0955 - Das Rätsel der Barriere
die Lage analysiert haben. Gih uns einen vollständigen Bericht, wie es ‘drüben’ aussieht."
Gucky ging zur Tür und überzeugte sich davon, daß sie verschlossen war. Jetzt konnte sie niemand von außen öffnen.
„Gut, den kannst du haben, Schalte Bully und die anderen Interkom hinzu, damit ich nicht alles fünfmal erzählen muß."
„Ich bleihe hier liegen, tu es selbst."
Der Mausbiher hatte die gewünschten Verbindungen schnell hergestellt. Auf dem Bildschirm erschien allerdings nur das Gesicht Atlans, das Erleichterung ausdrückte.
Gucky berichtete in aller Kürze und erklärte, daß er in dem Gebiet hinter der Barriere keine Spuren entdeckt habe, die auf die Materiequelle hinwiesen. Wenigstens nicht bei dem großen Sonnensystem, das er gefunden hatte. Immerhin seien Reste einer verschwundenen technischen Zivilisation vorhanden. Man müsse weiterforschen „Im Notfall-", beendete er seinen Vortrag, „werde ich das gegen euren Willen tun. Wenn wir diese einmalige Chance nicht nutzen, hängen wir ewig hier mit der BASIS herum, ohne etwas zu erreichen."
„Tut mir leid", sagte Rhodan mit einer unverkennbaren Genugtuung in seiner Stimme, „aber ohne deinen Karottensaft wirst du nicht weit kommen. Und den haben wir sichergestellt. Du kommst nicht mehr an ihn heran.
Auch nicht mit Telekinese. Energetisch abgeschirmt, um genau zu sein."
„Hm", machte Gucky nur.
„Also sei vernünftig", ermahnte ihn Rhodan und stand langsam auf.
„Bis später", piepste Gucky, der seine Absicht längst durchschaut hatte, und entmaterialisierte mit dem üblichen „Flupp! „
*
In aller Hast zog er Sekunden später die spärlichen Mohrrüben aus der Nährlösung und schob sie in die Tasche seiner Kombination. Er konnte gerade noch seinen speziell konstruierten Raumanzug aus dem Wandschrank nehmen und verschwinden, ehe Bully und Ras Tschubai in seine Kabine hereinstürmten.
Gucky rematerialisierte in seinem Versteck, das niemand kannte. Hier gab es keinen Interkom, und niemals würde ihn hier jemand vermuten. In aller Ruhe verzehrte er seine winzigen Rüben, die aber seinen Appetit nur anregten. An die Lebensmittel kam er nicht heran, aber er würde schon längere Zeit ohne Nahrung auskommen.
Nur mit dem Durst war das so eine heikle Sache.
Durst war schlimmer als Hunger.
Er öffnete eine der rechtzeitig in Sicherheit gebrachten Kisten, die er Keram abgeluchst hatte. Wehmütig betrachtete er die Plastikflaschen mit der gelblichroten Flüssigkeit.
Aber schließlich zwangen sie ihn ja dazu, seine Freunde.
Er öffnete eine der Flaschen, zögerte ein wenig, setzte sie dann aber doch an und trank sie in einem Zug leer.
Ach! tat das gut!
Das Zeug mundete ihm immer besser. Und von dem angeblichen Alkohol war nichts zu spüren.
Der zweiten Flasche folgte schnell die dritte. Als sich die belebende Wirkung einstellte und damit seine Unternehmungslust größer wurde, schüttete er noch eine vierte hinterher.
Damit war sein zweiter Rausch fällig.
Jetzt erst legte er den Raumanzug an. Diesmal wollte er jedoch kein Risiko eingehen. Mit bereits unsicheren Pfoten überprüfte er die Ladung seines kleinen Impulsstrahlers, den er auf Paralysewirkung einstellte.
„Denen werde ich es schon zeigen!" murmelte er erbost, als er an Rhodans Absicht dachte, ihn kalt zustellen. „Wollen mich daran hindern, ihnen zu helfen. Ist doch nur blasser Neid! „ Der Verdacht, daß man ihm den Erfolg nicht gönnte, machte ihn noch wütender, als er ohnehin schon war.
Hinzu kam die Wirkung des A1kohols. Er fühlte sich ungemein stark.
Nach und nach teleportierte er in verschiedene Sektionen der BASIS und schleppte alle mögIichen Ausrüstungsgegenstände in sein Versteck. Daß man ihn dabei bemerkte, störte ihn nur wenig. Immerhin erfuhr er telepathisch, daß die Mannschaft angehalten wurde, ihn ohne Anruf zu paralysieren, wenn man seiner ansichtig wurde.
Gucky packte alles in zwei leicht zu transportierende Reisesäcke und füllte den verbliebenen Raum mit den Plastikflaschen aus. Zum Glück waren ihm auch noch einige Packen mit Konzentratnahrung in die Pfoten gefallen.
Verhungern würde er jedenfalls nicht so schnell. Und was seine Rückkehr anging, so machte er sich keine Sorgen.
Rhodan wußte ja jetzt, wie das zu bewerkstelligen war.
Als er gerade in Richtung der Barriere teleportieren wollte, zögerte er. Ihm war eine glänzende Idee gekommen. Eine Idee, die er in nüchternem Zustand nicht einmal zu denken gewagt
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