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0951 - Untergang

0951 - Untergang

Titel: 0951 - Untergang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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hier in Sh'hu Naar unvermutet auf einen Gegner traf, dem er nicht gewachsen war. Auf jeden Fall nicht hier. Aber vielleicht doch in seiner eigenen Welt? Denn dort gab er die Regeln vor.
    Ein schwarzes Wabern entstand über seinem Kopf. Es war nicht größer als eine Transportkiste. Der Gnom sprang aus dem Stand in das Wabern, das wie eine düstere Nebelbank wirkte, hinein. Und hoffte, dass das Schemen ihm folgen würde.
    Sofort umgab angenehme Finsternis das Dämonenbalg. Es fühlte sich in dieser Umgebung so wohl und geborgen wie ein Ungeborenes im Mutterleib. Ja, auch er hatte sich in Stygias Bauch wohlgefühlt, hatte er seine dumme Mutter doch da schon von innen quälen können.
    Asael sah die Finsternis seiner Welt. Schemenhafte Umrisse schälten sich daraus hervor. Die Umrisse angedeuteter Korridore, die nach allen möglichen Seiten wegführten. Sie stellten eine Art Labyrinth dar, dessen Gesetzmäßigkeiten alleine er begriff, da er sie geschaffen hatte und ständig ändern konnte. Dieser Willkür kamen nicht einmal starke Dämonen bei. Und das Beste war: Er konnte sich selbst in dieser Welt bewegen, konnte sie zur sicheren Festung für sich und zur Angriffswaffe zugleich machen, wenn sich jemand Fremder darin bewegte.
    Stygias Balg hatte sich nicht getäuscht. Das Schemen kam. Von einem Moment auf den anderen war es in Asaels Welt . Der Gnom hätte eigentlich den Eintritt in das schwarze Labyrinth bemerken müssen. Dass er es nicht tat, nagte doch ganz erheblich an seiner gerade wieder gewonnenen Selbstsicherheit.
    Das Schemen begann durch die finsteren Gänge zu huschen. Es suchte den Gnom, der zum einen als körperliches Wesen in den Labyrinthgängen anwesend war, zum anderen als außenstehender Beobachter die gesamte Welt in jedem Detail überblicken konnte.
    Asael schrie erschrocken auf. Zum ersten Mal sah er die Gestalt, die sich hinter dem Flimmern verbarg. Es handelte sich um eine schwarze Flammensäule, die ständig um ihre Längsachse zu rotieren schien und das Ding wie einen riesigen Bohrer wirken ließ. Am oberen Ende glaubte der Gnom so etwas wie ein verwaschenes Teufelsgesicht wahrnehmen zu können, in dem wabernde schwarze Schlieren ständig ineinanderflossen. Nur das Auge, das der Gnom deswegen auch am deutlichsten erkannte, besaß einigermaßen feste Konturen. In Schulterhöhe rechts wuchs eine Art Extremität aus dem Körper, die entfernt einem Arm glich. Und das, was dieser Arm hielt, erinnerte Asael fatal an ein Schwert.
    Das Erschreckendste für ihn aber war die völlige Freiheit, mit der sich der Unheimliche in Asaels Welt bewegte! Er dachte nämlich gar nicht daran, sich nach den Regeln des Herrschers zu richten, die im Moment vorsahen, dass der Eindringling sich in den Gängen zu bewegen hatte.
    Die Flammensäule huschte einfach durch die Wände durch! Kreuz und quer durchkämmte sie Asaels Welt und der Gnom hatte größte Mühe, seinem Gegner auszuweichen, obwohl er diese Fortbewegungsart in der von ihm geschaffenen Welt natürlich auch beherrschte. Doch nicht immer konnte er die plötzlichen Richtungsänderungen des Schwarzen vorausberechnen. Verzweifelt bewegte sich der Gnom durch das schwarze Labyrinth. Als der Unheimliche nur eine Trennwand von ihm entfernt auftauchte, schuf Asael Phantomschemen. Sie huschten nun ebenfalls kreuz und quer. Das lenkte seinen Gegner tatsächlich etwas ab.
    Diese Augenblicke der Ruhe nutzte Asael, um aus dem schwarzen Labyrinth zu springen und es implodieren zu lassen. So wie er Asaels Welt entstehen lassen konnte, konnte er sie jederzeit mit allem, was sich darin befand, vernichten. Rasend schnell schrumpfte der schwarze Nebel, verdichtete sich auf Stecknadelkopfgröße, wurde noch kleiner - und implodierte in einem grellen Lichtblitz.
    Asael kreischte vor Triumph! Er hatte selbst diesen gefährlichen Gegner drangekriegt, von dem er noch nicht einmal sicher wusste, wo er überhaupt herkam und was er von ihm gewollt hatte. Doch je länger er darüber nachdachte, desto sicherer war er nun, dass es sich um eine Manifestation Svantevits gehandelt hatte, denn der Vierköpfige trat gerne in Flammen gewandet auf.
    Niemand ist mir gewachsen, niemand! Ich bin der mächtigste Dämon, den diese engelgesegnete Hölle jemals hervorgebracht hat. Bald werde ich herrschen. Über Jahrmillionen hinweg. Und niemand wird mir meine Macht mehr streitig machen können! Ich, Asael!
    Der Gnom versetzte sich per Teleportation direkt vor die Schwarze Gruft . Zu seinem Entsetzen

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