Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
095 - Rebellion der Regenwuermer

095 - Rebellion der Regenwuermer

Titel: 095 - Rebellion der Regenwuermer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cyril F. Toncer
Vom Netzwerk:
alle…“
    „Seien Sie still, jeder Sekundenbruchteil ist nicht wieder aufzuholen!“
    „Können Sie denn überhaupt einen Hubschrauber bedienen?“ wunderte sich Laparouse, aber Juillard, der schon auf dem Führersitz Platz genommen hatte, hantierte mit den Hebeln. Der Motor heulte auf, Bewegung kam in den Flugapparat. Die Kontrollämpchen glühten, der Rotor begann seine mächtigen Flügel zu drehen.
    In der Tat, nicht einen Augenblick zu spät, denn schon bauten sich ein paar Meter entfernt einige der widerwärtigen Würmer auf und fletschten die Zähne. Die gräßlichen Köpfe schnellten vor, wichen dann aber wieder zurück. Der ratternde Helikopter flößte ihnen offensichtlich doch Furcht ein. Eben ruckte er und hob ab. Fast senkrecht zog ihn der Professor hoch. Ein paarmal noch geiferten die krokodilgroßen Schreckenswürmer in die Luft und sandten Feuerstrahlen hinauf, dann waren die beiden Männer außer Gefahr.
    „Schnell!“ mahnte Juillard, und wies auf die Funkapparaturen. „Schalten Sie auf die internationale Notfrequenz und mobilisieren Sie die Truppen der Anrainerstaaten, eventuell auch die französische Armee. Wir müssen mindestens in der halben Sahara mit Regengüssen rechnen, und das kann ein paar Millionen solcher Bestien freisetzen. Wir müssen schnell handeln, um das Schlimmste zu verhüten.“
    Laparouse fingerte eine zeitlang erfolglos an dem Gerät herum, nach dem er nochmals einen Blick auf die Trümmer des Lagers geworfen hatte, in dem jetzt Dutzende von Würmern herumkrochen. Nach vielleicht fünf Minuten hatte er Erfolg und bekam irgendeine Dienststelle in Algerien, bei der sich ein verschlafener Diensthabender erkundigte, was los sei. Dies vermochte ihm Laparouse zwar nicht erschöpfend klarzumachen, aber er erzählte ihm etwas von einer gigantischen Katastrophe, gab den Standort durch, und verlangte Großalarm. Ob der wirklich gegeben wurde, wußte er nicht.
    „Wohin haben Sie vor, zu fliegen?“ erkundigte er sich dann bei Juillard, der krampfhaft das Steuer umklammerte.
    „Wir müssen in die Höhle“, versetzte der Professor. „Wir müssen versuchen, Legrand in seinem Schlupfwinkel zu stellen. Ob es uns gelingt, ist eine andere Frage. Sie selbst haben ihn ja auch schon dort verschwinden sehen.“
    „Sie wußten also die ganze Zeit schon…?“ fragte der Arzt atemlos.
    „Natürlich“, kam es gepreßt zurück. „Er ist für all diese Scheußlichkeiten verantwortlich, für den Vampir-Spuk und die Ereignisse, die uns sinnlos und unerklärlich erschienen. Mich hatte er auch schon beinahe in der Hand, aber ich konnte ihm immer noch Widerstand entgegensetzen. Wenn wir großes Glück haben, können wir ihn jetzt unschädlich machen!“
    „Sie wissen den Schlupfwinkel zu finden?“ erkundigte sich Laparouse.
    „Ja“, kam es zurück, „allerdings ist es damit allein nicht getan. Denn Professor Satanicus hat eine ungeheure Macht. Aber wir dürfen jetzt nicht länger reden, wir müssen uns ganz auf unsere Aufgabe konzentrieren.“
    „Was kann ich dabei tun?“ fragte Laparouse.
    „Immer genau das, was ich anweisen werde“, war die Antwort. „Es ist von Fall zu Fall verschieden, ich kann es vorher nie sagen. Warten Sie also ab.“
    Ein paar Minuten vergingen, dann erblickte Laparouse, durch eine Abwärtsschwenkung des Helikopters neugierig gemacht, unter sich einen kleinen rotschimmernden Kreis, der rasch größer wurde. Juillard hielt geradewegs darauf zu, und bald sah man, daß er die Maschine in den Schlund einer gewaltigen Höhle senkte, die sich ausnahm wie ein vulkanischer Krater.
    Der Hubschrauber setzte auf, der Professor stellte den Motor ab und stieg aus. Laparouse folgte ihm atemlos. Sie gingen durch einen schmalen und engen Stollen, der gering, aber ausreichend beleuchtet war. Nach vielleicht zehnminütigem Marsch gab es ganz unvermittelt einen Knall und dazu einen grellen Magnesiumblitz wie beim Fotografieren.
    Laparouse schloß die Augen, und als er sie wieder öffnete, sah er sich in einer geräumigen Halle wieder, deren Wände von Kristallen blitzten. Auf Steinblöcken, die zu Sesseln ausgehauen waren, hockten zwei Männer. Der erste trug französische Uniform, dazu einen weißen Umhang nach Art der Legionärsoffiziere aus den einstigen Kolonien. Commandant Jules Legrand. Der zweite Mann war ein Zivilist mit eingefallenen Wangen und langen Bartstoppeln. Seine Haut war gelblich und ungesund. Henri Patoux, der tote und plötzlich wieder lebendig gewordene

Weitere Kostenlose Bücher