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0950 - Testfall Olymp

Titel: 0950 - Testfall Olymp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Milchstraße aufgebaut hätten, wäre das niemals unbemerkt geblieben. Niemand kann Tausende von Raumschiffen aus dem Boden stampfen, ohne auf eine gigantische Infrastruktur zurückzugreifen. Auch Materieumwandler müssen erst einmal mit Masse gefüttert werden, die wiederum irgendwo herkommen muß. Man brauchte schon den Wasserstoff eines ganzen Planeten vom Jupitertyp, um die erheblich dichteren Elemente herzustellen, die für die hochwertigen Legierungen von Raumschiffen benötigt werden - und für die Umwandlung würde noch einmal soviel Wasserstoff benötigt, um im MAM-Prozeß die benötigte Energie zu erzeugen. Das alles kann niemand unbemerkt tun."
    „Es sei denn, in einer anderen Galaxis", meinte Vljegah.
    Sofort mußte Cern Jost an die Tefroder denken, die ja immerhin auch Lemurerabkömmlinge wie die Terraner waren und in der benachbarten Andromeda-Galaxis lebten. Doch er verwarf diesen Gedanken wieder, denn über Andromeda herrschten die Maahks, und diese Wasserstoffatmer würden aufgrund ihrer schlimmen Erfahrungen mit humanoiden Intelligenzen niemals zulassen, daß die Tefroder sich Kampfraumschiffe zulegten - und schon gar nicht eine derart riesige Flotte.
    Ganz in der Nähe seines Gleiters setzte ein weiteres Landefahrzeug .auf, und als die Heckklappe sich niedersenkte, konnte der Kundschafter zum ersten Mal die Invasoren aus wenigen Metern Entfernung sehen.
    Sein Unterkiefer sank herab, ohne daß er es merkte. Völlig fassungslos starrte er auf die Gesichter der Fremden, die für ihn keine Fremden waren. „Bei Krithari!" schrie Vljegah plötzlich auf. „Da sind doch die beiden lustigen Typen, die per Anhalter nach Manua Levu kamen und von dort aus nach Crish weiterflogen!"
    Sie rieb sich die Augen. „Aber das ist doch nicht möglich! Ich sehe sie ja doppelt - nein dreifach!"
    Cern Jost gewann seine Fassung zurück. „Es sind ausnahmslos Ebenbilder der letzten Flibustier", sagte er und erschauderte. „Jemand hat nach dem Grundmuster der Piraten offenbar Millionen von Doppelgängern hergestellt. Vielleicht waren das sogar die Flibustier selbst. Dann waren die Doppelgänger, die die LFT bisher faßte, Spione. Nur begreife ich nicht, weshalb sie sich dann so leicht fassen ließen. Da ist etwas ganz faul, Vljegah. Komm, wir müssen eine Möglichkeit finden, die LFT über die ungeheuerlichen Vorgänge auf Olymp zu informieren!"
    Er wollte den Gleiter starten. Aber kaum hatte er Antigrav und Prallfeldprojektor aktiviert, als von einem der linsenförmigen Gleiter, die noch immer über der Stadt schwebten, ein dünner, kaum sichtbarer Energiestrahl zu seinem Gleiter fuhr. Sekundenlang umhüllte eine wabernde bläuliche Aureole den Fluggleiter - und als sie erlosch, funktionierten Antigrav und Prallfeldprojektor nicht mehr. „Anscheinend haben die Invasoren etwas dagegen, wenn wir ein modernes Fahrzeug benutzten", meinte Jost. „Wir werden zu Fuß gehen müssen."
    Dagegen hatten die Invasoren offenbar nichts, denn sie reagierten nicht, als Jost und Vljegah ausstiegen und sich einen Weg durch die Menge bahnten, die inzwischen auch erkannt hatte, daß die Invasoren sich aus Ebenbildern von Grundtypen zusammensetzten - und infolge der galaxisweiten Fahndung nach den sieben letzten Flibustiern kannten die meisten Einwohner von Trade City die Konterfeis der Piraten.
    Erregung brodelte in der Menge auf. Cern Jost hörte Verwünschungen und Flüche. Verschiedene harte Gegenstände flogen zu den Invasoren und trafen einige von ihnen. Daraufhin formierten sie sich zu einer Kette, die sich mit vorgehaltenen Waffen langsam auf die Menge zu bewegte.
    Lautsprecher dröhnten auf. „Garbeschianer!" schrie eine unverkennbar menschliche Stimme auf Interkosmo. „Kehrt in eure Häuser zurück, bis weitere Anordnungen erlassen werden! Über Olymp ist das Kriegsrecht verhängt. Vorläufig besteht eine totale Ausgangssperre. Wer sich nach einer halben Stunde noch im Freien sehen läßt, wird entsprechend dem Kriegsrecht behandelt."
    Die Menge murrte, beschimpfte und bespie die vorrückenden Invasoren, aber sie wich schrittweise zurück und verschwand schließlich in den Häusern.
    Cern Jost und Vljegah waren in einen Zugang zur subplanetarischen Rohrbahn gedrängt worden und fuhren sogar bequem auf einer Gleitrampe aus „halbgefrorener" Energie zur Bahnhofshalle hinab. „Das ist unsere Chance", sagte Cern. „Die Verkehrsmittel werden von Computern gesteuert und funktionieren anscheinend noch. Wir müssen also versuchen,

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