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0951 - Untergang

0951 - Untergang

Titel: 0951 - Untergang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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Riesenratten, die über Dreierreihen messerscharfer Zähne verfügten, in dem Raum und warteten auf Susssshs Befehl zum Losschlagen. Der Anführer stand vorne am Ausgang und spähte hinaus. Auch in den Deckenspalten hingen seine Kämpfer, bereit, sich auf die Eindringlinge fallen zu lassen. Soeben löste sich ein Mensch aus der Gruppe, die die Spalte zur Seitenhöhle fast erreicht hatte. Er kam mit schnellen Schritten direkt auf sie zu, während er einen Gegenstand in der Hand hielt, den die Tarassen nicht identifizieren konnten.
    »Jesssssssssst«, zischte der Anführer.
    ***
    Sh'hu Naar
    Asael erwachte blitzartig aus seiner Ohnmacht. Der Gnom geiferte vor Zorn, als er realisierte, was passiert war. Asmodis, dieser Kretin, hatte ihn besiegt und ihm den Nebeldolch mit der Erbfolgermagie wieder abgenommen! Stygias Sohn sandte seinen düsteren Schatten aus und ließ ihn durch die längst verfallenen Hallen und Räume des einst prunkvollen Herrschersitzes wandern. Doch er fand Asmodis nicht mehr. Asael weitete die Suche auf ganz Tanaar aus. Ein fantastischer Anblick bot sich seinen kalten Augen, denn durch den Schatten konnte er so klar sehen, als schwebe er selbst an seiner Statt. Unter ihm erstreckte sich die See bis zum Horizont. Etwas abseits liefen die Wellen auf einen sanft ansteigenden Sandstrand, der in hoch aufragende, steile Felsen mit schroffen Abgründen überging. Alles beherrschend aber war die Stadt!
    Sh'hu Naar, die Herrliche!
    Halb im Wasser und halb auf Land lag sie. Alabasterfarbene Türme und wie Minarette aussehende schlanke Nadeln stachen in den gelblichen Himmel mit einer grünen Sonne, die von keinem Wölkchen verdeckt wurde. Dazwischen standen bizarr geformte Gebäude, die Ähnlichkeit mit geöffneten Muscheln aufwiesen. Es gab Kuppeln aus Glas, kastenförmig wirkende Häuser, die weder Fenster noch Türen besaßen und seltsam verschobene Formen, die aussahen, als würden sie jeden Moment in sich zusammenstürzen.
    Weit draußen auf dem Meer erhob sich der Palast des Fürsten, in dem sich Asael selbst gerade befand. Und wenn die Stadt den ganzen Landstrich beherrschte, so beherrschte der riesige Palast zweifelsohne die Stadt. In seiner Bauweise glich er der Stadtarchitektur, war aber ein in sich abgeschlossener Komplex, der auf zerbrechlich scheinenden Pfeilern ruhte, die hoch aus dem Wasser ragten. Einst musste diese Welt großartig gewesen sein, aber auch jetzt fand sein Schatten, wie schon bei seinem letzten Besuch hier, nur Vergänglichkeit und Untergang. Außer ihm hielt sich kein einziges lebendes Wesen mehr in dieser seltsamen Dimension auf.
    Nein, das ist nicht ganz richtig , korrigierte sich Asael. In der Schwarzen Gruft paddeln ja noch Svantevit und die Tanaar-Geister vor sich hin. Meines Wissens gehört die Gruft auch noch zu dieser Welt.
    Erneut durchfluteten Zornwellen das Dämonenbalg. Asael fluchte lästerlich, vor allem deswegen, weil er die Gelegenheit, Aktanur zu eliminieren, ungenutzt hatte verstreichen lassen. Und nun war auch der Nebeldolch wieder verloren, Asmodis besaß also wieder alle Möglichkeiten, den gefährlichen Xuuhl entstehen zu lassen. Da war es nur ein schwacher Trost, dass er ihm den Drachenmantel nicht auch noch abgenomm… Asael stutzte. Sein Schatten wanderte soeben über die inneren Wände einst großartiger Palastfluchten. Überall standen mächtige Pfeilerreihen, zum Teil schon halb zerfallen.
    Da war es wieder!
    Er hatte sich nicht getäuscht. Ein huschendes Schemen bewegte sich zwischen den Säulen. So schnell, dass er es fast nicht wahrgenommen hätte. Aber nun, da er es einmal erfasst hatte, verlor er es nicht wieder aus den Augen.
    Was zum Erzengel war das? Und wo kam das Schemen so plötzlich her? Asael konnte es zwar als Entität erfassen, nicht jedoch seine genaue Form. Er beschloss, den Weg der Existenz mit seinem Schatten zu verfolgen.
    Im nächsten Moment war das Schemen da! Übergangslos tauchte es vor Asaels Schatten auf. Der Gnom ächzte. Blanke Furcht stieg in ihm hoch, als das fremde Wesen seinen Schatten berührte.
    Es war gefährlich!
    Unglaublich machtvoll!
    Von einem Hass beseelt, der ganzen Welten den Untergang bringen konnte!
    Asael wimmerte. Innerhalb eines Sekundenbruchteils löste er seinen Schatten auf, sonst hätte ihn die Aura des Anderen umgebracht.
    Das Bild der Säulenhalle verlosch. Und der Kontakt zu dem Unheimlichen. Asael keuchte schwer, aus seinem schiefen Maul tropften Eiter und Blut. Noch immer zitterte er am ganzen

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