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0958 - Die Gruft des Beschützers

Titel: 0958 - Die Gruft des Beschützers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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beachtlich steilem Winkel in die Tiefe führte. Perry ließ ihn auf eine Strecke von mehreren hundert Metern untersuchen. Dabei stellte man fest, daß der Stollen einem serpentinenartigen Verlauf folgte. Die Knickpunkte der Serpentine lagen jeweils 120 Meter voneinander entfernt.
    Die Weite des Stollens betrug knapp drei Meter. Er war offensichtlich nicht für den Fahrzeugverkehr gedacht, sondern erweckte mehr den Eindruck eines Schleichpfads, durch den man von unten her in den Felsspalt eindringen konnte, wenn der Weg vom Kessel her aus irgendeinem Grund verlegt war.
    Perry legte den Marschplan fest. Oer Stolleneingang mußte so lange gesichert werden, bis man wußte, was sich am anderen Ende befand. Ein Fluchtweg mußte offenbleiben für den Fall, daß der Gegner den unteren Stollenausgang belagerte. Eine aus Loowern und Terranern gemischte Mannschaft von insgesamt dreißig blieb zur Bewächung des Eingangs zurück. Die Verständigung mit dem Rest der Gruppe erfolgte mit Hilfe loowerischer Funkgeräte, deren Signale von den dazwischenliegenden Felsmassen nicht beeinträchtigt wurden, wie BurnettoKup versicherte.
    Der Marsch hinab über die Serpentinen war ereignislos. Er bot Perry Rhodan Gelegenheit, in aller Ruhe ein paar ingenieurtechnische Überlegungen anzustellen. Das Innere dieser Welt, so beiläufig es sich darbot, war ein technisches Wunderwerk ersten Ranges. Zwar mochte die Mehrzahl der Hohlräume, wie zum Beispiel der große Felsenkessel, von der Natur erschaffen sein, aber Höhlungen allein machten das Innere eines Planeten nicht bewohnbar. Hier hatte eine Technik, die der des Menschen um etliche Jahrhunderte, wenn nicht gar Jahrtausende voraus sein mußte, nachgeholfen.
    Nach Guckys und Milder Danos Schilderung befand man sich wenigstens zwölfhundert Kilometer unter der Oberfläche. Dennoch war die Temperatur ohne weiteres erträglich. A1lein das Kühlsystem, das die Hitze des Planeteninnern neutralisierte, mußte von gigantischem Ausmaß sein und horrende Energiemengen verschlingen.
    Energetisch aufwendig war auch die Beleuchtung des Planeteninnern nicht nur die Lumineszenzplatten, die überall angebracht waren, sondern vor allen Dingen die zahlreichen Sonnenlampen, die eine über der anderen im Felskessel schwebten und die Umgebung mit einer Helligkeit erfüllten, die der des Tageslichts an der Oberfläche in nichts nachstand.
    Am aufregendsten aber war die Erkenntnis, daß dieses vielfach verzweigte und verknüpfte Netzwerk von Kesseln, Spalten, Gängen und Hallen offenbar seit vielen Jahrhunderten unangefoehten existierte, obwohl der Planet ein Gravitationsfeld variabler Stärke besaß und des öfteren von schweren Beben heimgesucht wurde. Alles andere, die Kühlung, die Helligkeit, die überwältigende Zahl der künstlich erschaffenen Hohlräume und der Gangstraßen, die sie miteinander verbanden, ließ sich - wenigstens summarisch - erklären, indem man annahm, hier sei eine unglaublich hochentwickelte Technik am Werk gewesen. Aber bei dem Versuch, den Grund für die Immunität dieser subplanetarischen Welt gegenüber den zerstörerischen Beben zu erklären, versagte der Verstand.
    Nachdem die Gruppe über eine schier endlose Zahl von Serpentinen etwa fünfzehn Kilometer zurückgelegt hatte, wurde haltgemacht. Dies geschah auf Wunsch Burnetto-Kups, der um Verständnis dafür bat, daß Loower aufgrund ihres Körperbaus, vor allem ihrer kurzen Beine, für Langstreckenwanderungen weitaus weniger geeignet waren als Terraner. Burnetto-Kups Wunsch kam Perry indes nicht ungelegen. Er fühlte sich rechtschaffen müde.
    Außerdem, und das machte ihm weitaus mehr Sorge, begann der Magen sich zu rühren. Es war lange her, seit er den letzten Bissen zu sich genommen hatte. Niemand hatte der Proviantlage bisher besondere Bedeutung beigemessen, aber allmählich wurde sie zum kritischen Faktor. Bei der Bestandsaufnahme unmittelbar nach dem Erwachen in der Felsenhalle hatte sich herausgestellt, daß insgesamt vier Riegel Konzentratnahrung vorhanden waren. Hinzu kam der Vorrat, den der Ilt und Milder Dano in den Taschen ihrer Monturen trugen. Alles in allem war es viel zuwenig, um mehr als hundert Mann lange auf den Beinen zu halten - so wenig sogar, daß es sich nicht einmal lohnte, einen Rationierungsplan zu entwerfen. Perry wußte, daß die Lage der Loower nicht besser war.
    Burnetto-Kup hatte ihm eines der loowerischen Funkgeräte zur Verfügung gestellt. Er sprach mit Mentro Kosum, der die Gruppe am oberen

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