Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0950 - Testfall Olymp

Titel: 0950 - Testfall Olymp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Imperium errichten und eine Politik der Stärke betreiben wollten - und wie hätten sie das besser gekonnt, als es den anderen Völkern in die Hände zu geben, relativ mühelos die Lebensader des Solsystems zu durchschneiden.
    Julian Tifflor war fest überzeugt davon, daß diese Politik der Abhängigkeit vom gegenseitigen Wohlwollen aller Völker der Milchstraße zu fruchtbarer friedlicher Zusammenarbeit geführt hätte - und gute Ansätze dafür hatten sich in letzter Zeit gezeigt.
    Doch nun war ein Gegner aufgetaucht, von dessen Existenz die Menschheit bis vor kurzem nicht einmal etwas geahnt hatte, der aber stark genug war, um alle Völker der Milchstraße unter seinen Willen zu zwingen. Es nützte vorerst nichts, daß es so schien, als unterlägen die Invasoren einem tragischen Irrtum und hätten ihre Invasion nur gestartet, weil sie die Menschen und andere Lemurerabkömmlinge mit sogenannten Garbeschianern verwechselten, denn sie waren anscheinend unfähig, ihren Irrtum als solchen zu erkennen.
    Zumindest würde also der steile wirtschaftliche Aufschwung, den das Solsystem erlebt hatte, zum Stehen kommen, denn es war unmöglich, es wirtschaftlich autark zu machen. Die allgemeinen Produktionsanlagen würden überwiegend auf die Herstellung von Nahrungsmittel umgestellt werden müssen - auf der Basis der künstlichen Photosynthese. Und der Rest der Produktionskapazität, vor allem der lunaren, würde für den Bau von Kampfschiffen mitsamt der Fertigung des unendlichen Stromes von Zubehör eingesetzt werden müssen.
    Das waren wahrhaft düstere Aussichten, aber eine andere Möglichkeit gab es nicht. Zwar konnten gar nicht so schnell Kampfraumschiffe in ausreichender Stückzahl produziert werden, daß auch nur ein einziges von ihnen zum Einsatz kommen würde, wenn der Gegner ohne jahrelange Pausen alle zivilisierten Planeten der Milchstraße besetzte, aber wenigstens der Versuch einer Produktion mußte unternommen werden.
    Homer G. Adams erhob sich und blickte den Ersten Terraner aufmunternd an. „Wir werden auch das durchstehen, Tiff", meinte er. „Wenn auch mit zusammengebissenen Zähnen", erwiderte Julian Tifflor und lächelte schwach. „Kümmerst du dich um die Umstellung der Produktion, Homer?"
    Adams nickte. „Die Vorbereitungen laufen bereits, Tiff. Es sieht nicht rosig aus, aber niemand wird hungern müssen, sofern die Invasoren uns in Ruhe lassen. Wir sollten versuchen zu erfahren, wie sie auf Olymp vorgehen."
    „Liga-Kundschafter Jost könnte nach Olymp ...", begann Pierre Gramer. „Oh!" entfuhr es Tifflor. „Da fällt mir ein, daß Cern Jost mit seiner neuen Freundin seinen Urlaub auf Olymp verbringen wollte! Ich werde mich erkundigen, ob sie schon abgeflogen sind. Falls sie sich auf Olymp befinden, werden wir früher oder später etwas von Jost hören."
    „Darauf würde ich mich nicht verlassen", erklärte Homer Gershwin Adams. „Jost könnte in die Gefangenschaft der Invasoren geraten sein. Aber wir haben ja noch jemanden, der sich schon als Kundschafter bewährt hat. Genauer gesagt, haben wir zwei dieser Allround-Könner."
    „Pyon Arzachena und Hotrenor-Taak", sagte Tifflor. „Genau", meinte Adams.
    Julian Tifflor wandte sich an Pierre Gramer. „Kümmern Sie sich bitte darum, daß Hotrenor-Taak und Pyon Arza-chena hierher kommen, Mister Gramer!"
    Gramer lächelte und deutete auf einen Monitor seines Schalttisches. „Wie ich sehe, passieren sie gerade die erste Kontrollstation, Mister Tifflor. Anscheinend haben sie ein Gespür dafür, wann sie gebraucht werden."
    Tifflor erwiderte das Lächeln. „Es ist ihr Abenteurerblut, Mister Gramer."
     
    *
     
    Die sieben letzten Flibustier mußten insgesamt drei peinlich genaue Kontrollen über sich ergehen lassen, bei denen ihnen alles außer ihrer Kleidung abgenommen wurde, was sie bei sich führten. Anschließend eskortierten fünf Kegelroboter sie in die Kommandozentrale des großen Raumschiffs.
    Eine Treffner-Type verließ die Kontrollen und kam den Gefangenen entgegen. „Ich bin Zarcher", stellte er sich vor. „Grüß dich, Bruder", sagte Markon Treffner, der echte, ironisch. „Du bist also der Oberhäuptling der Orbiter-Bande."
    „Ich bin Kommandeur der Flotte BAL", erklärte Zarcher, ohne eine Miene zu verziehen. „Dann wirst du bestimmt ein paar Literchen Alkohol organisieren können", meinte Josto ten Hemmings. „Es ist nicht meine Aufgabe, die widerlichen Gelüste eines Garbeschianers zu unterstützen", erwiderte Zarcher abweisend.

Weitere Kostenlose Bücher