0958 - Die Gruft des Beschützers
auf der Erde zugetragen hat, bevor ihr gestartet seid", sagte Perry. „Aber jetzt erst das Wichtigste. Die Loower, sagst du, sind eingesperrt worden? Genauso wie wir?"
Baya Gheröl berichtete, was sie über den Hergang wußte. Der Helk Nistor, so sagte sie, hatte einen Weg durch die Raum-Zeit-Falte gefunden und die DROGERKOND hindurchgesteuert. Kurze Zeit später, noch bevor das Schiff landete, war jedermann an Bord in Ohnmacht gesunken. Als Baya und die Loower wieder zu sich kamen, befanden sie sich in einer mächtigen Felsenhalle. Sie suchten nach einem Ausgang, hatten auch nach kurzer Zeit Erfolg und fanden eine zweite Halle, etliche Kilometer entfernt, in der schlafende Terraner lagen. Das war sehr überraschend. Die Loower schickten kurze Zeit später einen weiteren Trupp, der mit den Terranern Verbindung aufnehmen sollte. Bevor dieser jedoch ans Ziel gelangte, ereignete sich eine Explosion, und die Beleuchtung fiel aus.
Die Loower kehrten um und stießen in der Finsternis mit einer Handvoll Terraner zusammen. Der Rest des Vorfalls war Perry und seinen Leuten aus eigener Erfahrung bekannt. Das Ironische an der Sache war, daß die Loower selbst die Explosion ausgelöst und dadurch den vorübergehenden Ausfall der Beleuchtung verursacht hatten, allerdings nicht der Trupp, der mit den Terranern Verbindung aufnehmen sollte, sondern die in der Halle Zurückgebliebenen.
Burnetto-Kup hatte auf der Suche nach einem weiteren Ausgang eine Sprengung vornehmen lassen. Einen Ausgang hatte man nicht gefunden, aber durch die Explosion waren offenbar in der Wand verlaufende Energieleitungen beschädigt worden.
Perry Rhodan hatte das Mädchen während seines Berichts kein einziges Mal unterbrochen. Baya sprach ruhig und konzentriert, und was sie erzählte, das war so geordnet und in logischer Folge aneinandergereiht, daß es ein Erwachsener nicht hätte besser machen können.
Kaum aber hatte Baya geendet, da sprach Perry die Frage aus, die ihm auf der Zunge brannte, seitdem das Wort „Helk" gefallen war.
„Die DROGERKOND hatte den Helk des Quellmeisters an Bord? Fiel er etwa auch in Ohnmacht?"
„O nein, das habe ich vergessen!" rief Baya. „Der Helk und die sechs Siganesen sind seitdem verschwunden!"
„Sechs Siganesen?"
„Ja, der Helk bestand darauf, daß sie mitgenommen würden. Es sind Vavo Rassa und seine Freunde."
Perry glaubte, den Namen schon einmal gehört zu haben, konnte im Augenblick jedoch nichts damit anfangen. Daß der Helk nicht in den Tiefschlaf versunken war, hielt er für natürlich, da es sich um einen Robot handelte. Die Siganesen dagegen mußten eine ähnlich natürliche Immunität wie der Ilt und Milder Dano besitzen.
Mit der unverfänglichsten Miene der Welt brachte Perry die Sprache wieder auf Nistor.
„Dem Helk wäre ich gerne begegnet", sagte er. „Nach allem, was uns Pankha-Skrin über ihn erzählt hat, muß er ein wahres Wunderding sein."
„O ja, das ist er auch. Und freundlich obendrein. Und sehen wirst du ihn bestimmt. Der Helk gibt nämlich auf sich acht. Er läßt sich von niemand fangen, und ich wäre gar nicht überrascht, wenn er plötzlich hier irgendwo auftauchte."
„Er gibt auf sich acht? Das tut doch jeder, nicht wahr?"
„Ja, aber Nistor muß besonders achtsam sein. Ihm darf auf keinen Fall etwas zustoßen. Er trägt nämlich das Auge!"
*
Es wurde eine Delegation zusammengestellt, die Baya Gheröl zu den Loowern begleiten sollte. Inzwischen hatte Jentho Kanthall veranlaßt, daß am Anfang des Felsspalts, durch den der Angriff der Valugi erfolgt war, ein Wachtposten aufgestellt wurde, dessen Aufgabe es war, weiteren unliebsamen Überraschungen vorzubeugen. Der Posten war rnit Blastern ausgestattet. Angesichts der besonderen Fähigkeiten, die die Valugi besaßen, schien es nicht ratsam, durch die Benützung von Schockern ein weiteres Risiko einzugehen.
Bei den Vorbereitungen zum Aufbruch bekam Baya Gheröl die Gefangenen zu sehen. Sie erschrak bei ihrem Anblick. Sie hatte bislang noch keinen Valugi zu Gesicht bekommen.
„Was wirst du mit ihnen machen?" fragte das Mädchen.
„Sie laufenlassen", antwortete ihr Perry.
Er schaltete den Translator ein und sprach zu den Gefangenen: „Zwischen den beiden Gruppen, die ihr eingesperrt habt, besteht jetzt Einverständnis. Wenn ihr darauf beharrt, uns weiter als eure Feinde zu betrachten, dann habt ihr es von jetzt an mit einem doppelt starken Gegner zu tun. Gebt ihr aber die Feindseligkeit auf, so versprechen
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