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0958 - Die Gruft des Beschützers

Titel: 0958 - Die Gruft des Beschützers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Jahre blind geworden waren. Angestrengt versuchte Verthas zu erkennen, was sich jenseits der Glasscheiben befand, aber wie in der Vergangenheit hatte er auch jetzt keinen Erfolg. Kein Valugi hatte den Beschützer je zu Gesicht bekommen mit Ausnahme womöglich der Achtundfünfzigsten Dienerin des Bebens, Beriwannik, von der die Sage ging, sie habe den Beschützer geboren.
    „Ich bin es, Verthas", erhob der Diener seine Stimme, „und ich komme zu dir, ehrwürdiger Beschützer, um deine Hilfe zu erbitten. Bittere Not ist über unser Volk gekommen, und wir werden unserer Aufgabe nicht gerecht werden können, wenn wir nicht alle Kräfte zusammennehmen, um die frechen Eindringlinge unschädlich zu machen.
    Darum bitte ich dich: Verleih mir die Kraft des Kampfes!"
    Seine Worte wurden von den kahlen Wänden zurückgeworfen und hallten durch die Gruft. Eine Minute verging, ohne daß etwas geschah. Verthas wurde unruhig. Er hatte zu den Anführern der Truppen davon gesprochen, daß der Beschützer müde war und der Ruhe bedurfte. War die Lage in Wirklichkeit womöglich viel ernster? War es denkbar, daß den Beschützer der Schlaf übermannt hatte? Oder schlimmer noch - der Tod?
    Voller Panik begann der Einhundertunddreizehnte Diener des Bebens von neuem hervorzusprudeln: „Ich bin es, Verthas, und ich komme zu dir, ehrwürdiger Beschützer, um deine Hilfe ..."
    Da spürte er plötzlich das eigenartige Ziehen und Zerren, das die Kraft des Kampfes begleitete, wenn sie von dem Beschützer auf den Bittsteller überströmte. Er hatte das Gefühl nie am eigenen Leibe erfahren, aber die Krieger, die der Gnade des Beschützers teilhaftig geworden waren, hatten davon gesprochen. Er starrte wie gebannt auf die beiden Fenster, und einen Augenblick lang glaubte er, die Bewegung einer grauen, formlosen Masse zu sehen. Die Kraft strömte ihm in den Körper und erfüllte ihn. Mit der Kraft aber wuchs seine Zuversicht, und die Sorgen, die ihn bedrängt hatten, schwanden.
    „Ich danke dir, ehrwürdiger Beschützer!" rief er in ehrfürchtigem Überschwang.
    Dann stürmte er die metallene Treppe hinab, voller Kampeslust und mit düsterem rotglühenden Auge.
    Wehe dem Feind, der sich dem Einhundertunddreizehnten Diener des Bebens jetzt in den Weg stellte!
     
    7.
     
    Das Kind gab sich mit einer für sein Alter ungewöhnlichen Unbefangenheit. Es war, wie Reginald Bull gesagt hatte, ein Mädchen von sieben oder acht Jahren, unverkennbar terranischer Herkunft, mit dunklen Haaren und großen, ausdrucksvollen Augen.
    Als sie Perry Rhodan erblickte leuchtete ihr Gesicht.
    „Ja, du bist es wirklich!" strahlte sie. „Ich habe dich auf vielen Bildern gesehen."
    Sie sprach einwandfreies Terranisch.
    „Und ich wollte", antwortete Perry freundlich, „ich wüßte auch, wer du bist und woher du kommst."
    „Oh, ich heiße Baya Gheröl und komme von dort drüben, wo Unbekannte meine Freunde und mich eingesperrt haben. Glücklicherweise konnten wir aber einen Ausweg finden ..."
    „Deine Freunde sind die Loower?" unterbrach Perry den Redestrom des Kindes.
    „Ihr kennt alle den Namen!" wunderte sich Baya. „Ja, es sind die Loower. Ihr Anführer Burnetto-Kup fürchtet, daß es ..."
    „Burnetto-Kup, von der GONDERVOLD?"
    „Auch das weißt du? Ja, so hieß sein früheres Schiff. Jetzt ist es die DROGERKOND. Aber woher ..."
    „Ich will es dir sagen, Baya. Burnetto-Kup sucht den Quellmeister, Pankha-Skrin, nicht wahr? Wir sind mit Pankha-Skrin zusammengetroffen. Er hat uns sein Schicksal erzählt."
    „Pankha-Skrin! Wo seid ihr ibm begegnet?"
    „Darüber will ich gerne ausführlich sprechen. Aber Burnetto-Kup soll dabeisein."
    Perry hielt es für unklug, seine Karten vorzeitig auf den Tisch zu legen. Wieviel er über die Begegnung mit dem Quellmeister erzählte und ob er überhaupt erwähnte, daß er sich unweit von hier an Bord der BASIS befand, das hing von Burnetto-Kups Verhalten ab.
    „Ihr kommt aus der terranischen Milchstraße?" fragte er und brachte damit die Sprache auf ein anderes Thema.
    „Vom Mars", nickte Baya.
    „Mars ... !"
    Das Wort wurde ringsum aufgenommen und wiederholt. Staunen spiegelte sich auf den Gesichtern der Zuhörer.
    „Wann seid ihr aufgebrochen?"
    „Ich glaube, es war ... April. Ja, ich erinnere mich. Am achtzehnten April."
    Die Informationen; die die BASIS mitgebracht hatte, reichten bis Anfang Mai 3586. Die DROGERKOND war fast ein Jahr später vom Solsystem gestartet.
    „Du wirst mir alles erzählen müssen, was sich

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