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0951 - Untergang

0951 - Untergang

Titel: 0951 - Untergang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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Blaster auf den Schwarzblütigen richtete. Der Meister des Übersinnlichen hatte sich dank des Wassers des Lebens , das in seinen Adern floss, relativ schnell wieder erholt.
    Kybelu hob die Arme und streckte Zamorra seine Klauen entgegen. Er kicherte. Es klang wie heiseres Husten. »Glaubt ihr, ihr hättet jemals zu mir gefunden, wenn ich es nicht gewollt hätte? Dies hier ist nicht nur Tafaralels Reich, sondern auch meines. Ich habe hier Heimspiel.«
    »Wenn du uns sehen willst, warum hast du uns dann nicht gleich empfangen?«
    »Nun, ich wollte sehen, was ihr wirklich drauf habt. Und ich muss sagen, es war wirklich beeindruckend, wie ihr meine kleine Vorhut erledigt habt.«
    »Vorhut?«
    »Natürlich. Ich befehlige eine Million Mal mehr meiner Tarassen. Hätte ich es gewollt, hätten sie euch doch erledigt. Aber zum Schluss ließ ich es doch gut sein.«
    Kybelu ließ sich an der Wand herunterrutschen und setzte sich mit obszön gespreizten Hinterbeinen auf den Boden. »Ich wollte mir deswegen ein Bild von eurer Stärke machen, weil ich wissen wollte, ob ich euch trauen kann. Nun, ich kann es wohl. Und zum ersten Mal habe ich auch den legendären Meister des Übersinnlichen in Aktion gesehen. Ihr wollt wissen, wo sich Tafaralel aufhält? Gut, ich sage es euch. Und dann geht hin und erledigt ihn für alle Zeiten. Dieser Hof ist zu klein für zwei Mächtige wie uns. Ich will ihn für mich alleine haben.«
    »Wie kommst du darauf, dass wir Tafaralel erledigen wollen?«
    Wieder kicherte Kybelu und ließ ungeniert stinkenden Urin auf den Boden laufen. »Oh, ich kann Schädel und Schädel zusammenzählen. Der Fürst der Finsternis kann nicht erfreut über Tafaralels Machtambitionen sein, die die ganze Hölle ins Chaos gestürzt haben. Ich habe mich ohnehin schon gefragt, wann der Vampir auf dem Fürstenthron endlich eingreift und dem Ganzen ein Ende macht. Und jetzt tauchen plötzlich seine Wächterdämonen hier auf und der Meister des Übersinnlichen gleich dazu. Na, welch ein Zufall aber auch. Es ist ja allgemein bekannt in Höllentiefen, dass du mit Fu Long glänzend auskommst, Zamorra. Übernimmst du jetzt neuerdings schon Söldneraufträge für ihn?«
    Der Professor blieb ruhig. »Kennst du einen Mehandor?«, fragte er unvermittelt.
    »Nein. Diesen Namen habe ich nie gehört. Wer soll das sein?«
    »Nicht weiter wichtig. Also, Kybelu, sag uns, wo Tafaralel ist, wenn du überleben willst.«
    Der Rattendämon lachte abgehackt. »Glaubst du wirklich, dass ich mich nicht geschützt habe, Zamorra? Hältst du mich für so dumm? Versuche erst gar nicht, mich anzugreifen, denn das wäre euer aller Tod. Und ich sagte ja bereits, dass ich euch die Auskunft gebe, ohne dass ihr drohen müsst. Geht also zur Ebene der ewigen Schreie , dort werdet ihr Tafaralel finden.«
    »Wo soll diese Ebene sein?«
    »Ich weiß es«, erwiderte Adax.
    »Gut.« Zamorra nickte. »Was macht der Skorpion dort?«
    »Die Ebene der ewigen Schreie wird auch das Land der Dämonengeister genannt«, klärte ihn Kybelu auf. »Es ist ein Gebiet, in dem immer wieder die schrecklichen Geister längst vergangener, einst unendlich mächtiger Erzdämonen auftauchen. Kein aktueller Dämon konnte bis heute auch nur Kontakt zu ihnen aufnehmen. Viele haben es bereits versucht, um die Macht der uralten Geister zu nutzen. Und das tut nun auch Tafaralel. Er merkt, dass er nicht genug Macht hat, um seinen Herrschaftsanspruch auf Dauer durchzusetzen. So hat er sich in den Kopf gesetzt, mithilfe seiner sieben Magier als Erster die Dämonengeister zu zwingen und mit deren Hilfe unantastbar zu werden.«
    ***
    Château Montagne, Frankreich
    Asmodis tauchte in den Rebstockreihen unterhalb Château Montagnes auf. Die Weinberge zogen sich abwechselnd mit Steilwiesen bis zu dem riesigen Felsen hoch, auf dem das Schloss unter einem weißblauen Himmel stand. Der Erzdämon musterte Zamorras trautes Heim. Er war schon viele Male hier gewesen und wusste ganz genau, wo die M-Abwehr verlief. Auch ihm war es schon das eine oder andere Mal gelungen, die für Schwarzblütige normalerweise undurchdringliche Glocke zu durchqueren, aber dazu hatte er die Alte Kraft bemühen müssen. Seit sein Bruder Merlin tot war, konnte Asmodis die Alte Kraft aber nicht mehr kontrolliert einsetzen, denn sie hatte die Brüder auf geheimnisvolle Weise in gegenseitiger Abhängigkeit gehalten. Hatte einer die Alte Kraft benutzt, hatte der andere dafür die Zeche zahlen müssen - durch den Verlust eines kleinen

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