Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0950 - Visionen des Untergangs

0950 - Visionen des Untergangs

Titel: 0950 - Visionen des Untergangs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
Vom Netzwerk:
eine selten gekannte Schwäche im ganzen Körper, wollte sich im Moment nur noch hinlegen und nie wieder aufwachen.
    LUZIFER hilf!
    Der aufkeimende Zorn spülte seine Kraft wieder nach oben. Asmodis ersparte es sich, wie ein Irrer herumzubrüllen und blieb ruhig. Nur mit kühlem Kopf konnte er jetzt noch etwas retten.
    Der Erzdämon schnüffelte an den roten Buchstaben herum, die mit Dämonenblut geschrieben waren.
    Stygias Blut!
    Er hätte ihren Blutgeruch unter Millionen anderer immer und überall herausgefunden, so wie er auch den Blutgeruch aller wichtigen Dämonen kannte. Hatte Asael es ihr abgezapft, als er sie neulich in der Hölle schwer gedemütigt hatte?
    Asmodis warf das Pergament an die Wand. »Ja, du hässlicher Gnom, ich erzittere voller Furcht vor dir, nur weil du es geschafft hast, hier hereinzukommen«, flüsterte er. »Das hättest du wohl gern. Und die Rache ist jetzt mein, sagt Asmodis. Ich werde dich finden und dir deine weiße Haut über den hässlichen Schädel ziehen, dass du dir wünschst, nie aus Stygia herausgekommen zu sein.«
    Der Erzdämon zog erneut das magische Warnsystem zurate. Wie war Asael hier hereingekommen? Er erkannte es relativ schnell.
    Durch die engelsgesegnete magische Kraftlinie unterhalb der Mardhin-Grotte! Die, deren magische Struktur er bis heute nicht verstand und die er deswegen noch nie benutzt hatte. Wahrscheinlich hatte er sie unabsichtlich aktiviert, als er Caermardhin magisch in Besitz genommen hatte. Und nun schaffte er es nicht mehr, sie zu deaktivieren. Das wäre auch nicht weiter schlimm gewesen, würden nicht hin und wieder fischähnliche Drachenwesen aus dieser Kraftlinie steigen, die sich in der Burg austobten und wieder verschwanden, ohne dass Asmodis etwas gegen sie unternehmen konnte. Anscheinend konnten die Fischköpfigen seine Magie spielend abwehren.
    Wie mächtig ist Asael wirklich?
    Zum ersten Mal fühlte sich Asmodis unwohl, wenn er an Stygias Balg dachte. Im Saal des Wissens versuchte er es über die Bildkugel aufzuspüren und danach über seine eigene Dreifingerschau. Erfolglos. Das bedeutete, dass Asael mit dem Nebeldolch nicht mehr auf der Erde war.
    Also werde ich wohl in den süßen Engel beißen müssen. Aber wenn ich's nicht riskiere, ist in kurzer Zeit ohnehin alles vorbei.
    Asmodis begab sich zur ominösen Kraftlinie bei der Mardhin-Grotte - und sprang hinein.
    Noch bevor er sich richtig eingefädelt hatte, kam es ihm schon so vor, als würde er in tausend Teile zerrissen…
    ***
    Schwefelklüfte
    Stygia materialisierte hoch im grün schimmernden Himmel, durch den träge giftige gelbe Schwefelschwaden zogen. Sie stiegen von der weiten Ebene empor, die aus braunen, schlammigen Sümpfen bestand und ständig blubbernde Gasblasen aus dem Boden stieß. Wenn diese platzten, entließen sie die Schwefelschwaden, die selbst in der Nase der Ministerpräsidentin äußerst unangenehm rochen und die eine oder andere kleine Halluzination verursachen konnten.
    Eine Legion von hässlichem krötenähnlichem Gezücht hüpfte über die Ebene. Stygia verzog unwillkürlich das Gesicht, als sie das Gewimmel sah. »Fürwahr, ein gutes Versteck für dein kleines Geheimnis«, murmelte sie. »Aber nicht gut genug für mich.«
    Wie ein riesiger Engel mit schlagenden Schwingen hing Stygia in den Lüften und schaute sich um. Ein Flirren, nicht größer als eine Faust, erschien über der Ebene.
    »Ah, da bist du ja. Will ich dir auch geraten haben.«
    Der Irrwisch stieg zu der Teufelin empor, schwirrte vor ihren Augen hin und her, begrüßte sie und ließ sich dann senkrecht auf die Ebene hinunter fallen. Kurz vor der Oberfläche stieß er seitlich weg, flog ein paar unmotivierte Kurven und Loopings - und ließ sich dann kurz auf dem Kopf einer bestimmten Kröte nieder.
    Sofort war Stygia da, schnappte sich die Kröte und schaute ihr tief in die Augen. »Ja, ich spüre es, der kleine Scheißer von Irrwisch hat absolut recht. Wie heißt du nochmals, Irrwisch?«
    »Mehandor, Herrin.«
    »Mehandor, ah ja.«
    Hat mir Mehandor nicht neulich schon mal geholfen? Wo war das noch mal? Ich denke, bei der Schwarzen Gruft in Sh'hu Naar, als ich Svantevit besiegt habe. Aber habe ich den Irrwisch damals nicht vernichtet? Nun, egal, man kann schließlich nicht jedes unwichtige Detail behalten. Dann hole ich das eben jetzt nach…
    Ein greller Blitz löste sich aus den Fingerspitzen der Ministerpräsidentin. Der Irrwisch verging in einem leisen klagenden Schrei.
    »Undank ist der

Weitere Kostenlose Bücher