0955 - Das Rätsel der Barriere
Risiko eingehen, wenn er nicht ewig auf dieser trostlosen Welt mit Pfeifeulen und Blipps bleihen wollte.
So gut es ihm möglich war, konzentrierte er sich auf den dahinziehenden Stern - und teleportierte.
Natürlich war es nicht die BASIS, in der er rematerialisierte, aber das unmißverständliche „Flupp !„ verriet ihm sofort, daß er sich in einer Atmosphäre befand. Und zwar in einer atembaren, wie er schnell feststellte.
Die unmittelbare Reaktion auf die Anstrengung der Konzentration war ein leichter Schwindelanfall, der ihn zwang, sich auf den glatten Metallboden zu hocken. Auch so ließ sich die neue Umgebung beobachten.
Er mußte sich in einer Raumstation befinden, die nur von technisch intelligenten Lebewesen erbaut worden sein konnte. Intelligenzen aber strahlten fast ständig Gedankenimpulse ab, und da er keine empfing, schloß Gucky messerscharf, daß die Station verlassen war.
Womit er recht hatte.
Eine Weile ruhte er sich aus, ehe er damit begann, die Station zu untersuchen. Sie war ziemlich groß, und vielleicht umkreiste sie den unbekannten Planeten der Pfeifeulen und Blipps schon sehr lange Zeit. Keine der Einrichtungen gab Aufschluß darüber, wie die Erbauer ausgesehen haben mochten. Daß es nicht die Eulen gewesen waren, war sicher.
Aber wer dann?
Jedenfalls stand für Gucky nun endgültig fest, daß er durch die Barriere hindurchgesprungen war. Er befand sich in dem „dicken Ei", wie er es bei sich nannte. Damit war ihm wieder einmal etwas gelungen, was kein anderer geschafft hatte.
Der Karottensaft! durchzuckte ihn die Erkenntnis. Es kann nur der Saft gewesen sein! Er hat meine Hirnfrequenz beeinflußt und vielleicht verändert. Die Barriere verfügt demnach über einen hypermentalen Faktor, der nur mit Hilfe des erweiterten Bewußtseins erreicht werden kann und so die Sperre öffnet.
Die geistige Anstrengung des Gedankengangs veranlaßte Gucky zu einer erneuten Ruhepause. Er hielt sich in einem Raum auf, den er für die Steuerzentrale der Raumstation hielt. Wenn überhaupt, dann konnte er nur hier mehr herausfinden.
Leider wurde der Durst allmählich größer als seine Neugierde.
Immerhin konnte er ihn noch unterdrücken und fand Zeit, die technischen Einrichtungen der Station zu untersuchen. Nun war Gucky les andere als ein Wissenschaftler wenn er auch in seinem langen Leben genügend Gelegenheit gefunden hatte, sich eine Menge Kenntnisse anzueignen.
Aber hier handelte es sich um eine absolut fremdartige Technik. Da doch technische Zivilisationen fast immer eine ähnliche Entwicklung durchmachen, sind auch die Resultate ähnlich. Das war eine Erfahrung, die der Mausbiher stets hatte machen können.
Diesmal allerdings half sie ihm nicht weiter.
Stundenlang experimentierte er mit Instrumenten und Geräten herum, ohne ein greifbares Ergebnis verbuchen zu können. Er mußte lediglich feststellen, daß nach einiger Zeit die Atemluft schlechter wurde. Ohne es zu wollen, hatte er die entsprechende Anlage abgeschaltet und nun konnte er die Kontrollen nicht mehr wiederfinden.
Ihm blieb keine andere Wahl, als erneut zu teleportieren.
Hinab auf den Planeten der Pfeifeulen.
*
Die Information, daß sich der Karottensaft unter dem Einfluß der unbekannten Strahlung in Alkohol verwandelt hatte, wurde über Interkom der gesamten Besatzung bekanntgegeben. Das führte zu der herben Enttäuschung einiger Besatzungsmitglieder, die in die Messen eilten, um sich einige Flaschen der bisher so gemiedenen Flüssigkeit zu besorgen. Der gesamte Vorrat war inzwischen sichergestellt worden.
Maryke, die junge Medizinerin, sah sich veranlaßt, einen kurzen Bericht an die Zentrale weiterzuleiten, Sie bestätigte, daß der Mausbiher zweimal in ziemlich angetrunkenem Zustand bei ihr erschienen sei.
Das aber half keinem weiter, wenn es auch jeden Verdacht bestätigte, der in dieser Richtung aufgekommen war. Chefchemiker Mahron konnte Marykes Angaben nur noch unterstreichen.
In der Hauptzentrale der BASIS begann sich eine allgemeine Ratlosigkeit breitzumachen. Sie ging sogar so weit, daß Bully Ras Tschubai vorschlug, sich eine Flasche Whisky zu genehmigen und seinen mißglückten Versuch zu wiederholen, die Barriere zu durchdringen.
Ras lehnte mit der Begründung ab, daß nicht feststünde, ob der Mausbiher die Barriere durchdrungen habe oder nicht. Und wenn doch, so fügte er hinzu, wäre noch lange nicht sicher, ob es ihm auch gelänge.
Waringer, Hamiller und Kanthall hatten inzwischen ihre
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