wo sind die Gewehre?“ schrie eine Stimme, jemand anders stieß hervor: „Meine Pistole! Ich habe meine Pistole verloren!“
    „Arme Irre“, dachte Laparouse mitleidig, „wenn ihr glaubt, diese Bestien mit Gewehren und Pistolen aufhalten zu können, dann habt ihr euch getäuscht.“
    Plötzlich wurde es ruhig, ja totenstill. Nur der Regen rauschte.
    „Achtung! Achtung!“ vernahmen die Männer ein raues und dröhnendes Organ wie aus einem gigantischen Lautsprecher. „Hier spricht Professor Satanicus. Ich bin dabei, die Macht auf der Welt zu übernehmen, und ihr habt mutwillig und ohne jeden Zwang mit dazu beigetragen, meine Höllenwürmer zu erwecken. Ihre Keimzellen schlummern seit Jahrtausenden im Sand, bedürfen nur des Regens, um zum Leben zu erwachen. Ich hatte damals einen Fehler begangen, der es mir unmöglich machte, sie anderweitig wieder zu beleben. Ich wollte der Menschheit trotz allem noch eine Chance geben und hatte das Regenmachen verboten, aber ihr habt nicht auf mich gehört. Ich bin nämlich nicht von Natur aus schlecht und böse, man hat mich nur dazu gemacht. Ich selbst wollte der Welt meine Herrschaft ersparen, doch nun ist es zu spät. Ich bin gezwungen, all meine höllischen Gewalten hemmungslos einzusetzen. Meine Würmer, welche die Größe vorsintflutlicher Saurier erreichen können, werden zu Hunderttausenden und Millionen über die ganze Erde schwärmen und alles Leben vernichten. Ihr seid die ersten, die daran glauben müssen. Bedankt euch dafür bei eurem unseligen Regenprofessor, der meine Kräfte mit seinen ehrgeizigen Plänen freigesetzt hat. Es gäbe nur noch eine Möglichkeit, mich zu stoppen, und zwar…“
    Mit einem Quietschen brach der Vortrag ab, so, als habe jemand den Apparat ausgeschaltet. Dafür kam wieder Bewegung in die Bestien, die eben wie Steinfiguren dagehockt hatten. Hechelnd und geifernd setzten sie sich wieder in Bewegung, von allen Seiten, ein Bild unbeschreiblichen Grauens.
    „Wir sind verloren, rettungslos verloren!“ dachte der Arzt laut, als ihn jemand am Ärmel faßte. Er blickte in das Gesicht Juillards.
    „Kommen Sie schnell!“ stieß der Professor atemlos hervor. „Mit dem Hubschrauber! Es ist die einzige Möglichkeit!“
    „Der Hubschrauber?“ wunderte sich der Arzt. „Der ist doch längst wieder abgeflogen.“
    „Reden Sie nicht lange, kommen Sie!“ Der Professor zerrte ihn zur Seite, und schon nach ein paar Augenblicken stand der Helikopter vor ihnen. Der Professor, dem die nassen Haare an der Stirn klebten, riß die Tür zur Pilotenkanzel auf. „Schnell!“
    „Warum nehmen Sie gerade mich mit?“ erkundigte sich der Arzt. „Die anderen bleiben

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