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0952 - Dr. Sensenmann

0952 - Dr. Sensenmann

Titel: 0952 - Dr. Sensenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Spritze gegen den Hals.
    »John Sinclair«, sagte Margot Fillmore nur…
    ***
    Ja, ich hatte sie gehört, und ich hatte auch die Angst in ihren Worten verstanden, aber ich konnte ihr keine Antwort geben. Jeder Satz wäre falsch gewesen, er hätte ihr wirklich keinen Trost gebracht, und so blieb ich stehen, nickte ihr nur zu und kümmerte mich ansonsten um den Geist des untoten Arztes.
    »Wirklich ein Geist?«
    Oder jemand, der genau in der Lücke zwischen stofflich und feinstofflich stand.
    Ich konnte das nicht beantworten, das hätte nur sie tun können. Sie hätte mir sagen können, ob sie den Druck der Arme überhaupt spürte.
    »Es gibt ihn, nicht?« fragte sie.
    »Ja.«
    »Er hat mich geholt.«
    »Wie fühlen Sie sich?« Eine blöde Frage, in diesem Fall allerdings angebracht. »Spüren Sie dieses Wesen? Spüren Sie, daß Sie von ihm umklammert sind?«
    »Nein, nein - oder doch? Ich weiß es nicht. Es ist wirklich alles so fremd. Er war aus dem Nichts da. Er tauchte plötzlich auf. Er umfaßte mich und umfaßte mich trotzdem nicht. Ich komme nicht mehr weiter. Ich habe auch eine Stimme in meinem Kopf gehört. Das, das muß er sein. Haben Sie ihn gesucht?«
    »Sicher.«
    »Ist er Dr. Sloane?«
    »Ich vermute es.«
    »Aber er ist tot.«
    »Auf seine Art und Weise ist er tot, aber es muß ihm gelungen sein, den richtigen Tod oder das richtige Ableben einfach zu überlisten. Genaues weiß ich leider auch nicht.«
    Etwas schrillte in meinem Kopf, mit dem ich nicht zurechtkam. Aber es sorgte dafür, daß die Schmerzen zurückkehrten, die ich schon vergessen hatte.
    Ich konnte mich nicht beherrschen, verzog den Mund und stöhnte. Aber ich stemmte mich auch erfolgreich dagegen, und die schrillen Geräusche in meinem Kopf stoppten.
    Es mochte ein Lachen gewesen sein, denn ich hörte wieder die Stimme des Geistes als eine drohende Botschaft. »Du hast mich verfolgt. Du bist mir auf den Fersen gewesen, und ich weiß, daß du darin etwas Besonderes bist. Aber du kannst nicht gegen mich gewinnen. Du kannst den Toten nicht töten.«
    »Tot?« fragte ich.
    »Ja, tot. Aber auf meine Weise.«
    Gerade der letzte Satz war für mich interessant, und ich wollte mehr darüber wissen, wurde aber zunächst durch Margot Fillmore abgelenkt, die meine Reaktionen nicht begreifen konnte. Sie mußte annehmen, daß ich mit mir selber sprach, denn die »Stimme« des Doktors hörte sie ja nicht in ihrem Kopf.
    »Was ist denn los, Mr. Sinclair? Wieso reden Sie mit - sich selbst? Warum tun Sie das?«
    »Ich rede mit ihm!«
    »Was?«
    »Ja. Akzeptieren Sie es. Nur ich kann ihn verstehen. Mit Ihnen hat er noch keinen Tele-Kontakt. Aber tun Sie uns beiden einen Gefallen. Bewegen Sie sich nicht. Geben Sie ihm nicht die Chance, die Spritze in Ihren Hals zu jagen.«
    »Sie haben gut reden. Aber ich - ich erlebe hier einen Horror wie im Kino.«
    »Warten Sie ab.«
    »Ich spüre ihn, Mr. Sinclair. Er ist da, er umklammert mich auch, aber es ist eine andere Umklammerung als die, die ich kenne. Sie ist eiskalt und unvorstellbar weich. Können Sie das begreifen?«
    »Ich kenne ihn!«
    »Und was wollen Sie tun?«
    Mir fiel ihr entsetzt dreinblickender Gesichtsausdruck auf. Die Augen waren weit aufgerissen, die Angst hatte sich in ihnen eingenistet, aber auch die Überraschung und noch immer das Nichtbegreifen.
    Sie hätte verschwinden sollen, sie hatte es nicht getan, und so war es zu dieser kinohaften Szene gekommen, wo sich der Böse eine Geisel genommen hatte.
    »Spüren Sie die Spritze?«
    »Ja. Sie ist so kalt, die verdammte Nadel. - Was befindet sich darin?«
    »Es ist seine Erfindung, es ist…«
    Ich sprach den Satz nicht zu Ende. Statt dessen schrak ich zusammen, weil ich wieder dieses schrille Lachen in meinem Kopf hörte. Es sägte durch den Schädel, als wollte es ihn zerstören. Und nicht grundlos verzog ich den Mund.
    Margot Fillmore begriff meine Reaktion, aus diesem Grunde fragte sie auch nicht weiter.
    Aber ich hörte seine Botschaft, und er ging dabei von meinen letzten Worten aus. »Ja, es ist meine Erfindung. Ich habe lange danach geforscht, und ich habe es geschafft, die Todesspritze herzustellen. Es ist die Spritze, die den Menschen den Tod bringt, aber nicht den, den alle kennen, sondern einen anderen. Er wird verfaulen, vergehen, sich auflösen, und die Spritze sorgt dafür, daß sich die Seele vom Körper löst, um durch die Dimensionen zu wandern. Für ihn gibt es keine Hindernisse mehr, denn meine Spritze läßt einen alten Traum

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