0958 - Die Gruft des Beschützers
wir euch, daß wir diesen Planeten so bald wie möglich wieder verlassen.
Ihr könnt jetzt gehen. Berichtet eurem Anführer, was ich zu euch gesprochen habe! „ Den vier Valugi wurde eine Eskorte mitgegeben, damit der Wachtposten draußen im Stollen sie ungehindert passieren ließ. Perry winkte den Ilt zu sich. Gucky hatte, während Perry sich mit Baya Gheröl unterhielt, die Gefangenen beobachtet.
„Hast du etwas erfahren können?" fragte Perry.
„Nichts. Sie sprachen kein Wort, und ihr Bewußtsein ist ein unentwirrbares Durcheinander von psionischen Impulsen, die keinen Sinn ergeben."
Perry wußte, daß der Ilt unter der Beschränkung seiner Parafähigkeiten litt. Aber in diesem Fall war er nicht sicher, ob Gucky die Gedanken der Valugi nicht hatte erkennen können, weil seine telepathische Kraft nur noch einen Bruchteil des Nennwerts besaß oder weil valugische Bewußtseine für herkömmliche Telepathen von Natur aus undurchschaubar waren.
Kurze Zeit später brach die Delegation auf. Sie passierte unangefochten den Spalt, wo der Wachtposten berichtete, daß sich außer den vier Gefangenen kein Valugi habe sehen lassen, und erreichte eine halbe Stunde später die Halle der Loower.
*
Seit Baya Gheröl in ihrer Unbefangenheit von dem Auge berichtet hatte, das der Helk Nistor in sich trug, war Perry Rhodan klar, daß seine eigentlichen Schwierigkeiten -erst beginnen würden, wenn er Guckys Inn wieder den Rücken kehrte.
Der Empfänger des Auges war Pankha-Skrin, der Quellmeister, der sich an Bord der BASIS befand.
Gemäß dem uralten Plan seines Volkes wollte Pankha-Skrin das Auge als Hilfsmittel beim Durchdringen der Materiequelle benützen. Der Vorstoß in den Bereich jenseits der Quelle hatte die Beseitigung der Gefahr zum Ziel, die den Loowern nach alter Überlieferung von den Machthabern jener Region, den Kosmokraten, drohte. Über die geplante Vorgehensweise hatte sich der Quellmeister bislang nicht geäußert. Es war jedoch für niemand ein Geheimnis, daß der sonst so friedliche Loower in unfreundliche Erregung geriet, sobald die Rede auf die Kosmokraten kam. Es durfte daraus geschlossen werden, daß die Beseitigung der kosmokratischen Gefahr nicht mit friedlichen Mitteln betrieben werden würde.
An Bord der BASIS befand sich ebenfalls der Roboter Laire, dem das geheimnisvolle Auge - es war sein linkes - vor vielen Millionen Jahren geraubt worden war, und zwar durch Vorfahren der heutigen Loower. Falls man nicht mit kosmojuristischer Spitzfindigkeit argumentieren wollte, nach so unvorstellbar langer Zeit müsse selbst der niederträchtigste Raub längst verjährt sein, dann kam man zu dem Schluß, daß Laire der einzige war, der einen moralisch fundierten Anspruch auf das Auge hatte. Laire selbst machte übrigens keinen Hehl daraus, daß er das Auge als sein Eigentum betrachte und mit jedem kämpfen werde, der es ihm vorzuenthalten versuchte.
Die dritte Partei im Streit um das Auge waren die Terraner selbst. Sie hatten ihren eigenen Grund, warum sie die Materiequelle durchdringen und mit den Kosmokraten Verbindung aufnehmen wollten. Denn alle Anzeichen sprachen dafür, daß die Kosmokraten die Manipulation einer Materiequelle bereits eingeleitet hatten. Eine solche Manipulation aber mußte eine nachhaltige Störung des Gleichgewichts großer Teile des Universums zur Folge haben und eine Katastrophe kosmischen Ausmaßes hervorrufen, von der Terra und die übrigen Welten der Milchstraße nicht verschont bleiben würden. Die Absicht der Terraner war, die Kosmokraten darüber aufzuklären, daß die von der PAN-THAU-RA drohende Gefahr, deretwegen die Materiequelle manipuliert wurde, nicht mehr existierte, und sie dazu zu bewegen, daß sie von einer weiteren Manipulierung der Materiequelle absahen oder diese rückgängig machten. Die Mission der Terraner war die von Unterhändlern. Sie hätten sich keine schlimmeren Begleiter aussuchen können als die Loower, denen offenbar weiter nichts vorschwebte, als den Kosmokraten buchstäblich oder im übertragenen Sinn - den Hals umzudrehen.
Aber auch Laire war für die Terraner kein akzeptabler Empfänger des Auges. Hatte er das wertvolle Instrumen terst einmal in Besitz genommen, so war er über seine Verwendung niemand mehr Rechenschaft schuldig. Man hätte ihn höchstens durch Versprechungen dazu überreden können, daß er sich der terranischen Sache zur Verfügung stellte. Bei der Eigenwilligkeit, die Laire mitunter an den Tag legte, war dies
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