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0951 - Untergang

0951 - Untergang

Titel: 0951 - Untergang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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vorschlagen. Nichts Wichtiges, ein paar Hilfsarbeiten.«
    »Das kannst du nicht machen, Herr«, wimmerte Aktanur. Das Wesen mit dem Aussehen eines alten, langbärtigen Mannes zitterte am ganzen Körper.
    »Oh, ich kann das sehr wohl machen«, erwiderte Asmodis. »Ein bisschen Macht besitze ich auch, weißt du. Also nichts wie ran an die Arbeit. Nehmt ihn mit euch, Peinteufel!«
    Kichernd umringten die fürchterlichen Gestalten den magischen Erbfolger-Zwilling. Sie packten ihn und rissen ihn mit sich in die Höhe. Dann verschwanden sie mit dem schreienden Aktanur in den Weiten der größten Seelenhalde, die die Schwefelklüfte aufzubieten hatten.
    Asmodis schärfte seinen Blick und konnte so auch durch die Flammen sehen. Beim nächsten Seelenpfuhl drückten die Peinteufel Aktanur ein langes scharfes Messer in die Hand. Einer der Teufel schnappte sich eine arme Seele, eine nackte junge Frau, legte ihr einen Strick um den Hals und zog die Erstickende, die doch niemals sterben würde, johlend über den heißen Boden. Während die zuckende Frau mit hervorquellenden Augen den Strick umklammerte und verzweifelt zu lösen versuchte, musste der arme Aktanur auf ihren Rücken springen und ihr unter der Anfeuerung anderer Teufel immer wieder das Messer in den Nacken schlagen. Wenn er nachließ, bekam er sofort eins mit der Flammenpeitsche übergezogen.
    Bringt ihn bloß nicht um , durchzuckte es Asmodis. Doch er war sicher, dass sich die Peinteufel hüten würden, das zu tun. Ein bisschen Qual dabei konnte auch Aktanur nichts schaden. Im Gegenteil. Das würde das Böse in ihm nur weiter schüren und von Vorteil bei der bevorstehenden Verschmelzung auf LUZIFERS EBENE sein.
    Asmodis wollte erneut in die Teleportation gehen, zögerte aber einen winzigen Moment. LUZIFERS Angst schien das Magische Universum so zu erschüttern, dass es zu Ungenauigkeiten kam. Nur so war zu erklären, dass er einen völlig anderen als den anvisierten Zielpunkt erreicht und unterwegs sogar noch den Erbfolger verloren hatte. Dann drehte sich der Erzdämon doch um seine eigene Achse. Wieder kam es zu einer Abweichung, wenn auch zu keiner dramatischen. Der Erzdämon materialisierte in den Bergen hoch über der Ebene der ewigen Schreie . Tief unter ihm, am Fuß der Berge, sah er einige von Tafaralels dämonischen Legionen, die sich über eine weite Fläche verstreuten. Der Skorpiondämon selbst befand sich nicht weit von der Ebene entfernt. Er saß auf einer Art Thron. Rhett Saris lag vor ihm auf dem Bauch, die Arme und Beine weit von sich gestreckt, während ein Dämonischer seinen Fuß auf dessen Rücken gestellt hatte. Neben Tafaralel standen sieben bunt gekleidete annähernd humanoide Wesen, aus deren hölzernen Gesichtern Äste und Zweige wuchsen. Weite Umhänge hingen um ihre nackten, muskulösen Schultern, während aus den hölzernen Fasern in ihrem Brustbereich jeweils zwei Augen starrten, die sich dort anstatt der Brustwarzen befanden. In ihren mit starken Gichtknoten versehenen Krallen hielten sie Stöcke mit Sensen und Haken.
    Asmodis hatte die Sieben, die sich wie ein Ei dem anderen glichen, noch nie zuvor gesehen. Um nicht noch einmal fehl zu springen, wählte der Erzdämon lieber eine sichere Art der Fortbewegung. Er raste so schnell die Steilwände hinunter, dass er von denen, die ihn sahen, nur als milchiges Schemen wahrgenommen wurde. Wie ein Pflug schoss er durch die Reihen von Tafaralels Legionen. Links und rechts wurden Dämonische weggeschleudert und wirbelten brüllend durch die Luft. Innerhalb von Sekundenbruchteilen stand Asmodis vor dem Thron des Skorpiondämons.
    »Hallo Tafaralel«, sagte Asmodis, während die anderen Dämonen in der Nähe erschrocken zurückwichen. »Du hast etwas, was mir gehört. Ich will es wieder haben.«
    Tafaralel brüllte auf und erhob sich blitzartig. Der etwa vier Meter große Erzdämon besaß einen männlichen muskulösen wohlproportionierten Körper, der mit schwarzen Mustern und Zeichen übersät war. Mit der Rechten richtete er seinen flammenumloderten Dreizack auf den Neuankömmling, während die geflochtene Peitsche, die aus dem Stumpf seines linken Arms ragte, sich wie eine Schlange ringelte.
    »Asmodis! Du willst also den Thron des Fürsten der Finsternis von mir zurück! Du glaubst wohl, die momentane Situation ausnutzen zu können, um dir das Amt des Fürsten wieder zu erschleichen. Vergiss es. Mit deinem elenden Verrat an der Hölle hast du jedes Anrecht auf den Fürstenthron verloren. Du

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