Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0957 - Der Traumplanet

Titel: 0957 - Der Traumplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Einunddreißigste Dienerin des Donners, folgendes Gesetz: Hinfort wird das Volk der Valugi jedesmal, wenn es von einer seiner Lagerstatten aufbricht, einen neuen Weg einschlagen. Dieser Weg soll nicht nur nach Westen, sondern auch nach Norden und Süden und allen dazwischenliegend en Richtungen verlaufen, und sein Kurs soll jeweils von den Weisen nach ihrem besten Wissen und Gutdünken festgelegt werden, auf daß die Valugi nicht von einem Ort, an dem der mäßige Zorn des Donnergottes droht, an einen solchen ziehen, an dem sie von dem vollen .Zorn des Gottes getroffen werden."
    Mit anderen Worten: Die Weisen hatten inzwischen herausgefunden, welches der Zusammenhang zwischen Ort, Zeitund demmanifestierten Zorn des Donnergotts war, und sie verstanden es, gefährliche Kombinationen dieser drei zu meiden.
    Infolge des Gesetzes, das die Einunddreißigste Dienerin des Donners erließ, lernten die Valugi ihre Welt besser kennen und drangen in Gebiete vor, von deren Dasein sie bisher nichts gewußt hatten. Da sie aber allein die Oberfläche der Welt bewohnten, brauchten sie weder Zeit noch Anstrengung auf den Kampf mit anderen Völkern zu verschwenden und hatten Muße, die Welt zu erkunden und von ihr zu lernen.
    Am Fuß eines Berges, der weit im Süden in der warmen Zone lag, fanden Sucher Stücke eines bisher unbekannten Metalls, die äußerst merkwürdige Eigenschaften aufwiesen. Die Metallstücke waren regelmäßig geformt und hatten eine Gestalt ähnlich der der Bergkristalle, die in den Höhlen nördlicher Gebirge-gefunden wurden. Hielt man zwei der Metallkristalle mit den schmalen Enden gegeneinander, so zogen sie einander an oder stießen sich voneinander ab. Drehte man eines der Metallstücke um seine Querachse und wiederholte den Versuch; so wurde auch die Wirkung umgekehrt.
    Die Weisen stürzten sich sofort mit großer Wißbegierde auf das neue Metall, untersuchten es und lernten, es zu bearbeiten. Dabei stellten sie fest, daß die merkwürdige Kraft, die dem Metall innewohnte, verlorenging, wenn man es erhitzte, und nur zum Teil wieder zurückkehrte, nachdem es erkaltet war. Die Weisen brachten außerdem in Erfahrung, daß das fremde Metall nicht nur an diesem einen Fundort vorkam, sondern ziemlich weit über die Oberfäche der Welt verbreitet war, allerdings nirgendwo so rein und in kristalliner Form wie am Ort der ersten Entdeckung.
    Über diesen Forschungen vergingen Jahre. Die Einunddreißigste Dienerin des Donners war längst in die große Höhle der Götter eingegangen, und ihr Nachfolger, der Zweiunddreißigste Diener des Donners, lenkte die Geschicke des valugischen Volkes.
    Da ließ sich eines Abends ein junger Valugi bei Chramron, dem Zweiunddreißigsten Diener, melden und erklärte, er habe eine Maschine erfunden, die er ihm vorführen wollte.
    „Was vollbringt diese Maschine?" fragte Chramron.
    „Sie erfreut das Herz des Zuschauers, der hier Naturkräfte am Werk sieht, die noch vor wenigen Umläufen völlig unbekannt waren."
    Die Valugi hatten nämlich den Zeitbegriff „ Umlauf" beibehalten, obwohl die Zeit mittlerweile von Uhren gemessen wurde, die sich an dem Lauf der Gestirne orientierten.
    „Eine Erfreuungsmaschine also", sinnierte Chramron, der von der Sache nicht sonderlich angetan war.
    „Sonst vollbringt sie nichts?"
    „Oh, man kann mit ihr Metall schmelzen", meinte der junge Valugi wegwerfend, als seien praktische Anwendungen des reinen Erfindergeists ganz und gar unwürdig.
    „Dann will ich sie mir ansehen", erk1ärte Chramron, der Zweiunddreißigste Diener des Donners.
    Eine Vorführung wurd eanberaumt. Sie fand in einem großen, aus einem einzigen Raum bestehenden Gebäude statt, das der junge Valugi sich als Werkstatt eingerichtet hatte. Das Kernstück der Maschine war ein gewaltiger Metallkristall, der am Fuß des Magnetbergs gefunden worden war, jenem allerersten Fundort des neuen Metalls. Der Kristall stand auf einem schmalen Podest. Von der Decke des Raumes herab hing eine aus mehreren Windungen bestehende Spirale, die aus einem seit langer Zeit bekannten Metall, nämlich Kupfer, gefertigt war. An beiden Enden verlief die Spirale zu dünneren, biegsamen Metallfäden, die zu einem Trog führten, in dem ein faustgroßes Stück Zinn ruhte. Die Metallfäden, die der junge Valugi Drähte nannte, end eten auf der Oberfläche des Zinnblocks.
    Der junge Erfinder schickte nun ein paar seiner Helfer unter den Dachfirst hinauf. Dort hatte man eine Vorrichtung angebracht, mit der die

Weitere Kostenlose Bücher