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0958 - Die Gruft des Beschützers

Titel: 0958 - Die Gruft des Beschützers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Er sieht es vermutlich nicht gerne, wenn man ..."
    „Du sprichst von dem Mächtigen, als ob er noch lebte!" fiel Burnetto-Kup ihm ins Wort und gab damit zu erkennen, wie aufgeregt er war; denn einen Gesprächspartner in der Rede zu unterbrechen, galt bei den Loowern als noch schlechteres Benehmen als unter Terranern.
    „Es gibt einige Hinweise, daß er tatsächlich noch am Leben ist", behauptete Perry mit einem gewissen Grad von Unverfrorenheit. „In diesem Fall werden wir uns, wenn er werklich auftaucht, mit ihm einigen müssen. Mit ihm und noch einem andern."
    „Wer ist das?"
    „Laire."
    Burnetto-Kup hatte, während er Perrys Worten mit immer größerer Spannung folgte, zwei Augenstiele ausgefahren. Als er den Namen des Roboters hörte, kippten die beiden Stiele nach unten. Die Augen wurden eingefahren, und der Loower verhielt sich, um den Verlust seiner Fassung nach außen hin nicht merken zu lassen, eine geschlagene Minute lang, als sei er eingeschlafen.
    „Laire", sagte er dann. „Du bist dem Diener der Mächtigen begegnet?"
    „Ich habe ihn an Bord meines Schiffes."
    „Mit dem ehrwürdigen Quellmeister zusammen?"
    „So ist es. Ich weiß, was du sagen willst. Ich kenne Laires Geschichte und die eure. Es ist zu Spannungen gekommen, aber im großen und ganzen haben wir sie unter Kontrolle halten können. Der Quellmeister ist ein weiser Mann, aber auch Laire verfügt über ein großes Maß einsichtiger Intelligenz. Sie wissen beide, daß jetzt nicht die Zeit ist, traditionelle Feindschaften auszutragen."
    Burnetto-Kup kämpfte um seine äußere Gelassenheit. Er mußte die Sprache auf ein anderes Thema bringen, wenn er sein „Gesicht" wahren wollte.
    „Du sagtest, man müsse die Eingeborenen dazu veranlassen, daß sie die Raum-Zeit-Falte abschalten. Hast du einen bestimmten Plan im Auge?"
    Perry ließ sich diese Frage nicht zweimal stellen.
    „Ich habe. Und ich bin der Ansicht, daß wir ihn sofort in Angriff nehmen sollen. Ich sehe, daß ihr zahlenmäßig ungefähr ebenso stark seid wie wir. Ich schlage vor, du läßt zwanzig von deinen Leuten mit guter Bewaffnung in der Halle und draußen im Stollen zurück, verteilt bis zur Mündung des Felsspalts. Es kann sein, daß wir sie als Rückhalt brauchen. Ich veranlasse auf meiner Seite dasselbe, und dann ..."
     
    8.
     
    „Sie sind gefangen", sagte der Anführer der Leibgarde des Dieners des Bebens. „Sie haben die beiden Hallen und den Stollen, der sie miteinander verbindet. Wir brauchen nur zu warten, dann werden der Hunger oder der Durst sie auslöschen."
    Verthas sah in die Runde und erkannte, daß die übrigen Truppenkommandeure dem Anführer der Leibgarde beipflichteten.
    „Es tut mir leid, daß ich dir widersprechen mußx<, sagte er. „Dir und allen denen, die dir soeben zugestimmt haben. Ihr begeht einen Fehler: Ihr unterschätzt den Gegner. Dabei sind einige von euch sogar schon mit ihm zusammengeraten. Habt ihr vergessen, wie er mit Huntan und Peripor und Zanilaq fertig geworden ist?"
    Die drei Genannten befanden sich unter den Zuhörern des Dieners. Ihre Augen wurden trübe, als Verthas von ihrer Schande sprach. Am meisten gedemütigt fühlte sich Peripor; denn er war derjenige gewesen, der von einer unsichtbaren Gewalt gegen die Wand des Stollens geschleudert worden war und durch seinen entsetzten Aufschrei die allgemeine Flucht ausgelöst hatte.
    Das Auge des Einhundertunddreizehnten Dieners glühte in düsterem Rot.
    „Ich sage euch, der Gegner wird den Ausgang finden. Inzwischen weiß er, daß wir in der Tiefe zu suchen sind. Er wird sich also zur Tiefe wenden. Damit müssen wir rechnen. Darauf müssen wir unseren Plan aufbauen. Wir dürfen nicht auf eine Gunst des Schicksals hoffen und untätig darauf warten, daß der Hunger oder der Durst uns die Aufgabe abnimmt, die nur wir selbst erfüllen können."
    Er wartete, um zu sehen, welchen Eindruck seine Worte auf die Zuhörer machten. Er sah manches Auge in hellem Gelb leuchten, als die Kampfbereitschaft in der Seele seines Besitzers Einzug hielt. Er sah aber auch Augen, die im dumpfen Grün des Zweifels oder gar im matten Blau der Furcht schimmerten.
    Einer derer, die noch zweifelten, war Zanilaq, der an der bisher einzigen Auseinandersetzung mit dem Gegner teilgenommen hatte. Er genoß großes Ansehen; denn er war der älteste unter den Truppenführern.
    „Was zweifelst du, Zanilaq?" rief Verthas. „Sag uns, was deine Ungewißheit bewirkt!"
    Zanilaq blickte zu ihm auf.
    „Du hast

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