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0950 - Visionen des Untergangs

0950 - Visionen des Untergangs

Titel: 0950 - Visionen des Untergangs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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war erstaunt, dass Sie auch an der Sorbonne lehren, und dachte, dass ich Sie dann ja eigentlich kennen müsste.«
    »Ich war die letzten Jahre nicht mehr oft dort.«
    »Na ja, ich denke, dass Ihr Beruf Sie davon abgehalten hat, nicht wahr? Parapsychologe. Wissen Sie, ich gestehe ganz offen, dass ich vor einigen Wochen noch höhnisch auf diesen Studiengang herunter geblickt habe. Ich hatte mit Geistern und so was nie was am Hut, aber jetzt… ich meine, nach diesen seltsamen Visionen. Ich dachte mir, wenn ich den Kontakt zu Ihnen herstelle, dann hören sie vielleicht auf. Immerhin war ich ja bereits froh, dass die Visionen anscheinend nicht mir galten und auch nichts mit dem Fluch der Pharaonen zu tun haben. Na ja, so bin ich gestern von Kairo aus nach Paris zurückgeflogen. Beim Landeanflug hatte ich dann aber plötzlich die stärkste Vision überhaupt bisher. Es war… so schrecklich. Schwarze Berge sind im Boden versunken, überall war Lava, die dämonische Wesen mit Flügeln verschluckt hat. Und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ein unglaublich monströses, mächtiges Wesen um Hilfe ruft. Fragen Sie nicht, wie ich darauf komme, ich habe es einfach gespürt. Und es war übrigens nicht Ihr alter Freund. Sondern irgendwas… anderes.«
    »Hm.« Zamorra nickte. Er fragte nach der Zeit. Sie war nahezu identisch mit der seiner eigenen Vision. Und da auch die gesehenen Bilder fast genau übereinstimmten, waren sie wohl beide Zeuge ein- und desselben Vorgangs geworden. Celine schien aber wesentlich sensibler zu sein, denn diesen Hilferuf hatte Zamorra nicht gespürt. Und auch nicht die ganzen kleinen Vorbeben, die es anscheinend gegeben hatte. Auf seine Nachfrage hin konnte sie eine gesteigerte Sensibilität aber nicht bestätigen. Zamorra verzichtete darauf, sie diesbezüglich mit dem Amulett auszuloten.
    »Was mir schon die ganze Zeit nicht aus dem Kopf will, Celine; Sie sagten doch, dass sich dieses Wesen, mein, nun äh… alter Freund an eine Jaqueline gewandt hat, der er angeblich geholfen hat. Warum empfangen dann aber Sie die Botschaft? Kennen Sie vielleicht eine Jaqueline?«
    Celine senkte den Kopf, nahm ihre Brille ab und rieb sich die Augen. »Meine Mutter hieß Jaqueline«, sagte sie plötzlich. »Sie ist vor drei Jahren gestorben.«
    ***
    Hongkong / Caermardhin
    Als Asmodis aus seiner Ohnmacht erwachte, war es bereits heller Tag. Der Erzdämon erschrak. Nicht so sehr, weil er in einen Spalt am Statuensockel gefallen war, sondern weil er seit LUZIFERs Hilferuf viel Zeit verloren hatte!
    Asmodis stöhnte, während er wie eine vierbeinige Spinne blitzschnell die Betonwand hinauf krabbelte. Einige Touristen schauten ihn verschreckt an, aber er hatte jetzt keine Zeit für Späßchen.
    Dem Sonnenstand nach war er fast zwölf Stunden bewusstlos gewesen! Entsetzt brüllte er auf. Für einen Moment verwandelte er sich in eine riesige, schwarze Teufelsgestalt, was die Touristen kreischend fliehen ließ. Die Seele der Frau, die an einer Herzattacke starb, hätte er unter anderen Umständen liebend gerne genommen. Nicht aber jetzt.
    »LUZIFER, ich eile!«, brüllte er erneut. Dann drehte er sich drei Mal um seine Achse, murmelte einen Zauberspruch und verschwand schwefelstinkend in den Weiten des Magischen Universums . Praktisch ohne Zeitverlust tauchte er in Caermardhin auf.
    Hoffentlich ist es noch nicht zu spät. Nein, natürlich nicht, sonst gäbe es mich schon gar nicht mehr. Ich muss mich wieder konzentrieren. Mit LUZIFER geht schließlich nicht nur die Hölle, sondern auch alle seine Dämonen unter!
    Trotzdem galt es schnell zu handeln. Asmodis wusste längst, dass der Erbfolger Teil dieses unseligen Fluchs war, mit dem die verderbte Sechsheit ihren Bruder LUZIFER zwang, sich alle einhunderttausend Jahre aus sich selbst zu erneuern - nicht genug damit, dass sie ihn zuvor als Verräter in die Finsternis gestoßen hatte. [2] Die magischen Strukturen des Fluchs sorgten dafür, dass das Wesen JABOTH, in dem sich der KAISER zu erneuern hatte, rechtzeitig geboren wurde.
    Rhett Saris, der Erbfolger, war JABOTH!
    Nein, nicht Rhett Saris an sich, sondern das, was in ihm lauerte und erst erweckt werden musste - Xuuhl, der Dämon nämlich. Als Lucifuge Rofocale seinerzeit die Erbfolge erschaffen hatte, mochte er das aus wer weiß was für Gründen, die heute niemand mehr nachvollziehen konnte, getan haben. Der wahre Grund aber, warum Xuuhl, der Superdämon, nach der zweihundertfünfzigsten Inkarnation, die natürlich

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