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0950 - Testfall Olymp

Titel: 0950 - Testfall Olymp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einen Zug zu bekommen, der in der Station unter dem Kaiserlichen Palast hält."
    Von oben drängten mehr Menschen nach, aber hinter ihnen wurden auch schon einige Invasoren sichtbar. „Und wir müssen uns beeilen, bevor die Fremden die Rohrbahn stillegen", erklärte der Liga-Kundschafter.
     
    *
     
    Als Cern Jost und seine Gefährtin die Halle erreichten, von der aus Transportbandtunnel zu den verschiedenen Gleisen des Bahnhofs führten, gab es hinter ihnen einen Tumult.
    Der Liga-Kundschafter schaute zurück und sah, daß die Kette der Invasoren sich in die Menge hineingewagt hatte und kurzerhand entwaffnet worden war. Mehrere Stimmen verlangten, man solle die Invasoren mit ihren eigenen Waffen töten. „Laßt sie laufen!" rief Jost. „Wenn ihr sie umbringt, rächen die anderen Invasoren sich und töten vielleicht Hunderte Olympier!"
    „Aber es sind die Piraten!" rief jemand zurück. „Es sind nicht die Flibustier, sondern Nachahmungen!" erklärte Cern Jost. „Laßt sie laufen und beeilt euch!
    Ihr müßt mit den nächsten Zügen fliehen, denn ihr habt Widerstand geleistet!"
    „Sollen wir uns etwa nicht wehren, wenn man uns überfällt!" schrie eine Frau. „Doch, aber dafür gibt es andere Methoden", sagte Jost. „Er hat recht!" rief ein junger Mann. „Wir Soldaten gehen in den Untergrund und werden einen Partisanenkrieg führen, sobald der Kaiser dazu aufruft. Alles andere wäre Dummheit."
    „Gut!" rief ein älterer Mann. „Aber schlagt sie wenigstens bewußtlos!"
    Cern sah, wie mehrere Olympier die Invasoren - es waren neun - niederschlugen, dann verteilte sich die Menge auf verschiedene Transportbandtunnels.
    Inzwischen hatte Cern Jost den Zugang für das Gleis entdeckt, auf dem Rohrbahnzüge in Richtung Kaiserlicher Palast fuhren. Er zog Vljegah mit hinein und auf das langsam gleitende Band. Aus der Ferne erschollen Lautsprecherstimmen und Pfiffe. Die Computersteuerung des Bahnhofs funktionierte anscheinend wie in Friedenszeiten.
    Dann verstand Cern eine der Lautsprecherdurchsagen. „Achtung, die Reisenden auf Gleis siebenunddreißig! Der Zug in Richtung Kaiserlicher Palast über die Stationen Francis-Drake-Place, Henry-Morgan-Street und Mary-Read-Building fährt in dreißig Sekunden ab.
    Bitte, beim Ertönen des Pfeifsignals zurücktreten!"
    Da Vljegah nicht schnell genug lief und weil keine Zeit für Erklärungen war, warf Cern Jost sich seine Gefährtin einfach über die Schulter und setzte zum Spurt an. Er wußte, daß er nicht mehr rechtzeitig wegkommen würde, wenn er den angesagten Zug nicht erreichte. Es konnte keine Minute dauern, bis die nächsten Invasoren in den Bahnhof eindrangen, und wenn sie einige der Ihren bewußtlos und entwaffnet vorfanden, war damit zu rechnen, daß sie alle Leute, die sie im Bahnhof sahen, für die Schuldigen hielten.
    Als der Liga-Kundschafter den Bahnsteig erreichte und den Zug abfahrbereit über der breiten Schiene mit dem Linearmotor schweben sah, fürchtete er, es doch nicht mehr zu schaffen.
    Dennoch rannte er blindlings auf die nächste Tür zu - und stürzte sich durch die Öffnung, die sich vor ihm bildete.
    Kaum hatte sich die Tür wieder hinter ihm und Vljegah geschlossen, ertönten die zwei Pfiffe, die ankündigten, daß die Abfahrt unmittelbar bevorstand.
    Cern Jost sprang auf, ignorierte das Geschrei, mit dem Vljegah gegen die unsanfte Behandlung protestierte und blickte durchs Türfenster. „Der Zug ist geschlossen!" rief die Lautsprecherstimme, weil die Überwachungsautomatik des Bahnsteigs mehrere Personen registriert hatte, die aus dem Transportbandtunnel stürmten und augenscheinlich den Zug in Richtung Kaiserlicher Palast entern wollten.
    Der Liga-Kundschafter lächelte, weil die Überwachungsautomatik nicht erkannte, daß die Rennenden keineswegs in friedlicher Absicht kamen. Woher hätte sie auch wissen sollen, daß der Planet Olymp von Angehörigen einer fremden Macht besetzt wurde und daß es sich bei den Personen, die es so eilig hatten, um Invasoren handelte.
    Sekunden später geschah zweierlei: Der Magnetschwebezug setzte sich in Bewegung - und die Invasoren prallten in vollem Lauf gegen das unsichtbare Sicherheitsfeld, das den Zug gegen den Bahnsteig abschloß und Unfälle verhinderte.
    In diesem Fall verhinderte es, daß die Invasoren auf den Zug schössen, denn bevor sie sich wieder aufgerappelt hatten und ihre Waffen auflesen konnten, war der Zug bereits mehr als einen Kilometer entfernt und hinter der leichten, aber stetigen

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